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Elzer Frauenpower im Bürgerhaus – Helau 2. Edition

Liebe Kulturinteressierte,

ich hatte angekündigt, dass ich von zwei Fastnachtsveranstaltungen berichte. Zum Rauchclub habe ich euch bereits mitgenommen und heute nehme ich euch in den brodelnden Kessel des Elzer Bürgerhauses mit, wo die Frauen vom Kulturkreis Elzer Bürgerhaus zur Frauenfastnacht eingeladen haben. Viel Spaß beim Lesen!

Eine Frauenfastnacht ist ein ganz eigenes Universum. Bis auf wenige Ausnahmen kommen hier die Frauen verschiedener Generationen einen Abend zusammen, um gemeinsam zu feiern, zu lachen und zu tanzen. Und die Frauen der Elzer Fastnacht schaffen es immer wieder, die Besucherinnen mitzureißen und zum Mitmachen zu bewegen. Kurzweilig, lustig, laut, energiegeladen – das sind nur einige Wörter, um den Abend zu beschreiben. Ein wilder Mix aus Gesang, Sketchen und Tanz lassen die Zeit im Rausch vergehen. Es ist ein Abend, um mal abzuschalten und den Alltag vor der Tür zu lassen.

Die Frauen der Frauenfastnacht Elz sind eine bunte Truppe

Wer über viele Jahre die Frauen begleitet, sieht aber auch, dass sie weniger werden. Und so kam mehr als einmal der Aufruf, sich gerne mit zu engagieren und Teil des Teams zu werden. Es steckt einiges an Arbeit drin, einen solchen Abend zu planen, Kostüme zu suchen, Stücke einzuüben und dann die Stimmung über drei Stunden am Kochen zu halten. Also wer Lust auf diese Truppe hat, gerne mal unverbindlich bei einer der Damen melden.

Bevor wir in die Veranstaltung einsteigen, noch eine zweite Anmerkung. Was mich bei den Frauen auch immer wieder begeistert, dass sie einen Abend voller Spaß und guter Laune von Anfang an mit einem guten Zweck verbinden. Von Anfang an der Frauenfastnacht, die Gründung war in den 1970er Jahren, wird ein Teil der Einnahmen für karitative Zwecke gespendet. Im letzten Jahr waren dies über 3.000 Euro, welche an „Wünsche werden wahr“ vom DRK-Kreisverband Limburg und dem Lions Club, an das Mädchenwohnheim der Hephata in Elz, den Bürgerfonds sowie an den Kulturkreis Elzer Bürgerhaus gingen. Hut ab für dieses Engagement.

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Doch nun möchte ich Euch nicht länger auf die Folter spannen und steige mit euch ein in einen bunten Abend.

Hinein in die wilden 80er

Bunte Leggins in Neonfarben, wilde Frisuren, passende T-Shirts – mit dem Start wurden die Besucherinnen direkt in die wilden 80er hineinkatapultiert. „Völlig losgelöst von dem Alltag steigt die Stimmung hier völlig losgelöst“, interpretierten die Frauen „Major Tom“ von Peter Schilling neu. Unterstützung erhielten sie dabei von den „Pink Flamingos“ (Michael Schenk und Thomas Schmitt). Nach der Begrüßung wurde es direkt politisch.

Frauen in leuchtenden Neonfarben als wilde 80er-Damen auf der Bühne

Was Maria und Josef (Kerstin Razborsek und Ilka Arnold) zu erwarten haben, wen statt der drei Heiligen die „Könige der Ampel“ (Heike Braun, Nicole Braun und Judith Müller) kommen und wenn die Schweine (Sandra Krüger und Eyleen Razborsk) im Stall sitzen, weil Ochs und Esel Grippe haben, zeigte der erste Sketch. Die Ampel bringe nichts mit dank Schuldenbremse, es gebe keine Kita- oder Schulplätze, keinen Klimaschutz und keine Rente, denn „zu allen Wünschen heißt es nee, liebe Grüße von der FDP“. Es ist das Schwein, welches bei all dem Streit besonnen bleibt und Frieden fordert und einen Aufruf an alle Anwesenden formuliert „macht Euer Kreuzchen mit Bedacht“.

Die heiligen drei Könige der Ampel in grün, rot und gelb (v.l.n.r.)
Die "heiligen drei Könige der Ampel"

Doch danach war der Klamauk-Reigen eröffnet, denn zu politisch sollte der Abend nicht werden, wo doch die Politik die Fastnacht dieses Jahr besonders prägt. In ihren weiteren Sketchen wie Männergrippe (Ilka Arnold und Michaela Malm) oder auch Urlausgeschichten (Sandra Krüger und Nicole Braun) wurden die Männer ein ums andere Mal aufs Korn genommen. 37,5 Grad Fieber kann schon so ernst sein, dass das Testament geschrieben werden muss, aber wenn der Stammtisch ruft, dann ist jegliche Krankheit wie weggeblasen. Und weil die Frau aus den vergangenen Urlauben immer schwanger nach Hause kam, hat der Mann kurzerhand beschlossen, nicht mehr in den Urlaub zu fahren. In dem einen oder anderen Sketch fand man Parallelen zum eigenen Alltag und das Gelächter zeigte, dass diese gut beim Publikum ankamen.

