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Monkey Monday #16

Merz’ Mannschaft

Foto: Pascal Swier

Morgen wird Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt - sofern die 12 Stimmen-Mehrheit von Union und SPD stabil bleibt. Für den CDU-Vorsitzenden und früheren Aufsichtsratsvorsitzenden von BlackRock Deutschland geht damit wenige Monate vor seinem 70. Geburtstag ein Lebenstraum in Erfüllung. Aus zahlreichen Begegnungen während unserer gemeinsamen BlackRock-Zeit weiß ich, wie sehr den künftigen Kanzler die Sorge um das Land umtreibt und ahne, mit wieviel Entschlossenheit er in sein verantwortungsvolles neues Amt gehen wird. Aber gilt das auch für die Mannschaft, mit der er regieren wird?

Seit heute Morgen ist die Ministerliste vollständig, nachdem auch die SPD die ihr zufallenden Ressorts besetzt hat. In diesem Monkey Monday werfe ich daher einen Blick auf die Kabinettsriege, verbunden mit der Frage, ob dieses Team wohl in der Lage sein wird, die beträchtlichen Herausforderungen zu meistern und was das dann für die deutsche Wirtschaft und deren Wahrnehmung an den Kapitalmärkten bedeutet. Die gute Nachricht vorab: viel mehr Enttäuschung als in den Ampeljahren dürfte es kaum geben.

Wobei es vermutlich zu kurz gesprungen wäre, der neuen Koalition ein garantiert besseres Harmonieren zu unterstellen als der heillos zerstrittenen Ampel. Denn auch diesmal handelt es sich um eine Dreiparteienkoalition - die Unterschiede zwischen CDU und CSU sind markant und spürbar. Womit auch schon der neue potenzielle Spaltpilz identifiziert wäre. Denn in puncto Ego und Geltungsbedürfnis kann es Markus Söder durchaus mit Christian Lindner aufnehmen. Grundvoraussetzung für ein einigermaßen erfolgreiches Miteinander in Friedrich Merz’ Mannschaft ist demnach, dass der designierte Kanzler Querschüsse aus Bayern konstruktiver kontert als der manchmal überfordert wirkende Olaf Scholz im Fall der auf Dauer zersetzenden Breitseiten aus dem Finanzministerium.

Bevor wir unter dieser Prämisse in die Betrachtungen zur neuen Regierungsmannschaft eintauchen, hier zunächst der übliche Blick auf die Makrodaten der Woche:

Wochenausblick

Nach den robusten Zahlen der Vorwoche, in denen sich der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie weiter unbeeindruckt von Trumps desaströser Wirtschaftspolitik zeigte und nur minimal zurückging, und in der der Arbeitsmarktbericht einmal mehr durch seine Resilienz überraschte, stehen in dieser Woche zwei wichtige Zentralbankentscheidungen auf dem Plan. Zunächst entscheidet die US-Fed am Mittwoch über ihren Leitzins. Die Positionierungen in den Fed Funds Futures zeigen überdeutlich (Wahrscheinlichkeit 97%), dass die Notenbank unter Chairman Jerome Powell den Leitzins unverändert lassen und sich damit unnachgiebig gegenüber dem Druck aus dem Weißen Haus zeigen wird. Fast noch interessanter als die Entscheidung an sich wird daher zu beobachten sein, ob Trump die öffentliche Demontage des Notenbankchefs, die er zwischenzeitlich eingestellt hatte, nach dem vermutlichen Wutausbruch über die nicht erfolgte Zinssenkung wieder aufnimmt. Zivilisierter - und aus Zentralbanksicht wohl unvergleichlich angenehmer - geht es im Vereinigten Königreich zu, wo die Bank of England am Donnerstag vermutlich eine Zinssenkung um 25 Basispunkte von 4,50% auf 4,25% beschließen wird. Es ist kaum zu erwarten, dass anschließend Premierminister Keir Starmer in den Medien herumpoltert, er hätte lieber 50 Basispunkte gesehen - selbst wenn dem so sein sollte. So ist nicht nur Central Banking eine Kunst, sondern Regieren auch eine Stilfrage.

Weiter und zum Video geht es mit Macro Monkey Standard (ab 7,50€/Monat) oder Premium (ab 15€/Monat).

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