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DFB im Wettstreit um Supertalent

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Bundesliga legt eine Pause ein, unsere Nationalmannschaft spielt zweimal in einer Woche (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre): Samstag in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina, Dienstag in Ungarn. Weil Angreifer Deniz Undav verletzt ausfällt, nominiert Bundestrainer Julian Nagelsmann Sorgenkind Leroy Sané für die Nations League nach.

So schnell kann es gehen. Gestern scheinbar zweite Reihe, heute plötzlich wieder gebraucht. Was ich von Sané erwarte: dass der Bayern-Star jedem Kritiker zeigt, dass man auf ihn nicht verzichten kann und sollte. Er ist jetzt 28. Irgendwann muss es doch auch bei ihm mal klick machen, nicht wahr?

Einen eingestellten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Kampf um ein deutsches Supertalent

https://youtu.be/SNTAfyZl4EY?si=ol7u_kZo8rEMMY2_ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Von Pit Gottschalk

Die Leistungsdaten von Paul Wanner sind übersichtlich, wie soll das auch anders sein. Er ist 18 Jahre alt und hat 16 Bundesliga-Spiele absolviert - sechs für Bayern und zehn für Heidenheim. Dazu zweimal Champions League. Seine Bilanz (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre): zwei Tore, eine Vorlage, immerhin. Die Bayern haben ihn nach Heidenheim ausgeliehen, damit er Spielpraxis sammelt.

Man nennt ihn landauf, landab: ein Supertalent.

Vermutlich hätten wir den Rummel um den Teenager nicht ernstgenommen, wenn sein Name nicht sogar die DFB-Pressekonferenz der Nationalmannschaft erreicht hätte. Wanner selbst ist diese Woche lustigerweise gar nicht nominiert und deswegen nicht anwesend. Doch Bundestrainer Julian Nagelsmann musste sich am Montag trotzdem zur Personalie Wanner öffentlich erklären.

Zusammengefasst: Nagelsmann würde ihn liebend gerne zum Schnupperkurs einladen, aber Paul Wanner hat die Entscheidung über sein Heimatgefühl vertagt. Er spielt zwar in der deutschen Junioren-Nationalmannschaft, aber weil die Mutter Österreicherin ist, dürfte er auch fürs Nachbarland auflaufen. Die Ösis, seit Jahren erfolglos, buhlen heftig um ihn. Folglich wartet er ab.

Das Tauziehen um seine Person gibt der ganzen Sache eine Bedeutung, die sie nicht verdient. Ja, Talente sind knapp. Aber wenn jemand das deutsche Trikot liebt, zögert er mit seinem Bekenntnis zur deutschen Nationalmannschaft normalerweise keine einzige Sekunde. Sein Warteschleife kann nur bedeuten, dass ihm jemand einredet: Wäge ab, wo du bessere Chancen bekommst.

Das ist schade. Denn natürlich hätte Paul Wanner bei den Deutschen größere Konkurrenz im offensiven Mittelfeld, namentlich Florian Wirtz und Jamal Musiala. Aber das darf kein Gegenargument sein. Wer vom Supertalent zum Superstar aufsteigen will, muss die Rivalen beim Gegner wie in den eigenen Reihen überwinden. Profifußball ist ein Verdrängungswettbewerb.

Und sollte Paul Wanner doch zaudern, weil zwei Herzen in seiner Brust schlagen, dann ist kaum zu verstehen, dass er bei den deutschen DFB-Junioren klaglos wie selbstverständlich spielte, bis die Österreicher die eine Hälfte seiner Wurzeln entdeckten. Der Junge kann nix dafür, er ist ja erst 18. Aber beim DFB darf man sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.

⚽️ Der Meister wackelt

Foto: Imago / DeFodi (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Foto: Imago / DeFodi

Heute zu Gast: Niels Babbel (Fußball MML)

Die Bayern marschieren voraus - und die Konkurrenz kann nicht Schritt halten. RB Leipzig hat zu viele Verletzte und der BVB macht mal wieder Dortmund-Dinge. Aber was ist mit Bayer Leverkusen los? "Das Spielglück ist momentan nicht da", analysiert Niels Babbel, Content Lead von Fußball MML, im Fever Pit'ch Podcast (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Aber zusammen mit Malte Asmus macht er noch mehr Probleme bei Bayer Leverkusen aus. Zum Podcast: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

⚽️ Heute im Fernsehen

Fever Pit'ch TV-Highlights heute (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

⚽️ Klick gemacht

Fußball trifft Fußball: David Alaba und Marcel Sabitzer beim NFL-Spiel in München. Foto: IMAGO/Eibner (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Fußball trifft Fußball: David Alaba und Marcel Sabitzer beim NFL-Spiel in München. Foto: IMAGO/Eibner

