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Small Folk & Big Tech

Liebe folker-Freundinnen und -Freunde,

ein neues Jahr hat begonnen und wir sind zurück mit unserem Newsletter aus einer weitgehend erholsamen winterlichen Auszeit. Wir hoffen, auch ihr seid gut gestartet – mit guter Musik vielleicht? – und bereit für die anstehenden Herausforderungen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf das, was wir uns vorgenommen haben, vor allem die bereits angekündigten und in Arbeit befindlichen nächsten beiden Ausgaben mit den Schwerpunkten „Musik und Gesundheit“ und „Community Music“. Heft #3.25 wird sich dann dem weiten Feld der Bordunmusik widmen.

Musikalisch sollte es also auf jeden Fall ein gutes Jahr werden, schon jetzt mit der Aussicht auf Festivals wie folkBALTICA, die 2025 ihr zwanzigjähriges Jubiläum feiern werden (mehr dazu in der kommenden folker-Ausgabe #1.25), den Venner Folk Frühling oder das Rudolstadt-Festival mit dem diesmaligen Schwerpunkt Mali. Darüber hinaus ist der Blick jedoch mindestens zwiegespalten, einmal im Hinblick auf die Bundestagswahl in einem guten Monat, für die der Wahlkampf längst in vollem Gange ist. Am kommenden Montag wird aber auch Donald Trump zum zweiten Mal als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt. Anders als 2016 bei seinem ersten Amtsantritt hat er diesmal ein deutlich stabileres Netzwerk hinter sich, mit dem er seine rechtskonservative Agenda durchsetzen kann.

Nicht nur bringt er mehr Erfahrung und größere Mehrheiten mit, nun beginnen auch noch die großen Tech-Firmen, die sowieso schon seit Langem Wirtschaft und viele gesellschaftliche Entwicklungen bestimmen, aktiv in die Politik einzugreifen (oder sich ihr zu unterwerfen) – und verkaufen das, was sie da tun, als Schutz und Ausübung der Meinungsfreiheit (die taz nennt es „Free-Speech-Fundamentalismus“), während dahinter, kaum verborgen, doch vor allem ökonomische Interessen stehen. Wie sangen schon Big Country 1995 in ihrem Song „Message Of Love“: „A working illustration of the golden rule: Whoever ends up with the gold will make the rules!"

Milliarden von Menschen bewegen sich heute weltweit auf den Plattformen dieser Player, und unser sozialer Austausch hat sich zu großen Teilen dorthin verlagert. Ob das gut ist, dass das so ist und wie das oft stattfindet, darüber lässt sich angesichts der vielen im Hinblick auf Diversität und gegenseitigen Respekt eher als negativ einzustufenden Entwicklungen trefflich streiten. Dennoch kommen wir sehr wahrscheinlich nicht darum herum, einen Umgang damit zu finden, denn (die teils vorhandenen) Alternativen haben in der Regel kaum Aussichten auf Erfolg gegen die Marktmacht der großen Player. Kulturschaffende, die sich abseits von Facebook, Instagram, Youtube, TikTok, Spotify oder wie sie alle heißen bewegen, haben eigentlich keine Chance mehr, wahrgenommen zu werden und ihre Kunst unter die Menschen zu bringen. Oder auch ihre Wertvorstellungen ins das große Ganze miteinfließen zu lassen.

Aus ähnlichen Gründen nutzen auch wir vom folker Portale wie Facebook (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder Instagram (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder finden sich die – dankenswerterweise von Thomas Strauch von unserem Kooppartner Profolk (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) erstellten – Playlists unserer Heftausgaben bei Youtube (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und Spotify (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Dies sind Fenster, über die wir neben unseren Websites www.folker.world (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und www.folkerkalender.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln Kontakt mit der größtmöglichen Zahl an interessierten Menschen zu halten versuchen oder hoffen, neue Interessierte zu finden – sicherlich auch aus Kostengründen. Aber auch unserer (musikalischen) Sicht der Welt oder den Genres, die wir vertreten, Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Gleichzeitig beobachten aber natürlich auch wir mit Sorge Entwicklungen wie in den USA, wenn ein Mark Zuckerberg medienwirksam mitteilt, dass er dem Vorbild X folgend die professionelle Moderation seiner Plattformen einstellen möchte, oder ein europäischer Player wie Spotify damit begonnen hat, Streams zu entfernen, die von kostenlosen Konten stammen, was neben einer Missachtung der Nutzenden unter anderem bedeutet, dass diese Streams dann nicht mehr in die Abrechnung von Acts miteinfließen (die bei den Schweden ohnehin schon die für Musikschaffende ungünstigste aller Musikstreamingdienste ist).

