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Was für ein Unfall, dass diese Dudes am Mikro sitzen ...

Der lauteste Möchtegern-Philosoph Deutschlands hat mal wieder seine Meinung kund getan – „Muss das sein?“, würde man Richard David Precht (aka Mister „Hey, zu dem Thema kann ich auch noch was sagen“) gerne fragen – und damit willkommen zu einer neuen Runde Lila Newsletter. Dieses Mal von Katharina.

Meine Twitter-Timeline und Instastories sind voll mit diesem einen Ausschnitt (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) aus der aktuellen Folge Lanz und Precht. Zwei weiße Dudes, die mir die Welt erklären wollen, das lieb ich ja eh schon. Dieses Mal trumpft Richard David Precht mal wieder mit besonders ... nun ja, interessanten Gedanken auf.

Worum gehts überhaupt?

In der aktuellen Podcastfolge sprechen Markus Lanz und sein best Buddy Richard David Precht über Annalena Baerbocks Besuch in China. Precht findet das Auftreten von Baerbock zu aggressiv – nach ihrer Reise sagte Baerbock (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), China würde immer mehr zu einem „Rivalen“ Europas und mahnte an, „dass wir auf Dauer Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sichern“ und „mit klarer Haltung für die internationale Ordnung eintreten" müssten.

Precht sieht das anders, nun gut. Allerdings schafft er es nicht, die Außenministerin inhaltlich zu kritisieren. Stattdessen wird es ziemlich misogyn. Es sei „ein Unfall, dass diese Frau Außenministerin geworden ist“, erklärt Precht und führt weiter aus, „unter normalen Bedingungen hätte die doch nicht mal ein Praktikum im Auswärtigen Amt gekriegt.“

„Welche normalen Bedingungen, Alter?!“

„Welche normalen Bedingungen, Alter?!“, möchte man ihn fragen. Baerbock ist seit fast 20 Jahren politisch aktiv, seit zehn sitzt sie im Bundestag. Ob Precht sich an ihrer Vergangenheit als Trampolinspringerin stört oder doch einfach ein Problem mit mächtigen Frauen hat, führt er nicht genauer aus. Und sein Kumpel Markus hält es auch nicht für notwendig, nachzuhaken oder zu widersprechen. Stattdessen darf Precht ungestört weiter ranten. Baerbock würde mit der „moralischen Inbrunst einer Klassensprecherin“ auftreten.

Egal wie erfolgreich oder einflussreich eine Frau wird, am Ende bleibt sie für meinungsstarke Erklärbären wie Precht immer ein kleines Mädchen, das man belehren kann.

Ratschläge sind auch Schläge

Darum hat Außenpolitik-Ass Precht auch noch einen tollen Tipp für Baerbock mitgebracht. Im Umgang mit China rät er ihr, ab jetzt doch bitte „kleine Brötchen zu backen.“ Toll, wie Richard David hier fehlende Expertise mit starker Meinung ausgleicht. Da werden Annalena Baerbock und ihr Team bestimmt dankbar klatschen, dass ihnen endlich jemand erklärt, wie das funktioniert mit diesen Autokraten.

Am schönsten fasste es meiner Meinung nach Düzen Tekkal zusammen, als sie auf Twitter (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) schrieb: „Was für ein Unfall, dass RD #Precht sich zum frauenfeindlichen Besserwisser der Nation aufgeworden hat. Und uns darüber belehrt, wie #Außenpolitik zu sein hat. So jemand hätte unter normalen Bedingungen nicht mal ein Praktikum in der Redaktion des Philosophie-Magazins bekommen.“

https://twitter.com/DuezenTekkal/status/1650830855978328065 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Tief durchatmen

Falls ihr jetzt so richtig vor Wut kocht – gut so! Denn Wut ist ein total wichtiges Gefühl, grade, wenn es darum geht, gesellschaftliche Normen zu verändern. Um Wut geht es übrigens auch in unserer letzten Podcastfolge (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

In der spricht Lena mit der Autorin Amani Abuzahra und der Therapeutin Rose Kapuya darüber, warum es wichtig ist, dass wir Wut wahrnehmen und äußern – und warum viele Menschen ein Problem damit haben, dieses Gefühl zuzulassen (kleiner Tipp: das Patriarchat und tief in die Gesellschaft eingeschriebener Rassismus spielen mal wieder eine Rolle).

https://lila-podcast.de/wut-ist-nicht-gleich-wut-wie-geschlecht-rassismus-und-emotionen-zusammenhaengen/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Der nächste Lila Salon steht an

Schon zwei Mal durften wir mit euch beim Lila Salon quatschen, diskutieren und euch besser kennenlernen. Am 11. Mai um 17 Uhr ist es wieder so weit: Die Lila Redaktion freut sich, euch in unserem digitalen Salon zu begrüßen.

Bild von Franka Frei, darüber steht: "Lila Salon", darunter "Zu Gast: Franka Frei" und das Datum 11.05. um 17 Uhr

Dieses Mal ist Franka Frei zu Gast. Die Autorin, Journalistin und Aktivistin wird mit uns über geschlechtergerechte Verhütung reden – ein Thema, zu dem wir auch grade erst eine Podcastfolge (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) veröffentlicht haben! Ihr habt Bock, dabei zu sein? Dann könnt ihr euch hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kostenlos anmelden.

Wir freuen uns darauf, mit euch ins Gespräch zu kommen. Bis dahin: wütende Grüße aus der Lila Redaktion und bis in zwei Wochen!

Eure Katharina

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Bild: ZDF/Christian Bruch, Bearbeitung: Lila Podcast

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