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#4 How much more can you take in?

Die Situation

Letzte Woche gab es etwas zu klären bzgl eines Besuches in London meines Mannes mit unseren Kindern, ohne mich. Als ich mitbekomme, wie seine Familie reagiert und die Klärung und Kommunikation abläuft, habe ich einen Geistesblitz. Ich stehe in der Küche, blicke meine Schwiegermutter auf dem Bildschirm an, höre meinem Schwager zu, sehe meinen Mann davor und es dämmert mir: wie er aufgewachsen ist, beeinflusst heute unsere Ehe und sein Vatersein.

Der Trigger

Wir sind so unterschiedlich in unserer Kommunikation und als ich seine Familie sprechen höre, wird so sehr deutlich, wo er es her hat. Warum wir uns so oft verpassen. Aneinander vorbei sprechen. Wir denken so verschieden, dass es ein Wunder ist, dass wir uns nicht noch mehr bekriegen.

Niemand trägt schuld. Aber irgendwie ist in dem Moment, in dem dieser Aufenthalt geklärt wird, mit all diesen unausgesprochenen Dingen, die in der Luft liegen, warum ich nicht dabei bin, aber niemand nachfragt, die letzte Hoffnung verpufft.

Die Art und Weise, wie wir beide aufgewachsen sind – kühl, distanziert, herablassend, erniedrigend – bestimmt, wie wir unsere eigene Familie leben. Außer: wir stellen uns beide unserer Vergangenheit. Unabdingbar. Das ist in 11 gemeinsamen Jahren nicht passiert. Das, was ich mir immer gewünscht habe: Team sein, Partnerschaft Prio 1, Familienzusammenhalt, Abenteuer, Träume, Visionen – das wird es unter diesen Umständen, wie ich es mir wünsche, nie zusammen geben.

Die Gedanken

  • „Ich werde nie die mentale Unterstützung von ihm bekommen, die ich brauche.“

  • „Wie lang schon gibt es keine Leichtigkeit zwischen uns?“

  • “Ich will es warm, willkommen, zugewandt.”

  • “Ich arbeite an meinen negativen Glaubenssätzen, setze mich mit meinem Schattenkind auseinandersetze und trotzdem wird nichts zwischen uns besser. Wann verlasse ich ihn?”

  • „Ich bin mit ihm an meiner Seite einsamer als allein.”

  • “Es geht nicht weiter, ich fühle mich gefangen.”

Die Emotionen

Die Emotionen, die ich erlebe, sind komplex und intensiv. Wut über die fehlende Verbindung, Ohnmacht gegenüber den Herausforderungen, denen ich täglich gegenüberstehst, und Traurigkeit, weil mir manchmal alles über den Kopf wächst. Die kumulierte emotionale Last führt zu einem ständigen Gefühl der Anspannung und Erschöpfung – jedesmal wenn wir aufeinander treffen. Wenn ich allein bin, auch allein mit den Kids, ist die schwere Decke etwas leichter.

Die Reaktion

Meine Reaktionen waren in den letzten Jahren häufig impulsiv. Es fällt mir schwer, ruhig zu bleiben und ich musste erkenne, wie ich bei uns zuhause seit geraumer Zeit auf ihn reagiere, kenne ich von damals bei meinen Eltern.

Diesmal schaffe ich es, den Raum zu verlassen und merke bei jedem Schritt, wieviel Kraft es mich kostet, nicht loszuschreien. Es liegt schwer in den Knochen – wenn Situationen eskalieren und hitzige Auseinandersetzungen stattfinden. Jede Konfrontation verursacht anschließende Schuld- und Schamgefühle, weil es keine Lösung für die Probleme zu geben scheint.

Ich sehe zwei Möglichkeiten: ich kann entweder meinen ursprünglichen Traum aufgeben und das, was das Leben draus gemacht hat, anerkennen und annehmen. Oder ich ziehe die Trennung durch. Akzeptiere, dass ich meine täglichen Anforderungen und emotionalen Bedürfnisse in dieser Beziehung nicht in Einklang bekommen werde. Mit allen Konsequenzen.

