Kein Vogel fliegt zu hoch, wenn er mit seinen eigenen Schwingen fliegt
William Blake
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Liebe Kunstfreundin, lieber Kunstfreund,
wusstest du, dass Vögel diesen Planeten seit 160 Millionen Jahren bevölkern? Als die riesigen Dinosaurier in den Himmel blickten und ihre geflügelten Verwandten über sich fliegen sahen, wurden sie neidisch. Heute sind wir es alle. Dieses Gefühl wird nur gemildert, wenn wir uns vorstellen, dass wir in Flugzeugen den Himmel erobern können, wenn auch nicht mit unseren eigenen Flügeln.
Die Kunst hat den Vögeln unterschiedliche Bedeutungen gegeben. Einige Künstler haben die Harmonie und Ruhe ihres Gesangs dargestellt. Andere haben sie mit der Magie der Träume oder mit guten oder schlechten Vorzeichen in Verbindung gebracht. Heute zeige ich die Werke von vier Künstlerinnen und die Bedeutungen, die sie den Vögeln gegeben haben: Gabriele Münter, Remedios Varó, Diana Larrea und María Berrio. Traust du dich, mit ihnen zu fliegen?
Vögel für die Poesie
Gabriele Münter. Frühstück mit den Vögeln. 53 × 45 cm. 1934
Wer nach den Gründern der Expressionistengruppe "Der Blaue Reiter" sucht, findet in allen Quellen nur zwei Namen: Wassily Kandinsky und Franz Marc. Der Name der Künstlerin Gabriele Münter (1877-1962) steht im Schatten ihres Lebensgefährten Kandinsky, und es ist kaum zu glauben, dass ihr Werk bis vor wenigen Jahren einer breiten Öffentlichkeit so gut wie unbekannt war. Dem Umstand, dass sie etwa 300 Werke im Keller ihres Hauses vor den Nationalsozialisten versteckte, ist es auch zu verdanken, dass ein Großteil des Werkes dieser beiden Künstler bekannt ist.
Das Haus, das sie 1909 in Murnau kaufte und das heute ihr Museum ist, war das Epizentrum der Künstler dieser Bewegung und der künstlerischen Avantgarde in München. Alles spielte sich in ihrem Haus ab, aber sie wird in der Geschichte meist nicht erwähnt.
In diesem Gemälde fallen die Vögel auf, die einen kalten, verschneiten Morgen versüßen. Eine Frau frühstückt am Fenster und beobachtet die Vögel, die der Szene eine poetische Note verleihen. Münters expressionistischer Stil mit seinen dichten Farben und klaren Formen vermittelt Wärme und ihre Farbpalette die nötige Atmosphäre von Frieden und Harmonie.
Vögel für die Phantasie
Remedios Varo. Die Erschaffung der Vögel. 1957
Die unerschöpfliche Phantasie von Remedios Varo (1908-1963) führte sie zu dieser Szene, in der ein halb menschliches, halb vogelähnliches Wesen wie ein Gott Vögel erschafft. Wie bei allen Werken von Varo sind die Interpretationen vielfältig und stehen jedem Betrachter offen. Für mich ist das Herz dieses kreativen Geschöpfes zu einer Geige geworden, die an einem Bleistift befestigt ist, mit dem es die Vögel direkt dreidimensional zeichnet. Währenddessen erhalten sie durch ein kristallines Prisma in Form eines Dreiecks (göttliches Symbol) Strahlen von einem Punkt im Universum und damit die nötige Energie, um sofort ins Leben zu fliegen.
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