Damit aber genug des (kultur-)politischen Exkurses, denn aufgrund der vierwöchigen Newsletterpause hat sich einiges angesammelt an Infos und Beiträgen, die wir euch nicht vorenthalten möchten. In diesem Sinne viel Spaß bei der Lektüre und lasst euch trotz allem die Zuversicht nicht nehmen

euer Team vom folker

PS: Bei der Gelegenheit: Wenn ihr mal eine Idee oder einen Vorschlag habt, was in diesem Newsletter oder in den Meldungen auf folker.world (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder in den sozialen Medien berücksichtigt werden soll, schreibt uns gerne eine Nachricht an post@folker.world (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

(Foto: Zuversicht; Andrea Iven)

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folker präsentiert: Abschied von der Oysterband / Ein letztes Mal für sieben Konzerte in Deutschland

Die Fünfzig wollten sie dann doch nicht mehr voll machen. Mit einer monatelangen Tour unter dem Titel „A Long Long Goodbye“ verabschieden sich die britischen Folkrocker von ihrem treuen Publikum, das sich über mehrere Kontinente verteilt. (Foto: Graham Whitmore)

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Cathal Ó Curráin / Tief verwurzelt in der Tradition

Der Sänger, Fiddler, Bouzoukispieler und Fernsehmoderator Cathal Ó Curráin ist ein aufsteigender Stern am Himmel irischer Sprachkultur. Er stammt aus Glais a’ Chú in der Region Gaoth Dobhair (Gweedore), die Teil der Donegal-Gaeltacht ist, eines gälischsprachigen Gebiets im äußersten Nordwesten Irlands. Gälisch ist auch seine Muttersprache. (Foto: Promo)

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Gedruckt. Musikalisch. Journalistisch.📕🎶✍️

Seit mehr als 25 Jahren ist der folker Deutschlands größte Zeitschrift für Folk, Song und alles, was mit globaler Musik zu tun hat.

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Latin Music News #60 und ein Abschied

Liebe Freundinnen und Freunde der lateinamerikanischen Musik. Zunächst etwas in eigener Sache. (Statement von von unserem folker-Autoren Hans-Jürgen Lenhart.)

Seit längerer Zeit stelle ich fest, dass es immer schwieriger wird, über Neuigkeiten in der Latin Music zu berichten. Meine Kolumne bezieht sich hauptsächlich auf in Deutschland bzw. in Europa promotete Alben, weil so auch eine gewisse Chance besteht, die vorgestellten MusikerInnen hierzulande einmal zu erleben. Die Kolumne ist also kein Bericht aus Lateinamerikas Musikszene selbst, wo oftmals international unbekannte Interpreten den Markt bestimmen. In den letzten Jahren musste ich feststellen, dass bei den mir zur Besprechung zugesandten Alben die Anzahl der MusikerInnen, die tatsächlich in Süd- und Mittelamerika leben, dramatisch gesunken ist. (Foto: Archiv)

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Tänze keltischsprachiger Regionen / Ceilidh Dancing, Highland Dances, Sean-​Nós, Set Dances, Céilí Dances...

Reels, Jigs, Hornpipes, Strathspeys – ­ein Großteil der Musik aus Irland und Schottland ist zum Tanzen gemacht. Neben den Shows à la Riverdance gibt es noch viel anderes zum Zuschauen und vor allem Selbsttanzen! (Foto: Kenny Lam, Visit Scotland)

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folker präsentiert: Irish Spring 2025 / Festival of Irish Folk Music

Auch für Irish Spring 2025 ist es den Verantwortlichen wieder gelungen, einen spannenden Programmmix zusammenzustellen, der dem deutschen Publikum einerseits aufzeigt, was sich aktuell an Innovativem in der irischen Szene tut, und andererseits verschiedenen Stilrichtungen Raum gibt.

Foto: Donal Glackin

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Windros-Aktivitäten / Winterfolk und Kurswochenende zur traditionellen Musik

Auch außerhalb des übergreifenden Windros-Festivals, das jedes Jahr Anfang September im Freilichtmuseum für Volkskunde in Schwerin-Mueß stattfindet, sind die Verantwortlichen nicht untätig und bieten unterschiedliche Veranstaltungen zur Pflege und zum Feiern der Volks- und Folkmusik an. (Foto: Promo)

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folker präsentiert: The Dubliners Encore / Die Geschichte der irischen Folklegende live auf der Bühne

