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Dreck komm raus, Du bist umzingelt

HAMBURG

BILLSTEDT Zugegeben: Diese Geschichten sind nicht appetitlich. Vor allem die erste: Die Holzlatten beschreiben eine elegante Kurve. Latte und Lücke wechseln sich ab, das spart Arbeit, sieht nett aus und sitzen kann man darauf auch. Normalerweise. Hier, auf der ersten Bank der Fußgängerzone in der Möllner Landstraße, sollte man es bleiben lassen: Taubenkot! Nicht einmal, zweimal auch nicht, die hölzernen Latten sind flächendeckend mit Vogelexkrementen verziert – als wollten die Vögel das Lattenmuster nachvollziehen. Also: Taubenschiss, Zwischenraum, Taubenschiss. Zweibener haben keine Lust mehr, sich hier niederzulassen.

Taubenkot ist übrigens ungesund: Einem Papier der Tiefbau-Berufsgenossenschaft kann man entnehmen, Tauben schieden mit ihrem Kot Mikroorganismen (Bakterien, He und Pilze) und Viren aus, auch von „humaninfektiösen“ Organismen ist die Rede. Durch das Einatmen kontanimierter Staubpartikel könnte solches Getier in den menschlichen Körper eindringen. Einige der Organismen seien meldepflichtig. Das geht über allgemeinen Ekel wohl hninaus.

Und die zweite Geschichte: Zuweilen lehrt die Stadtnatur ja allerlei über den Kreislauf und die Vergänglichkeit der Welt: Bäume werfen im Herbst ihr Blätterkleid ab, Kinder rascheln rennend da durch, dann werden die Blätter trocken, immer brauner, wechseln hin zu schalem Grau, um dann zu verfallen. In der Rinne, die sich im Sonnenland zwischen Bürgersteig und Parkplätzen bzw. Raser bremsenden Autos auftut, kann man das betrachten: Hier kommt kein Wasser mehr durch – und offensichtlich kein Besen hin. Unten, an der Glinder Au, hat man einen großen Laubhaufen hälftig auf privatem und öffentlichen Grund, gleich ganz liegen gelassen.

Man nehme sehr gerne den Hinweis des Wochenblatts zum Anlass „die Lage vor Ort zu prüfen und im Bedarfsfall eine zusätzliche manuelle Reinigung durchzuführen, um Verschmutzungen im Zuständigkeitsbereich der SRH zu entfernen“, sagt Johann Gerner-Beuerle von der Stadtreinigung Hamburg (SRH). „Entsprechende Verschmutzungsmeldungen liegen uns hier nicht vor“. Ganz grundsätzlich gelte: Im Sonnenland sei die SRH für die Fahrbahnreinigung zuständig, „diese wird 14-täglich maschinell durchgeführt“. Parkbuchten würden wöchentlich gereinigt und „eine Reinigung des Straßenbegleitgrüns findet fünfmal im Jahr statt“. Gehwege eien Teil der Anliegerverpflichtung. „Die Reinigung und Instandhaltung von Stadtmobiliar wie Bänken und anderen Sitzgelegenheiten sind nicht originäre Zuständigkeit der SRH, diese liegt bei dem jeweils zuständigen Bezirksamt“. Eine entsprechende Reinigung könne zusätzlich beauftragt werden, i“st aber nicht Teil unseres hoheitlichen Auftrags“.


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