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Reichtum gleicht dem Seewasser

Cash rules everything around me. Zu dieser Erkenntnis kam schon vor Jahren ein New Yorker Philosophen-Kollektiv, der Wu-Tang Clan. Und es stimmt ja tatsächlich: Die Frage nach der Kohle bestimmt unseren Alltag, durchzieht unseren gesamten Lebensweg. Auch ich betreibe neuerdings diesen Newsletter mit Abo-Funktion – an dieser Stelle Grüße an die ersten Supporter; für euch soll's rote Rosen regnen, digitale Handküsse gehen raus. Grund genug, um über das Wesen des Geldes nachzudenken.

Mit dem Thema ist nicht bloß finanzielle Potenz verbunden. Geld – vor allem Bargeld, Cash – weckt eines: Emotionen. Bargeld, das ist, im Gegensatz zu den doch irgendwie abstrakten Ziffern unseres Kontostandes, „noch echtes Geld“. Echt sind zudem die damit verbundenen Gefühle. Sie reichen von Angst (es zu verlieren) über Neid (auf die Kohle anderer) bis hin zur Freude (es zu erhalten, besitzen oder auszugeben). Weil das Thema so gefühlsbesetzt ist, fällt es uns offenkundig schwer, rein rational auf den Inhalt unserer Portemonnaies zu schauen. Und das, obwohl die Geldbörse geradezu platzt. Weniger vor Hunnis und Fuffis und vor allem vor Münzgeld. Die Geldbeutel der Deutschen – neben den noch ziemlich sinnvollen 2-Euro, 1-Euro- und 50-Cent-Stücken – sind schwer beladen mit Kleinkram. Am entbehrlichsten davon ist das Kupfergeld. Unser Kleingeld ist so klein, dass man es fast schon übersieht. Man schleppt es mehr als damit zu zahlen. Das ist kein Geheimnis, auch nicht für die Politik. Die EU will sich schon seit Jahren (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) des Themas annehmen. "Der Vorschlag zielt darauf, Ein- und Zwei-Cent-Münzen abzuschaffen." heißt es in einem Papier aus dem Jahr 2020. Passiert ist seitdem: wenig. Die Untätigkeit der großen Politik hat zwar ein paar Betriebe nicht davon abgehalten, von sich aus den Schritt in die Kupfergeldlosigkeit zu wagen: So füllt eine Eisdiele in Emmerich (NRW) neben Eisbechern und Waffeln auch regelmäßig (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) das Sommerloch mit ihrer Weigerung, kein Kleinstgeld mehr anzunehmen. Mit dieser Haltung liegt die niederrheinische Eisdiele im europäischen Trend. Während die Deutschen zwar notorisch bargeldgeil sind, zeigt sich die Mehrheit der EU-Bürgerinnen eher offen für die Abschaffung (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) der lästigen 1-Cent- und 2-Cent-Münzen.

Die mögliche Verkleinerung des Portemonnaies gefällt jedoch keineswegs allen. Zwei weitere Emotion sind damit vor allem verbunden: Wut. Und Angst. Wut und Angst wiederum sind ein prima Nährboden für Verschwörungstheorien. Studien zeigen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), dass Menschen, die subjektiv den Eindruck haben, die Kontrolle zu verlieren, eher dazu neigen, Muster und

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