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Das KLup-Wochenmenü | 7. September 2022

Liebe KLup-Freund:innen,

zwischen unserer wöchentlichen Themenkonferenz und meinem Aufbruch nach Frankfurt, wo morgen die vierte Synodalversammlung beginnt, melde ich mich mit einem kleinen Ausblick auf unser Programm für die nächsten Tage. 

Selbstverständlich werden dabei die wichtigen und wegweisenden Beratungen, Entwicklungen und Abstimmungen in der Synodal-Aula des Frankfurter Congresscentrums einen gewichtigen Teil ausmachen. Großartigerweise hat "Kirche-und-Leben.de" während der gesamten Versammlung die Möglichkeit, direkt aus dem großen Saal der Delegierten zu berichten - und nicht per Videoübertragung aus dem Pressezentrum. Die Presseplätze in der Aula sind natürlich begehrt, und für gewöhnlich rotieren die Redaktionen. Womöglich sind wir diesmal das einzige Online-Portal einer Bistumszeitung, die live und vollständig aus Frankfurt berichten.

Dies ist unser Plan:

Donnerstag

Wir starten schon früh in den Tag mit einem Gast-Kommentar von Johannes Norpoth (Bild oben / Foto: Synodaler Weg). Er ist der Sprecher des Betroffenen-Beirats der Deutschen Bischofskonferenz und ein fundierter, pointierter Vertreter auch beim Synodalen Weg. Es bedeutet uns viel, ihn für diesen Beitrag zum Start der Synodalversammlung gewonnen zu haben. Er hat den Delegierten - und nicht zuletzt den Bischöfen - einiges für das Treffen in Frankfurt ins Stammbuch zu schreiben. Das wird umso spannender, als Norpoth auch den Gast-Kommentar am kommenden Dienstag schreiben wird - mit einer Bewertung auf die dann vorliegenden Ergebnisse des Treffens.

Eine weitere gewichtige Stimme folgt kurz darauf: In unserer Reihe über Erwartungen der Delegierten aus dem Bistum Münster kommen die Antworten von Thomas Söding, Vize-Präsident des Synodalen Wegs und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Er lebt in Münster und ist Professor für Neues Testament in Bochum. 

Pünktlich zum Beginn der Versammlung um 14 Uhr bringen wir zudem ein Video-Interview mit Felix Elbers, einem der beiden BDKJ-Vorsitzenden im Bistum Münster. Auch er hat klare Erwartungen an diese vierte Etappe des Synodalen Wegs.

Die Delegierten in Frankfurt starten nach einer "aktuellen Aussprache", bei der es auch um die Situation im Erzbistum Köln gehen dürfte, sofort mit zwei großen Themen: Die Grundtexte über Frgen der Sexualität und Lebensformen, zu "Frauen in Deinsten und Ämtern" und zur "Priesterlichen Existenz heute" werden in zweiter Lesung beraten. Üblich wäre dann die Beschlussfassung. Das wird spannend - in "Noltes Notizen" habe ich am vergangenen Freitag schon dazu geschrieben. Womöglich gibt es von mir schon bis 17.30 Uhr einen ersten Bericht, einen zweiten (oder einzigen) dann am Abend. Das entscheidet sich aktuell.

Freitag

Der Freitagvormittag in Frankfurt startet traditionell mit einem Update zum Stand der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Bislang sprach immer der "Missbrauchs-Beauftragte", der Trierer Bischof Stephan Ackermann (Bild oben / Foto: Michael Debets, Imago). Wenn er sich denn überhaupt äußerst - nach der Veröffentlichung des Trierer Missbrauchsgutachtens (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)und der Diskussion um Versetzungen verurteilter Täter (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) nicht eben ein Leichtes -  so wird es wohl sein letzter Bericht sein. Im Mai hatte er seinen Rücktritt von dem Beauftragten-Posten angekündigt (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), bei der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz Ende September in Fulda soll ein Nachfolger gewählt werden. Gut möglich, dass sich auch Johannes Norpoth - unser Gast-Kommentator - für die Betroffenen äußert.