Ich beschließe mich damit an meine Therapeutin zu wenden, um Unterstützung zu bekommen. Seit Jahren drehe ich mich im Kreis. Mein Mann kommt abends auf mich zu und sagt, dass sein Therapeut vorgeschlagen hat, eine Sitzung mit mir abzuhalten, um meine Perspektive zu hören, weil es seit geraumer Zeit so ein Hin- und Her zu geben scheint. Ich bin überrascht, sage aber zu. Und so sitze ich am nächsten Tag 11 Uhr vorm Bildschirm und rede mit dem Mann, der seit einem halben Jahr mit meinem Mann spricht.

Was meine der Therapeutin meines Mannes sagt*

Er bestätigt meine eigene Wahrnehmung, was die Kommunikation betrifft und das allein, heilt etwas in mir. Ich habe es mir nicht eingebildet. Meine Gefühle dazu sind völlig in Ordnung. Wie ich es einschätze, ist richtig.

“Where`s the love? Where is the care?

You say his upbringing is affecting on your marriage and kids – but consider for a second that it doesnt matter, if its upbringing, character or a personality disorder or condition – can you love him for who he is today? Do you love him?

“How much space are you holding?”

“As humanbeings we all need to learn, its a process, its a journey. But dont tell him, to get testet because your son has a diagnose. Spread some breadcrumps, let him make his own assumptions.”

“Find your joy – outside the marriage. its tremendously important to find joy no matter what life is throwing at us.”

“Consider life as a chuessboard: what figures can you move? which ones stay? Are you okay with that?”

“He started to selfreflect. He turns up in therapy. Focus on yourself. Ask yourself: how much more can you take in?”

“If you establish that you cant continue, you two will figure it out together, I am most certain about that.”

(*Anmerkung der Redaktion: natürlich werde ich nicht erzählen, was der Therapeut meines Mannes über ihn sagt, aber ich verallgemeinere seine Message, ohne das Persönlichkeitsrecht zu verletzen und bin so froh, diese Möglichkeit bekommen zu haben)

Das Fazit

Ich fühle mich nach der Therapiesitzung auf der einen Seite verstanden, auf der anderen spüre ich den Schmerz unserer Situation noch deutlicher als zuvor. Wir bekommen beide nicht das, was wir brauchen und hängen trotzdem aneinander. Ich habe für uns beide Verständnis, weil es klar ist, dass der Mensch auf unerfüllte Bedürfnisse auf langer Strecke sich nicht von seiner besten Seite zeigt. Ich erstelle einen Basic-Plan, wie ich aktuell weitermache, ohne auf eine Entscheidung zu pochen, weil ich das Verlangen verspüre, mich weiter selbst aufzubauen und die Dinge sich dann besser herauskristallisieren werden.

Was ich tue, um mich besser zu fühlen:

  • Um auf neue Ideen zu kommen: Spazieren gehen.

  • Um mich selbstsicher zu fühlen: Gym.

  • Um mehr Energie zu haben: Schlafen.

  • Um aufzuhören, alles zu zerdenken: Schreiben.

  • Um Stress abzubauen: Atmen. Wenn mir danach ist masturbieren.

  • Um meinen Fokus zu schärfen: Musik an und tanzen und wenn mir danach ist, aber nur dann, meditieren.

Liebste Uschis – ich hoffe, dieser Einblick inspiriert euch, über eure Beziehungen und das, was für euch wichtig ist, nachzudenken. Gemeinsame Schwierigkeiten sind oft der Ausgangspunkt für persönliches Wachstum. Lasst uns den Mut finden, uns mit unseren Herausforderungen auseinanderzusetzen und Möglichkeiten zur Veränderung zu erkennen.

Danke, dass ihr im Club seid. Ich freue mich, dass wir uns auf dieser Reise begleiten.

Seid lieb mich Euch. Alles wird sich klären, das tut es immer.

Lets hear from each other next week

Un beso

Your Uschi

PS: Ich lade euch ein, mir eure Gedanken oder Erfahrungen zu diesem Thema zu schicken oder hier zu schreiben. Austausch ist wie immer wertvoll – wir sind nicht allein in unseren Herausforderungen!

Sujet USCHI LETTER

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