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Influencer-Kinder – die neuen Opfer der Like-Gesellschaft?

Man könnte meinen, der Traum eines jeden Kindes sei es, draußen zu spielen, Abenteuer zu erleben und vielleicht mal ein paar Schrammen zu kassieren. Aber weit gefehlt! In Zeiten von TikTok und Instagram sieht das „ideale“ Kinderleben inzwischen ganz anders aus: perfekt ausgeleuchtete Selfies, täglich wechselnde Outfits und mehr Produktplatzierungen als ein durchschnittlicher Supermarktregal. Ja, das Influencer-Dasein macht auch vor den Kleinsten nicht halt – schließlich muss ja jemand den Eltern ihre Lifestyle-Branding-Geschäfte finanzieren.

Mini-Influencer auf dem Vormarsch: Früh übt sich, wer später Likes ernten will

Statt am Spielplatz verbringen die heutigen Kinder ihre Zeit vor dem Ringlicht. Was früher eine Schnapsidee von Nachwuchs-Hollywood-Sternchen war, ist heute der Lifestyle vieler Familien: Die Eltern bauen ihre Kinder zu perfekten Miniatur-Influencern auf, mit dem Ziel, Follower und Werbedeals zu kassieren. Schließlich zahlt es sich aus, wenn der dreijährige Timmy mit einem breiten Grinsen den neuesten Zuckerbomben-Smoothie in die Kamera hält oder die kleine Mia süße Bademode für Marken präsentiert, die vermutlich auch gleich die gesamte Familie im Schrank hat. Und da redet man noch von Kinderarbeit – wie Old School.

Datenschutz? Pah, was ist das?

Ein Profilbild hier, ein Story-Update da – Privatsphäre scheint in der glorreichen Influencer-Familie ein Relikt aus vergangenen Zeiten zu sein. Schließlich muss ja jeder sehen, wie niedlich und talentiert der eigene Nachwuchs ist. Wer braucht schon die schützende Hand des Datenschutzes, wenn Likes und Followerzahlen winken? Immerhin, so sagen einige Eltern, ist es ja „für die Zukunft“ der Kinder. Ja klar, was könnte besser auf das spätere Leben vorbereiten als die frühe Erfahrung, permanent beobachtet und bewertet zu werden? Das fördert doch gleich die gesunde Entwicklung eines starken Selbstwertgefühls – oder eben die perfekte Vorlage für einen späteren Besuch beim Therapeuten.

Das Kinderschutzgesetz – Staubfänger des digitalen Zeitalters?

Und wo bleibt der Gesetzgeber in all dem? Gute Frage! Das Kinderschutzgesetz ist, wie so viele Dinge, anscheinend auf dem Stand von 1990 stehen geblieben. Damals, als Kinder noch vor Röhrenfernsehern saßen und „Sailor Moon“ schauten, schien es noch angemessen zu sein. Doch heute? Heute müssen wir uns fragen, ob es nicht mal ein Update vertragen könnte. Schließlich ist das digitale Rampenlicht nicht nur grell, sondern oft auch gnadenlos. Aber wer würde sich schon die Mühe machen, das Gesetz an die Moderne anzupassen, wenn die Gesellschaft selbst damit beschäftigt ist, Herzchen und Daumen nach oben zu verteilen?

Vom Taschengeld zum Markenbotschafter: Geldmaschine Kind

Nicht zu vergessen: Es geht hier ja auch ums Geld. Sobald der kleine Leon die ersten 10.000 Follower geknackt hat, geht es erst richtig los. Eltern, die ihrem Nachwuchs ganz uneigennützig auf den „rechten“ Weg helfen wollen, melden sich schnell bei einer der zahllosen Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, den Kinderstar professionell zu vermarkten. Und dann klingeln die Kassen. So wird aus dem Taschengeld der erste Gehaltsscheck und das Sparschwein wird zum Luxusurlaub für Mama und

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