Von Christian Prechtl

Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt heißt Football ja genauso Fußball wie Soccer. Und das, was die Amis mit dem Ei machen, das ist dann eben amerikanischer Fußball. Und weil ich nicht nur am vergangenen Wochenende in München beim NFL-Match der New York Giants gegen die Carolina Panthers war, sondern das Wochenende zuvor auch beim Berlin-Kreuzberger Landesligisten FSV Hansa 07, und weil darüber hinaus am Sonntag auch der allmählich zum tragischen Helden verkommende VfB Stuttgart im heimischen Neckarstadion ein erneut erfolgloses Feuerwerk des Fußballs gegen Eintracht Frankfurt abgebrannt hat, ist es an der Zeit, hier einmal die Unterschiede zwischen groß und klein und riesengroß und arm und reich und schwerreich und grasroots und Kommerz und Superkommerz zu beleuchten. Weil Fußball ist Fußball, oder etwa nicht?

⚽️ Hoffenheim entlässt Trainer Matarazzo

https://youtu.be/uxIIqLfwdxI?si=tR9ByC8QiUajG-g5 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Von Pit Gottschalk

Jede Trainerentlassung schmerzt die Betroffenen und ist ein Ausdruck des eigenen Scheiterns. Bei Pellegrino Matarazzo blieb der TSG Hoffenheim keine Wahl: Rang 15 mit neun Punkten aus zehn Bundesliga-Spielen entspricht nicht der Qualität, die in der Truppe steckt. Sogar der 1. FC Heidenheim, voriges Jahr Aufsteiger, hat einen Punkt mehr geholt. Also wurde Trainer Matarazzo gestern vor die Tür gesetzt. “Business as usual”, möchte man meinen.

Trotzdem steckt hinter der Personalie mehr. Wohlwollend könnte man sagen: Die TSG steckt im Umbruch. Der Wahrheit näher kommt die Formulierung: Hoffenheim steht an einem Scheideweg. Der Matarazzo-Beurlaubung ging vor einiger Zeit die Trennung des äußerst beliebten Sportchefs Alexander Rosen voraus, der sowas wie der Baumeister des Hopp-Vereins war. Sein Abgang hinterlässt eine Lücke, die noch nicht geschlossen ist.

Über Jahre hat er nicht nur Talente auf dem Rasen produziert, sondern Trainern eine Chance eingeräumt, die hinterher große Karrieren begannen. Julian Nagelsmann und Sebastian Hoeneß zum Beispiel. Wann immer gute Leute gingen, rückten gute Männer nach. Das reichte zwischenzeitlich, um sogar Platz drei zu erreichen (2017/18) und nur selten in Abstiegsgefahr zu geraten (2015/16). Rosen fand immer eine Lösung.

Sein Nachfolger Andreas Schicker muss erst noch beweisen, dass er das Zeug zu einer ähnlich konsequenten Vereinsführung hat. Trainerentlassung geht einfach - Trainersuche und Kaderaufbau sind der schwierige Part im Job. Die TSG Hoffenheim stand stets unter Verdacht, dass der Berater Roger Wittmann zu großen Einfluss auf Entscheidungen im Verein nimmt. Das wird Schicker nicht davor schützen, wenn er jetzt die falschen trifft.

In einer Liga, die mit St. Pauli und Holstein Kiel, Heidenheim und Bochum ausreichend Abstiegskandidaten bietet, erlaubt Tabellenplatz 15 am Rande des Abgrunds keinen falschen Schritt. Schicker trifft jetzt die vielleicht wichtigste Personalentscheidung seiner TSG-Karriere. Die Länderspielpause verschafft ihm ein bisschen Zeit, mehr nicht. Wenn die TSG ihren Ruf als Talentschmiede verspielt, verliert sie ihre Existenzberechtigung in der ersten Liga.

⚽️ Was sonst noch so los ist

https://youtu.be/MJkuzz8laVg?si=RWzaIuRnnS4pUpoe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Karnevalsstimmung in Köln

Der 1. FC Köln gewinnt pünktlich zum Beginn der fünften Jahreszeit zum dritten Mal in Folge zu Null und ist in Karnevalsstimmung. Wie das passiert ist, wird in der Kicker Mixed Zone mit Jim Decker besprochen. Zum Video: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

⚽️ Alle mal herhören

https://youtu.be/xymD7Wlm3QI?si=mXgqso_FgQZtWKqI (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Marmoush rasiert und Can kassiert

Oh, Bundesliga! Was hast du nur für einen zehnten Spieltag beschert? Omar Marmoush? Rasiert den VfB Stuttgart! Emre Can? Kassiert eine Rote Karte! Und die Bundesliga? Malträtiert mit einem Haufen absolut langweiliger Spiele. Die Bohndesliga-Crew hat sich Unterstützung geholt, um den Spieltag in all seiner Tiefe aufzuarbeiten. Tobias Sogorski, auf YouTube bekannt als “Kickbase Guide”, ist am Start und analysiert die neun Partien. Zum Video: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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