The Dubliners Encore ist eine Liveshow, die die Geschichte der berühmtesten Folkband Irlands erzählt und dabei ihre unvergessliche Musik wieder aufleben lässt. Entwickelt und erzählt vom letzten lebenden Dubliners-Mitglied, John Sheahan, sowie vom ursprünglichen Plattenproduzenten der Band, Phil Coulter, als musikalischem Leiter, zeigt The Dubliners Encore die Gruppe zu ihrer Blütezeit. Die persönliche Hommage wird dabei getragen durch ihre beliebtesten Lieder, unveröffentlichte Archivaufnahmen und die dahinterstehenden Geschichten. (Foto: Promo)

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26. Internationales Akkordeonfestival in Wien / Das Thema „FEMOSO“ stellt Frauen in den Vordergrund

Unter dem Titel „FEMOSO“ – einem Wortspiel aus „femme“ (Frau) und „famos“ – legt das 26. Internationale Akkordeonfestival in Wien vom 22. Februar bis 16. März 2025 den Fokus auf Frauen am Akkordeon. Zum ersten Mal bietet die Veranstaltung auch Konzerte außerhalb Wiens, nämlich in Graz, in St. Ulrich in Greith sowie in Bad Radkersburg in der Steiermark. Zu erleben gibt es über 120 Künstlerinnen und Künstler aus 20 verschiedenen Ländern, davon 47 am Handzuginstrument. (Foto: Sami Perttilä)

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Neues von den folker-Menschen / Reihe „Americana“ in Darmstadt geht ins elfte Jahr

„Auch 2025 wollen wir dem Darmstädter Publikum ein vielfältiges, abwechslungsreiches Programm bieten. Daher haben wir von Western Swing und Hillbilly über New Country/Pop bis hin zu Bob Dylan eine große Bandbreite zu bieten“, erklärt Thomas Waldherr, Kurator der Darmstädter „Americana“-Reihe in der Bessunger Knabenschule – und folker-Autor. (Foto: Promo)

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Zehn Jahre sorbische Tanzmusik / Serbska Reja feiern Jubiläum

2014 gründete Gregor Kliem gemeinsam mit anderen sorbischen Studierenden in Leipzig die Folkband Serbska Reja, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sorbische Tanzmusik zu pflegen und aus der Vergangenheit wieder zurück auf den Tanzboden zu holen. Der zweisprachig – niedersorbisch und deutsch – in Dissen (Dešno) bei Cottbus (Chóśebuz) aufgewachsene Musikwissenschaftler und Musikethnologe Kliem spielt dabei unter anderem Nyckelharpa und Geige und ist seit 2020 Kultur- und Musikredakteur im niedersorbischen Programm des RBB. (Foto: Promo)

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Zakir Hussain

* 9.3.1951 Bombay (seit 1995 Mumbai), Indien

† 15.12.2024 San Francisco, Kalifornien, USA

Begonnen hatte das Jahr 2024 gut für Zakir Hussain: Im Februar heimste er bei den Grammy Awards gleich drei Auszeichnungen ein. In seinem Leben war er insgesamt siebenmal nominiert worden, hatte bis dahin aber erst einen Grammy erhalten. (Foto: PC Bennett)

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Peter Yarrow

* 31.5.1938 New York City, USA

† 7.1.2025, New York City, USA

Peter Yarrow wurde 1961 von dem Musikmanager und Mitinitiator des Newport Folk Festivals Albert Grossman für die Folkband Peter, Paul and Mary gecastet. Seine Bandmates waren die Sängerin Mary Travers und der Sänger und Gitarrist Noel „Paul“ Stookey. Das Trio avancierte Anfang der Sechziger zu einem Inbegriff des mehrstimmigem Folkgesangs. Mit seinem Repertoire aus eigenen Stücken und Coversongs – darunter auch Protestlieder wie Pete Seegers „If I Had A Hammer“ – waren sie ein Teil der Bewegung für Frieden und Menschenrechte in den USA; zusammen mit Kolleginnen und Kollegen wie Joan Baez oder Bob Dylan, von dessen „Blowin’ In The Wind“ sie eine eigene Version schufen. (Foto: Peter Yarrow beim Vietnam War Summit der Lyndon B. Johnson Library 2016 (© Marsha Miller, Wikimedia (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)))

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Lars Martin Myhre

* 10.8.1956 Tønsberg, Norwegen

† 28.12.2024 Sandefjord, Norwegen

Noch im November erklärte der norwegische Liedermacher Lars Martin Myhre im Interview, angesichts seiner Krebserkrankung guten Mutes zu sein. Im Dezember veröffentlichte er ein neues (Lønn), dann ging alles sehr schnell: Noch ein letztes Interview, dann konnte er zu Hause im Kreis seiner Familie friedlich einschlafen. (Foto: Heidi Marie Gøperød)

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