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Nicht erschrecken, ich bin’s nur…

Unsere Autorin pfeift auf jede Kleiderordnung. Sie hat echt Wichtigeres zu tun, als in den Spiegel zu gucken. Ihr Exposé verfassen zum Beispiel.

Kaum hatte ich den letzten Satz meines Exposés getippt, sagte meine innere Gouvernante zu mir: „So, und jetzt steh auf, mach ein Päuschen, fahr in die Stadt, das hast du dir verdient!“ Ich fing an, mit ihr zu diskutieren. Sorry, keine Zeit! Aber ich hatte Hunger und keine Tomaten im Kühlschrank, also klappte ich den Laptop zu und trat vor die Tür. So wie ich war. Das Haar zerrupft, ohne Make-up, mein Outfit fragwürdig. Ich dachte noch, hoffentlich sieht mich keiner. Also keiner, den ich kenne. Aber ach, was soll’s. Frauen, die gerade an ihrem Buchmanuskript arbeiten, müssen nicht super aussehen, sie müssen gar nicht aussehen. Sie müssen nur das tun, was sie lieben: schreiben. Also ging ich los, spazierte durch die Supermarktregale, um meine Vorräte aufzufüllen. Kurz hinter der Butter blieb eine Frau neben mir stehen, drehte sich zu mir um und sagte: „Sie sehen super aus.“ Ich lächelte gequält zurück, es war Montag nachmittag, ich sah an mir hinunter, dann in ihre fröhlichen Augen und alles, was mir einfiel, war ein ungläubiges: „Echt?“ Sie lachend: „Echt!“ Echt mit Ausrufezeichen. Ich trug nicht nur zerrupfte Haare, sondern auch ein verkrumpeltes T-Shirt-Kleid, meinen monströsen Poncho und eine Tüte mit einem gigantischen Bund Sellerie auf dem Arm. Aber sie muss irgendwas gesehen haben, was mit bloßem Auge nicht sichtbar war. Auf einmal fühlte ich mich so zufrieden und unbesiegbar, dass ich noch eine

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