Männergrippe sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen

Männer nur mit Ausnahme erlaubt

Apropos Männer – nur wenige dürfen Mäuschen spielen, wenn die Frauen aus Elz närrisch werden. Bürgermeister Matthias Schmidt gab dann auch unumwunden zu, dass die Frauenfastnacht sein Antrieb war, zu kandidieren, denn er wollte endlich mal dabei sein. Und auch der Erste Beigeordnete Henry Klinger freute sich, dass er dank seines Amtes auch mal mit den Frauen feiern konnte.

Bürgermeister Matthias Schmidt mit der doppelten Margit Sponheimer

Es ist Erkältungszeit und so manch Programmpunkt musste dadurch umgestellt oder neu arrangiert werden. Daher freuten sich die Frauen, dass Konny Neu-Müller und Uli Wingenbach gleich zweimal auf die Bühne kamen und neben ihrem geplanten Punkt noch einen zweiten zum besten gaben. Und dann gab es das doppelte Lottchen, eh nein, die doppelte Margit Sponheimer mit Mainzer Kranevalsliedern und später Dolly Parton im Doppelpack mit amerikanischer Countrymusik. Und es verwunderte nicht, dass die beiden die Frauen im Saal aufforderten, im Linedance-Stil mitzutanzen. Da war der ganze Saal auf den Beinen.

Dolly Parton im Doppelpack

Tanja Giesen und Judith Müller-Grunwald spielten ein älteres Ehepaar, das ganze Leben gearbeitet, in die Rente eingezahlt und dennoch reicht es hinten und vorne nicht. Also muss ein Nebenjob her und mit ihrem ganz speziellen Telefonsex entdeckten sie eine Marktlücke und verlagerten ihren Service am Ende auf die Bahamas.

Das Rentnerehepaar braucht einen Nebenjob

Eine solche Sitzung ist natürlich erst so richtig rund, wenn die Beine über die Bühne fliegen. Elz kann da auf verschiedene Tanzgruppen blicken, die eine wahre Bereicherung sind – seien es die Gardetanzgruppe des SV Elz oder die Diamond Dancers und Illusion Dancers vom SV Elz Royal Ballett. Da tobte der Saal, der Rhythmus wurde mit geklatscht, der Jubel war groß.

Die Gardetänzerinnen des SV Elz
Die Diamond Dancers vom Royal Ballett
Die Illusion Dancers vom Royal Ballett

Dass die Frauen nicht nur Sketche darbieten können, sondern auch singen können, zeigte sich beim Liedvortrag „Gießt du schon oder kochst du noch?“, wo sie darüber sinnierten, ob das Leben als selbstbestimmte Witwe oder Noch-Ehefrau am Herd das bessere sei.

Lustig und kurzweilig führten Anja und Bettina Wilhelm durch das Programm, überbrückten Pausen und gaben kleine Ständchen zum Besten.

Auch wenn der ganze Abend ein einziger Angriff auf die Lachmuskeln war, gab es zum Ende hin nochmal einen Höhepunkt, bei dem sich glaube niemand zurückhalten konnte. Zu „Bauch Beine Po“ kam die Aerobic-Gruppe zusammen, die extra vorher nochmal beim Schönheitschirurgen war, um sich Oberweite und Bauch aufpolstern zu lassen und der Anblick in den 80er Jahre Gymnastikanzügen war einfach zum Schießen komisch.

Bauche, Beine, Po

Zum großen Finale kamen alle Akteure nochmal auf die Bühne, um sich gemeinsam für die schöne Zeit mit „Thank your for the music“ beim Publikum zu bedanken.

Ganz viele Akteure auf und hinter der Bühne trugen zum Gelingen bei und auch wenn ich nicht alle namentlich erwähnen kann, gebührt ihnen ein großer Dank. Es war ein wunderbarer Abend, dem es gelang, alle Gedanken und das Weltgeschehen einfach mal vor der Tür zu lassen und abzuschalten. Vielen lieben Dank dafür.

Zum Schluss

2018 fand nach 25 Jahren der letzte Hexenkessel in Elz statt. 25 Jahre lang war dies das Highlight am Altweiber-Donnerstag. Viele haben ihn vermisst und nächste Woche, am 27.Februar wird es eine Neuauflage geben! Ab 19.11 Uhr geht es los und der Zug wandert von der Diersteiner Straße, über die Alexanderstraße, Oberdorfstraße, Schäferstraße, Lattengasse, Gräbenstraße und Lehrgasse zur After-Zug-Party auf dem Rathausplatz.

Vielleicht sieht man sich!

Ich wünsche Euch noch ein paar schöne närrische Tage und melde mich nach Fastnacht wieder.

Liebe Grüße

Eure Heike

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