Ich mach viel mehr weniger als du!
Oder: Wie ich einmal von evangelischen Askese-Aliens entführt wurde
Jetzt hat’s mich also auch erwischt. Noch letztes Jahr habe ich mich über all meine Freunde lustig gemacht, die im Januar plötzlich den Zauber der Askese für sich entdeckten. Nicht rauchen, nicht trinken, keinen Zucker, kein Fleisch, atmen nur, wenn unbedingt nötig - Darben ist das neue Schlemmen! Alle haben sich überboten mit dem Unterbieten, wahre Verkneif-Olympiaden fanden in meinem Freundeskreis statt, frei nach dem Motto: „Ich mach viel mehr weniger als du!“ Denn wir wissen doch: Es gibt nix Geileres, als nix Geiles!
Schluss mit der Dezember-Völlerei! Und mit der guten Laune sowieso - im Januar wird gedarbt!
Das Ganze, damit’s auch alle glauben, flankiert mit ein paar kess-selbstironischen Kommentaren auf allen Kanälen, damit auch jeder merkt, wie viel Spaß es macht, keinen Spaß zu haben. „Hihi, na ob ich das durchhalte? Ich bin doch so ein Genussmensch!“, posten sie, während sie keck am Selleriestängchen knurpsen. Hashtag #mybodyismytemple!
Dieser Beitrag ist für Mitglieder inklusive. Mit einer Mitgliedschaft unterstützt meine Arbeit hier, am Podcast und in den sozialen Medien.
Zu den Paketen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Déjà membre ? Connexion (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)