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Unterwegsgedanke

Es mag komisch klingen, aber genau so war es.

Meine Tränen waren die Überwältigung des betörenden Duftes nach Honig und Sommer, der Schönheit einer so schlichten und überwältigenden Sinnesempfindung, die das Glück taumelnd mit sich durch die Lüfte wirbelt.

Und sie waren die unfassbargroße Traurigkeit über den Verlust, der dieser Empfindung innewohnt.

Das Summen von wilden Bienen in Apfelbäumen ist ein Geräusch meiner Kindheit. Es gehört zu den fabelhaften Erzählungen des Sommers und hält die Erinnerungen an ein ganzes Leben.

Heute kann ich die Male an einer Hand abzählen, die ich das noch erlebe. Und es bleiben viele Finger ungezählt.

Gerade findet die #COP29 in Baku statt. So wichtig und doch so oft schon ungenutzt verstrichen. Die Klimakatastrophe ist schon längst da, trotzdem sprechen auch deutsche Politiker von der visuellen Ästhetik von Windrädern oder wollen sozial und ökologisch sinnvolle Dinge wie das Deutschlandticket abschaffen. Von der weder ökologisch noch fairen Orange in den USA will ich gar nicht erst anfangen.

Es ist schwer, angesichts der mangelden Handungsentschlossenheit trotz Fluten, Bränden, Dürren und Hitzewellen optimistisch zu bleiben und weiterzumachen.

Aber das müssen wir.

Damit das Summen wilder Bienen in Apfelbäumen nicht für immer nur zu einer Kindheitserinnerung wird.