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Postcard from Starnberg

Urlaub im eigenen Leben: Unsere Autorin schärft den Blick für all das Schöne, das vor ihrem Näschen liegt.

Hach, war das wieder ein herrlicher Tag! Sonne den ganzen Tag und die Luft duftet, als hätte die ganze Stadt in Parfüm gebadet. Salut et bisous aus meiner Starnberger Sommerfrische. Danke der Nachfrage, mir geht es ganz wunderbar. Dabei hätte ich beinahe die Fähre verpasst und befürchtete schon, in mein Urlaubsparadies schwimmen oder, noch schlimmer, meinen Tripp in die „Villa Rockstar“ abblasen zu müssen. Aber dann setzte doch noch ein letzter Dampfer von Starnberg nach Starnberg über, und ich checkte mein Fernweh, meine Sehnsucht und all die schönen, kleinen Geschichten der letzten Tage ein, bekam eine Bordkarte und ein Welcome. Ich glaube, ich war die Einzige, die ohne Reisegruppe und Begleitung auf dem Dampfer saß, weswegen mich für einen Moment Zweifel überkamen: Was machst du hier eigentlich? So mutterseelenallein auf diesem Schiff, das dich exakt dorthin zurück bringt, wo du herkommst. Aber als ich in den Himmel über mir blickte, den Flügelschlag der Möwen knapp über meinem Kopf, die Gedanken so zart wie der Wind im Schilf, wusste ich es wieder: Urlaub zu Hause spielen, stillt vielleicht nicht wirklich das Fernweh, dafür aber meinen riesengroßen Appetit auf mein eigenes Leben am See. Und manchmal hilft es auch, emotionales Übergepäck abzuschütteln und mal wieder den Blick zu schärfen für all das Schöne, das vor dem eigenen Näschen liegt.

Das letzte Mal, dass ich das tat, ist zwei Jahre her. Noch heute liegt in meinem Notizbuch ein Zettelchen mit all den Dingen, die ich mitnahm (himbeerfarbenes Kopftuch, Kopfhörer, Bastkörbchen, Badelatschen, Boyfriend). Und sogar ein kleines Namensschild hatte ich an meiner Reisetasche befestigt, vielleicht, um mich bei meiner Rückreise an die Person zu erinnern, mit der ich hierher gereist war: Katja Schneider. Als ich den Namen am Ende meines kleinen Sommers las, konnte ich damit nichts anfangen. Wer war diese Frau? Und da verstand ich, dass ich so viel mehr aus der „Villa Rockstar“ mitgenommen hatte, als ich vier Wochen zuvor hergebracht hatte und dass Reisen immer auch

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