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In Zeiten der Grausamkeit werden immer zuerst die Frauen beschuldigt

Margaret Atwood

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die Hexenverfolgung in Europa zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert war eine brutale Welle, in deren Verlauf zwischen 40.000 und 60.000 Menschen, vor allem Frauen, hingerichtet wurden, denen man vorwarf, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und böse Praktiken auszuüben. Kirche und Inquisition spielten dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Hexerei mit Ketzerei gleichsetzten.

Das 1487 von zwei deutschen Inquisitoren verfasste Buch Malleus Maleficarum (Hexenhammer) beschrieb Methoden zur Identifizierung und Verurteilung von Hexen. Faktoren wie Religionskriege, Epidemien und Wirtschaftskrisen schürten die kollektive Panik. Die Anschuldigungen resultierten oft aus persönlichen oder sozialen Konflikten, und die Prozesse wurden unter Anwendung von Folter geführt, um Geständnisse zu erzwingen.

Den Hexen wurde die Macht zugeschrieben, das Klima und die Ernten zu beeinflussen und durch ihre Zaubersprüche Krankheiten, Unfruchtbarkeit und Tod hervorzurufen. Sie wurden auch beschuldigt, sich in Tiere zu verwandeln und auf Besen zu fliegen, giftige Tränke zu brauen, um Menschen zu töten, und vor allem die Sünde der Unzucht zu fördern, um gläubige Christen von ihrem Glauben abzubringen.

Die Verfolgung fand sowohl in katholischen als auch in protestantischen Gebieten statt, vor allem aber im Heiligen Römischen Reich und in der Schweiz. Ende des 17. Jahrhunderts begannen die skeptische Aufklärung und Gesetzesreformen, diese Praktiken einzudämmen. Im Folgenden werden einige Hexenkunstwerke vorgestellt.

Die Nacktheit der Hexen

Albrecht Dürer. Die vier Hexen. Radierung. 21 x 15 cm. Nationale Kunstgalerie. Washington. 1497

Ein rätselhaftes Werk von Albrecht Dürer (1471-1528), denn obwohl der Titel erst später hinzugefügt wurde, wird angenommen, dass die vier nackten Frauen mit Hexerei zu tun haben. Sie befinden sich in einem geschlossenen Raum, auf dem Boden liegen ein Totenschädel und ein Knochen, darüber eine Kugel mit der Aufschrift „OGH“ und dem Entstehungsjahr. Im Hintergrund ist eine dämonische Gestalt zu sehen.

Die Deutungen der Buchstaben sind vielfältig. Einige interpretieren sie als „Odium Generis Humani“ (Hass gegen die Menschheit) oder „Oh Gott Hüte“ (Oh Gott, beschütze uns). Die Nacktheit der Körper könnte auf Sinnlichkeit und die Aufforderung zur Sünde anspielen. Der Hexenwahn sah in den Frauen eine Bedrohung der sittlichen Ordnung.

Man darf nicht vergessen, dass Dürer im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation während der Renaissance lebte, einer Zeit, in der der wissenschaftliche Fortschritt einen tiefen Glauben an das Übernatürliche förderte. Gleichzeitig gab es Angst vor und Faszination durch Magie.

Einige Historiker haben in diesem Stich die Darstellung der vier menschlichen Temperamente (cholerisch, melancholisch, phlegmatisch und sanguinisch) gesehen, was eine mögliche Anspielung des Künstlers auf Alchemie und Astrologie sein könnte. Begriffe, die oft mit Hexerei verwechselt wurden.

Der Hexensabbat

Francisco de Goya. Der Hexensabbat. 43 × 30 cm. 1798. Museo Lázaro Galdiano. Madrid.

Zwischen 1788 und 1798 malte Francisco de Goya (1746-1828) eine Reihe von Hexenbildern für die Residenz der Herzöge von Osuna, La Alameda, darunter auch dieses Gemälde mit dem Titel „Aquelarre“ (Hexensabbat), das die Hexenzeremonie darstellt. Goya wollte den Volksglauben seiner Zeit widerspiegeln, und die Herzöge ließen ihm alle Freiheiten.

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