Trump: „Schüsse auf Journalisten? Mir doch egal!“
Sicherheitsmaßnahmen gegen Chaos am Wahltag – aber Trump spottet über Gewaltandrohungen gegen Medien
Trump ist wieder in seinem Element: Bei einem Wahlkampfauftritt in Lititz, Pennsylvania, zieht er über die Medien her und lässt nebenbei eine Aussage fallen, die selbst für ihn eine neue Eskalationsstufe erreicht. Während die USA in Erwartung potenzieller Gewalt am Wahltag Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, verhöhnt Trump die Presse und geht so weit zu sagen, es mache ihm nichts aus, wenn jemand auf Journalisten schießt. Ja, richtig gelesen: Der mögliche zukünftige Präsident der Vereinigten Staaten würde offenbar kein Auge zudrücken, wenn jemand von den „Fake News“ vor Ort getroffen würde.
„Ich habe dieses Stück Glas hier“, meinte Trump in seiner gewohnt lässigen, fast gelangweilten Art und zeigt auf das kugelsichere Glas, das ihn auf der Bühne umgab. Dann folgte der brisante Satz: „Alles, was wir hier wirklich haben, sind die Fake News, richtig? Und um mich zu erwischen, müsste jemand durch die Fake News schießen. Und das macht mir nicht so viel aus.“ Das Publikum? Kichert und applaudiert. Wenn der Typ, der möglicherweise bald wieder im Weißen Haus sitzt, Gewalt gegen die Presse relativiert, scheint das für einige „Patrioten“ schon zum guten Ton zu gehören. Videolink (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Zu hören ab Minute 35:40
https://www.youtube.com/live/y6kix1yofLE?feature=shared&t=2145 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Schutzglas als Witzvorlage – oder doch als Signal?
Aber nein, laut Trumps Wahlkampfteam war das natürlich alles nicht so gemeint. Steven Cheung, sein Kommunikationsdirektor, sprang sofort zur Verteidigung und erklärte, die Bemerkung sei rein technisch über „die Platzierung von Schutzglas“ gewesen. Wirklich? Trump wollte also nur scherzhaft darauf hinweisen, dass auch die Presse sicherer hinter kugelsicherem Glas wäre? Interessante Deutung – vor allem, wenn man bedenkt, dass Trump seit Jahren konsequent gegen die Medien hetzt und sie als „Volksfeinde“ bezeichnet.
Denn Fakt ist: Diese Bemerkung fällt nicht aus dem Nichts. Trump hat seit langem ein Faible dafür, die Presse als Feindbild aufzubauen. Doch diesmal geht er noch einen Schritt weiter. Man mag argumentieren, dass solche Äußerungen rhetorischer Bullshit sind, aber in einem politischen Klima, das von Misstrauen und Angst geprägt ist, kann schon ein scheinbar lockerer Spruch wie dieser gefährliche Konsequenzen haben. Die Grenze zwischen „sarkastischem Humor“ und unverantwortlicher Rhetorik ist bei Trump oft so dünn wie das Glas, hinter dem er sich versteckt.
Gewaltandrohungen im Scherz – ein gefährliches Spiel
Wer jetzt glaubt, das Ganze sei überinterpretiert, sollte sich die Realität anschauen: Bedrohungen gegen Journalistinnen und mediale Hetzkampagnen haben längst eine neue Dimension erreicht. Und wenn das eigene Idol solche Sätze mit einem Achselzucken abtut, warum sollten Hardcore-Anhängerinnen sich dann zurückhalten? Diese Bemerkungen von Trump fallen in eine Zeit, in der US-Behörden mit massiven Sicherheitsvorkehrungen auf potenzielle Unruhen am Wahltag reagieren. Was sagt es über einen Politiker aus, der selbst in diesem Kontext ein lockeres „Schüsse auf Journalisten? Mir doch egal!“ rausposaunt?
Trump, der Märtyrer gegen die „Fake News“?
Der Clou: Trump stellt sich sogar noch als das wahre Opfer dar. Er klagt, das Glas sei „nur wegen der Fake News da“. Kein Wort über seine eigene Hetze, die zu den Sicherheitsvorkehrungen führt. Denn für Trump gibt es nur eine Wahrheit: Medien, die ihn nicht in den Himmel loben, müssen logischerweise „Fake News“ sein. Dass Journalist*innen durch solche Aussagen tatsächlich in Gefahr geraten? Ein Kollateralschaden, der ihm offenbar, Zitat, „nicht so viel ausmacht.“
Fazit: Worte haben Konsequenzen, Trump!
Können wir also festhalten: Trump weiß genau, welche Knöpfe er drückt, und tut es auch gerne. Die Relativierung durch sein Team ändert nichts daran, dass dieser „Scherz“ schlicht verantwortungslos ist. Ein potenzieller Präsident, der Gewalt gegen Journalist*innen lässig wegwinkt? Willkommen in der neuen Normalität der Trump’schen Propaganda. Die Frage ist, wie lange solche „Scherze“ noch als harmlose Entgleisungen durchgehen sollen – und ob die USA wirklich jemanden im Oval Office wollen, dem die Meinungsfreiheit offensichtlich egal ist.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.