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Neue Mitglieder gewinnen - Chancen und Herausforderungen

Liebe Kulturinteressierte,

diesmal werfe ich einen Blick auf die Menschen, die Kultur lebendig machen – und darauf, wie wir neue Mitglieder für Vereine und Organisationen gewinnen können. Eine aktuelle Studie zeigt interessante Perspektiven auf, vor allem im Hinblick auf die sogenannte Babyboomer-Generation.

Viel Freude beim Lesen!

Kulturelle Ideen gibt es viele. Diese umzusetzen ist meist Teamwork und kein Einzelkampf. Daher braucht es in den Vereinen engagierte Mitglieder, um Projekte umzusetzen, Veranstaltungen durchzuführen und Kultur erlebbar zu machen.

Auch wenn viele Vereine auf dem Papier gut dastehen, sieht es in der Realität oft anders aus. Von verschiedenen Seiten höre ich, dass es an Verbindlichkeit fehlt, dass meist nur der Vorstand aktiv ist und helfende Hände immer seltener werden. Diese Erfahrungen kenne ich auch aus meinem eigenen Theaterverein – die Herausforderungen sind überall ähnlich.

Die Frage ist also: Wie können wir nicht nur die bestehenden Mitglieder aktivieren, sondern auch neue für unsere Sache begeistern?

Neue Potentiale durch Baby-Boomer

Im Oktober 2024 veröffentlichte die Körber-Stiftung die Ergebnisse einer Umfrage (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), welche zeigt, dass in der Generation der 55- bis 65-Jährigen ein enormes Potential für das Ehrenamt liegt. Viele Babyboomer gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand – und die Umfrage zeigt, dass viele von ihnen durchaus bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Diese haben allerdings klare Erwartungen: Flexibilität ist ihnen besonders wichtig, d.h. sie möchten sich nicht regelmäßig verpflichten, aber dennoch engagieren. Sie möchten sich selbstbestimmt einbringen. Zudem ist ihnen ein direkter, persönlicher Kontakt wichtig. Sie möchten direkt angesprochen werden. Interessant ist auch, dass sie sich vor allem über klassische Medien wie Gemeindeblätter (49 Prozent) oder Lokalzeitungen (46 Prozent) informieren. Vielleicht liegt hier eine Chance für Vereine: Anstatt nur auf Social Media aktiv zu sein, könnte es sich lohnen, gezielt in Printmedien oder auf Veranstaltungen Präsenz zu zeigen. Denn oft braucht es nur den richtigen Impuls, um Menschen für eine Sache zu begeistern.

Dieser Newsletter ist kostenlos. Dennoch würde ich mich freuen, wenn ihr meine Arbeit mit einer Mitgliedschaft unterstützt.

Kinder und Jugendliche gewinnen

Bei der Nachwuchsgewinnung sieht die Lage anders aus – hier stehen viele Vereine vor einer neuen Herausforderung: Die Schulen bauen ihr Ganztagsangebot stetig aus, wodurch Kindern und Jugendlichen oft weniger Zeit für Hobbys bleibt.

In einem Artikel in der Nassauischen Neuen Presse vom 30.Januar 2025 gibt es einen Blick darauf, wie der Landkreis Limburg-Weilburg den Rechtsanspruch auf Nachmittagsbetreuung in den nächsten Jahren umsetzen möchte und was finanziell sowie organisatorisch auf den Landkreis zukommt. In dem Artikel wird Jugendamtsleiter Markus Hebgen zitiert, der meint, dass künftig örtliche Vereine die Aufgabe einer Nachmittagsbetreuung übernehmen könnten, beispielsweise ein Tischtennis- oder Musikverein, der eine Nachmittags-AG anbietet.

Auf dem Bild liegen mehrere Hände übereinander, im Hintergrund liegen bunte Matten

Auf den ersten Blick klingt das nach einer Win-Win-Situation: Die Vereine bekommen Zugang zu jungen Menschen, die Schulen profitieren von zusätzlicher Expertise. Doch so einfach ist es nicht. Zum einen braucht es die ehrenamtlichen Kräfte, die eine solche Betreuung leisten können – und das ist eine große Herausforderung, gerade für Berufstätige. Zweitens ist es ein Unterschied, ob Kinder freiwillig in einen Verein eintreten oder ob sie eine AG besuchen, weil sie sich eine aussuchen müssen. Ich kann da Einblicke aus eigenen Erfahrungen geben.

Wir haben vom Theaterverein eine AG an der Schule angeboten. Einmal für ein halbes Schuljahr und ein weiteres Mal über „Demokratie leben!“ ein ganzes Schuljahr. Für uns war tatsächlich der Gedanke dahinter, Kinder für das Theaterspielen zu begeistern und für den Verein zu gewinnen. Das hat mäßig geklappt. Eine AG einmal die Woche von 14 – 15.30 Uhr anzubieten, ist zudem eine Herausforderung für unsere Ehrenamtlichen, welche selbst beruflich tätig sind. Und dann kam noch ein weiteres Problem dazu: Die Verbindlichkeit war gering. Es ist uns mehrfach passiert, dass Kinder eine Woche vor der Aufführung die AG einfach abgebrochen haben – für ein Theaterstück eine ziemliche Katastrophe. Zwei Grundschulen haben bei uns angefragt, ob wir als Theaterverein Partner in der Nachmittagsbetreuung werden möchten, doch nach dieser Erfahrung haben wir dankend abgelehnt.

Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass die Nachmittagsbetreuung zwar eine Möglichkeit für Vereine sein kann, aber nicht automatisch Mitglieder bringt. Zudem stellt sich die Frage, wie motiviert Kinder nach einem langen Schultag noch sind, sich abends zusätzlich in einem Verein zu engagieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren auf das Vereinsleben auswirkt.

Zum Schluss

Am Sonntag, 02. Februar 2025 spielt unsere junge bühne um 15 Uhr in Ellar im Pfarrheim und zeigt nochmal verschiedene Einakter. Der Eintritt ist frei, der Verein freut sich über eine Spende.

Und eine kleine Vorwarnung: Ich werde zwei Fastnachtsveranstaltungen besuchen und darüber berichten. Ich hoffe, das schreckt niemanden ab. 😉 Danach tauchen wir wieder tief in die kulturellen Themen der Region ein!

Eine Frage an euch - ist jemand kulturell aktiv und nutzt digitale Möglichkeiten, um mit anderen in Kontakt zu treten wie Onlineveranstaltungen oder hybride Veranstaltungen? Dann schreibt mich bitte an, denn ich würde mich gerne über diesen Weg der Mitgliederbindung mit Dir unterhalten.

Liebe Grüße
Heike

Lest hier, warum ich diesen Newsletter schreibe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
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