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Monkey Monday #1

Foto: Javier Allegue Barros

Liebe Abonnenten und Freunde von Macro Monkey,

dies ist die erste Monkey Monday-Kolumne, ein kleines Dankeschön an Sie als die ersten Abonnenten meines Newsletters. Obwohl es ernsthaft erst im Januar losgeht, haben Sie sich schon jetzt angemeldet. Dafür meinen herzlichen Dank!

Widmen möchte ich diesen Beitrag einem kurzen Rückblick auf 2024 und ein paar Bemerkungen, warum die sensationelle Performance verschiedener Anlageklassen (Aktien über 20%, Gold über 30% etc.) keineswegs selbstverständlich war.

Zu Jahresbeginn sah es nämlich nicht unbedingt nach einem weiteren Bullenjahr aus. Einer der wesentlichen Gründe für zurückhaltende Erwartungen waren die bereits sehr gut gelaufenen Märkte, sowohl bei Aktien wie auch bei Anleihen im Vorjahr, 2023. Angesichts dieser Performance und eingedenk der Tatsache, dass historisch zwei Aktienjahre mit deutlich zweistelligen Kurszuwächsen selten sind, gingen die meisten Marktausblicke Anfang 2024 eher von einer Performance im positiven einstelligen Bereich für die wichtigsten Indizes aus.

Der zweite Grund für vorsichtige Einschätzungen war die lange vorherrschende Meinung, in den USA müsse nun doch die Rezession noch kommen. Nahezu unmöglich, so die Argumentation, dass der stärkste Zinsanstieg seit 1980 einfach an der US-Wirtschaft abperlen werde. Und diese Befürchtung hielt sich, obwohl die Futuresmärkte längst wieder sinkende Leitzinsen einpreisten. Denn schließlich wirken Zinserhöhungen der Notenbank mit, wie es üblicherweise heißt, „langen und variablen“ Zeitverzögerungen. Selbst wenn auch 2023 die US-Wirtschaft sich wieder unglaublich widerstandsfähig gezeigt hatte, würde irgendwann der Einbruch kommen müssen.

Drittens schließlich, so war Anfang 2024 oft zu hören, würde politische Unsicherheit zu Volatilitätsspitzen führen, was ein starkes Aktienjahr zwar nicht notwendigerweise verhindern, wohl aber unwahrscheinlicher machen würde. Denn 2024 wurde in 60 Ländern gewählt, rund 45% der Weltbevölkerung wurde zu den Urnen gerufen. Und selbst wenn einige Wahlen, etwa die in Russland, reine Propagandashows waren, hatten andere sehr wohl das Potenzial, für Unsicherheit bei Anlegern zu sorgen. Zu denken wäre an die US-Wahlen im November oder vorher die Urnengänge in Mexiko oder Indien.

Wie wir wissen, hat keine der drei Befürchtungen das herausragende Aktienjahr, das wir gerade beschließen, verhindert. Die hohen Ausgangsniveaus wurden nicht als Hinderungsgrund gesehen, solange die Bewertungen moderat blieben. Dies besonders, solange die Gewinne sich behaupteten und die letzten Rezessionssorgen sich spätestens verflüchtigen, als das BIP-Wachstum in den USA sich Quartal für Quartal stabil blieb oder sogar weiter beschleunigte. Und die politische Unsicherheit im Rekordwahljahr? Blieb ein Sturm im Wasserglas. Selbst nach der vermutlich folgenschwersten Wahl, dem erstaunlich klaren Sieg Donald Trumps im November, fiel das Urteil der meisten Marktteilnehmer positiv aus. Die Hoffnung auf Steuersenkungen und Deregulierung überwog die Skepsis bezüglich Zöllen, Deportation von Migranten oder Vetternwirtschaft.

Dies alles hinterlässt - neben aller gerechtfertigten Genugtuung über ein so erfreuliches Jahr - ein paar Fragezeichen. Denn es wirkt geradezu, als hätten sich die Marktrisiken im zu Ende gehenden Jahr auf geheimnisvolle Weise zur besten aller Welten zusammengefügt. Von „Goldilocks Light“ wurde mancherorts geschrieben.

Und 2025? Sehr gut möglich, dass wir nun die gleichen Fragen - Was sind die Treiber für weitere Kursanstiege? Wie robust ist die US-Wirtschaft? Wie sind die anhaltenden Politikrisiken einzuschätzen? - erneut vor uns haben. Und sehr wohl denkbar, dass sie im kommenden Jahr in weniger günstiger Konstellation zusammenfallen. Und uns damit das, was dieses Jahr so unverhofft ertragreich gemacht hat, als Gegenwind ins Gesicht bläst.

Hiermit, den Hintergründen und denkbaren Konsequenzen, beschäftigt sich der nächste Monkey Monday Mitte Januar. Bis dahin Ihnen allen ein friedvolles Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Start in ein gesundes, glückliches 2025.

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