The Onion kauft Infowars: Ein Satire-Gigant übernimmt das Reich von Alex Jones
Parodie auf Paranoia: Wie die Infowars-Übernahme Verschwörungstheorien ins Lächerliche zieht
Die Satire-Website The Onion (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) plant, Infowars in eine Parodie seiner selbst zu verwandeln. Aber natürlich gibt es Widerstand: Ein Richter hat den Verkauf vorerst gestoppt.
Ein Alptraum für Alex Jones – und eine Genugtuung für Sandy-Hook-Familien
Das dürfte Alex Jones das Mikrofon aus der Hand reißen: Die satirische Publikation The Onion hat den Zuschlag für den Kauf von Infowars erhalten – jener berüchtigten Plattform, mit der Jones Millionen durch Verschwörungstheorien und dubiose Gesundheitsprodukte verdiente. Der Deal, abgesegnet von den Familien der Opfer des Sandy-Hook-Amoklaufs, könnte symbolischer kaum sein: Der Mann, der einst behauptete, der Schulmassaker sei eine Inszenierung, wird nun Zielscheibe einer der größten Satire-Institutionen der Welt.
Aber bevor wir die Korken knallen lassen: Ein Richter in Texas hat den Verkauf vorerst gestoppt. "Ich bin besorgt über den Ablauf," meinte Richter Christopher Lopez, der die Intransparenz des geheimen Bieterverfahrens kritisierte. Doch das ist nur die neueste Wendung in diesem absurden Drama, das seit Jahren durch die Gerichte zieht.
Satire trifft Realität: Infowars wird zur Karikatur seiner selbst
Die Pläne von The Onion könnten böser nicht sein – und genau das macht sie genial. Infowars soll im Januar als Satire-Seite neu gestartet werden, mit dem Ziel, Persönlichkeiten wie Alex Jones und ihre bizarren Theorien öffentlich vorzuführen. Ben Collins, CEO des Mutterkonzerns Global Tetrahedron, erklärte in gewohnt ironischem Ton: „Das wird unser Beitrag zu einer Welt ohne Grenzen und Gatekeeper, wo jeder Unsinn verbreiten kann.“
Ein Highlight der neuen Infowars-Version: Sämtliche Nahrungsergänzungsmittel – ein Hauptgeschäft von Jones – sollen eingeschmolzen und zu einem einzigen, vitaminreichen „Superriegel“ verarbeitet werden.
Die rechtliche Schlammschlacht – und warum The Onion gewonnen hat
Der Weg zum Kauf war alles andere als glatt. Neben The Onion gab es nur einen weiteren Bieter: First United American Companies, ein Online-Shop für Nahrungsergänzungsmittel. Sie boten 3,5 Millionen Dollar in bar, während The Onion weniger bot – aber mit einer „Kreditgebühr“ punkten konnte. Die Familien der Sandy-Hook-Opfer erklärten sich bereit, auf einen Teil der ihnen zugesprochenen 1,4 Milliarden Dollar Schadenersatz zu verzichten, um die Übernahme zu ermöglichen.
Natürlich ist Alex Jones nicht bereit, still zu verschwinden. Er promotet weiter Rabatte auf seinen verbleibenden Plattformen und schiebt alles auf eine „Deep State“-Verschwörung. Seine Aussage nach der Auktion? „Das ist so unecht wie ein Drei-Dollar-Schein.“
Ein taktischer Triumph für die Opferfamilien
Für die Familien der Sandy-Hook-Opfer ist der Verkauf mehr als nur Symbolik: Es ist eine Möglichkeit, Alex Jones endgültig mundtot zu machen. „Die Auflösung von Infowars ist die Gerechtigkeit, auf die wir so lange gewartet haben,“ erklärte Robbie Parker, dessen Tochter Emilie bei dem Massaker 2012 ums Leben kam.
Doch trotz des Erfolgs bleiben die Gewinne mager: Selbst wenn alle Vermögenswerte von Jones verkauft werden, bleibt pro Familie weniger als 500.000 Dollar übrig. Ein Viertel davon könnte noch für die hohen Anwaltskosten draufgehen.
Fazit: Die Satire schlägt zurück
Der Gedanke, dass Infowars bald als Satire-Seite durchstartet, dürfte Alex Jones zum Kochen bringen. Aber seien wir ehrlich: Wer lügt, Verschwörungen schürt und den Schmerz von Familien für Klicks und Profit ausnutzt, verdient nichts anderes. Vielleicht wird aus Infowars am Ende doch noch etwas Nützliches – eine Mahnung daran, was passiert, wenn Fakten und Anstand im digitalen Zeitalter auf der Strecke bleiben.
Bleibt nur eine Frage: Wenn Alex Jones so gerne Fantasiewelten erfindet, wie wird er die Parodie seines eigenen Lebens wohl finden?
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