Vormittags stehen dann desweiteren die Themen "Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität" und das kirchliche Arbeitsrecht auf dem Programm, am Nachmittag "Präsenz und Leitung - Frauen in der Kirche und der Theologie" und der "Zölibat der Priester - Bestärkung und Öffnung". Vor allem aber wird es um die Überlegung gehen, einen Synodalen Rat als Verstetigung des synodalen Elements in der Kirche einzuführen. Das ist eine sehr ambitionierte Idee, die viele Befürworter, aber auch viele Skeptiker hat. Da geht es um strukturelle Machtfragen, nicht zuletzt um die Rolle des ZdK und der Weihbischöfe, aber auch um kirchenrechtliche und kirchenpolitische Schwierigkeiten. Dürfte spannend werden. 

Alle diese Themen werden in Zweiter Lesung beraten. Da stehen also Beschlüsse an. Möglich ist aber auch - gerade bei der Frage des Synodalen Rats - , dass eine Entscheidung noch einmal vertagt und eine Dritte Lesung beschlossen wird. Im Februar 2023 jedenfalls ist die letzte Sitzung des Synodalen Weg anberaumt. Man wird sehen, ob bis dahin alles so geregelt werden kann, wie es bislang beabsichtigt ist.

Berichte von mir aus der Synodal-Aula sind für den Freitagmittag und den Freitagabend geplant.

Samstag

Am Samstagmorgen werden in Erster Lesung die "Verkündigung des Evangeliums durch Frauen in Wort und Sakrament" und der "Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt" beraten, am Nachmittag geht es um "Voten zur Situation nicht-heterosexueller Priester" und "Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen". Dazu werden wir uns der Berichte der Kolleg:innen von der Katholischen Nachrichtenagentur bedienen. 

Ich selber werde voraussichtlich im Hotelzimmer sitzen und - nachdem die großen Themen in Zweiter Lesung gelaufen sind - meinen Leitartikel schreiben und möglichst bis zum Mittag veröffentlichen.

Es gibt auch anderes

Natürlich erwarten euch auch andere, wichtige und großartige Themen und Geschichten in den nächsten Tagen:

Morgen etwa berichtet mein Kollege Michael Bönte - übrigens studierter Sportwissenschaftler - über die Deutschen Fußballmeisterschaften der Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Ich meine, einen besonderen Ehrgeiz bei Michael während des Schneidens seines Fußball-Videos wahrgenommen zu haben. 

Über die weithin noch ausstehende Aufarbeitung von Missbrauch in Einrichtungen der Caritas etwa erscheint am Freitagmorgen ein großes Interview ebenfalls von Michael Bönte mit dem Interventionsbeauftragten des Bistums Münster, Peter Frings. Da wird es ziemlich zur Sache gehen, soviel sei verraten. 

Am Sonntag erwartet euch eine anrührende Geschichte, die Marie-Theres Himstedt über einen 94-jährigen ehemaligen Weltkriegs-Soldaten geschrieben hat. Er war schwer an Typhus erkrankt, geriet in Gefangenschaft, berichtet von Kriegsverbrechen auch der Alliierten und davon, wie sein Glaube ihm half, als junger Mensch seine verwundeten Kameraden in den Tod zu begleiten.

In der neuen Woche berichten wir über eine Interreligiöse Fahrradtour, eine Aufführung von "Der Name der Rose" auf der Freilichtbühne in Werne, eine Hundetagesstätte der Alexianer hier in Münster und "Rock am Turm" an der Kirche von Nienberge. Um nur einige unserer spannenden Themen zu erwähnen.

Den neuen KLup-Freund:innen einmal mehr ein herzliches Willkommen - und euch allein unseren aufrichtigen Dank für Eure Unterstützung! Empfehlt uns sehr gern weiter! Zur Erinnerung: Zweimal in der Woche gibt es für euch einen Newsletter - immer mittwochs das "KLup-Wochenmenü" (ab kommender Woche wieder von unserem Chef vom Dienst, Jan Dirk Wiewelhove, der zurzeit im Urlaub ist), und immer freitags "Noltes Notizen" mit Hintergründen, Einordnungen, Perspektiven und Position aus meiner Feder.

Eine gute Woche! Und betet mal um viel Heiligen Geist im Frankfurter Congresscentrum!

Guet goahn!

Markus Nolte (Chefredakteur Online)