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Dein Smartphone ist ein Spitzel: So überwachen Behörden heimlich deinen Standort!

Hunderte Millionen Smartphones weltweit werden heimlich getrackt. Das nutzen nicht nur die US-Behörden – auch im deutschsprachigen Raum gibt es kein Entkommen vor der Datenjagd.

Dein Handy weiß viel über dich – und das reicht den Behörden und Datenhändlern offenbar nicht. Es ist kein Geheimnis, dass Smartphones ständig Daten über deinen Standort sammeln. Aber hast du dir mal die Frage gestellt, wer sonst noch diese Infos abgreift und analysiert? Aktuelle Recherchen zeigen, dass US-Behörden und Datenhändler weltweit auf eine gigantische Flut von Standortdaten zugreifen, um Menschen quasi live zu verfolgen. Datenschutz? Fehlanzeige!

Der unsichtbare Spion in deiner Tasche: Locate X und die Werbe-IDs

Besonders schockierend ist der Fall des Tools „Locate X“, das von der amerikanischen Firma Babel Street entwickelt wurde. Dieses Programm macht es kinderleicht, deine Bewegungen und Aufenthaltsorte bis ins Detail nachzuverfolgen. Ob du eine Abtreibungsklinik besuchst, eine Moschee oder eine Demo – mit Locate X lässt sich das alles minutiös nachvollziehen. Alles, was man braucht? Die Werbe-ID deines Smartphones!

Und wie bekommt man Zugriff auf diese Daten? So einfach, dass es weh tut: Ein beauftragter Privatdetektiv konnte sich eine kostenlose Testversion von Locate X sichern, mit der er Millionen von Menschen tracken konnte. Wie? Indem er sich als „potenzieller Regierungs-Mitarbeiter“ ausgab. Hier gibt es also keinen Richter, keinen Anwalt, keine Warnung – nur massenhafte Überwachung ohne jeden Filter.

Und falls du jetzt denkst: „Ach, das betrifft nur die USA“, dann aufgepasst! Standortdaten werden weltweit gesammelt und verkauft, auch von deutschen Nutzern. Eine Untersuchung von Netzpolitik.org (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und dem Bayerischen Rundfunk deckte kürzlich auf, dass auch in Deutschland Milliarden Standortdaten in den Händen von Datenhändlern landen. Überraschung? Leider nein.

Google, Apple und die Rolle der Werbe-IDs: Mit einem Klick zum totalen Tracking

Apple und Google spielen eine zentrale Rolle in diesem Daten-Schachspiel, weil sie es sind, die diese Werbe-IDs erst ermöglichen. Im Grunde handelt es sich um anonyme Codes, die mit deinem Smartphone verknüpft sind. Diese Codes sollten ursprünglich nur für personalisierte Werbung genutzt werden, aber wie die Realität zeigt, sind sie die perfekte Basis für das Tracking. Ein bisschen Pseudonymisierung hier, ein paar vage Versprechungen dort – und schon denken die meisten Nutzer, sie wären sicher. Dass diese Sicherheit eine Illusion ist, beweisen Tools wie Locate X jeden Tag aufs Neue.

Dass Apple und Google hier immer noch „keine Handhabe“ haben wollen, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Beide behaupten, ihre Richtlinien verbieten den Handel mit Standortdaten und dass Nutzer ihre Standortfreigaben ja selbst kontrollieren könnten. Aber seien wir mal ehrlich: Wer hat sich das wirklich schon mal angeschaut? Gerade bei harmlos wirkenden Apps, die im Hintergrund Daten sammeln und weiterverkaufen, ist der Schaden längst angerichtet, bevor die App überhaupt geprüft wird. Datenschutz als leere Versprechung – man könnte fast lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Standortüberwachung: Was du jetzt tun kannst

Falls du jetzt denkst, du bist diesen Überwachungsmethoden hilflos ausgeliefert – es gibt Möglichkeiten, dich zu schützen. Das Wichtigste: Beschränke die Standortzugriffe deines Smartphones auf das Notwendige! Hier einige praktische Tipps:

  1. Standortzugriff nur im Notfall zulassen: Jede App, die deinen Standort ohne klaren Grund will, sollte sofort Verdacht erregen. Fitness-Apps brauchen das vielleicht, Spiele definitiv nicht.

  2. Nur grobe Standortfreigaben erteilen: In den Einstellungen kannst du die Erfassung deines exakten Standorts verhindern. Wetter-Apps kommen auch mit einer groben Verortung klar.

  3. Werbe-ID deaktivieren: Sowohl auf iPhones als auch Android-Geräten kannst du die Werbe-ID blockieren. Auf dem iPhone findest du die Einstellung unter „Datenschutz“ -> „Werbetracking“, auf Android unter „Datenschutz“ -> „Werbung“.

  4. Standortverlauf und Berechtigungen regelmäßig checken: Schränke Berechtigungen ein und prüfe, welche App wann auf deinen Standort zugreift. Auffälligkeiten werden so schnell sichtbar.

Ein globales Problem ohne Lösung?

Der Missbrauch solcher Überwachungsmethoden ist global. Gerade im deutschsprachigen Raum gibt es zwar strengere Datenschutzbestimmungen, doch immer wieder tauchen Schlupflöcher und Methoden auf, wie man Standortdaten trotzdem sammeln und verwerten kann. Und wer glaubt, dass Apple oder Google hier zum Wohle des Datenschutzes regulierend eingreifen, sollte mal ihre Geschäftszahlen und Abhängigkeiten von Werbeeinnahmen analysieren. Klingt zynisch? Ist es auch.

Fazit: Willkommen im Zeitalter des legalisierten Datenklaus, bei dem Datenschutz im besten Fall als Feigenblatt fungiert. Dein Smartphone ist ein Minenspürhund für deine Bewegungen und Interessen – und solange die großen Tech-Unternehmen weiterhin so tun, als ginge sie das alles nichts an, wird sich daran nichts ändern.

Quellen: 404Media (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), Krebs on Security (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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