Wirtz im 7. Himmel, BVB im Schongang, Bayern im Dusel
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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Der frühere XXL-Manager Reiner Calmund überraschte mich gestern mit einer kühnen Behauptung (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre): Florian Wirtz in derselben Kategorie mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus? Diese Calmund-These beschäftigt mich seitdem sehr. Mein erster Gedanke war eindeutig.
Der lautete: Natürlich nicht! Mein zweiter Gedanke aber war ein bisschen differenzierter. An der Calmund-These ist nämlich was dran. Ich dachte zum Beispiel an die vielen Beckenbauer-Dokus seit seinem Todestag vor einem Jahr. Die erzählten im Detail, wie seine einzigartige Karriere begann.
Die frühe Ehe, die Vaterschaft, seine Entwicklung vom Mittelfeldspieler zum Abwehrchef, die Libero-Interpretation: Das war ein Aufstieg zur Legende, der Schritt für Schritt passierte und nicht über Nacht. Und ganz am Anfang war er wie Florian Wirtz halt auch nur ein Junge, der Fußball spielen wollte.
Was bei Beckenbauer anders war: Sein Privatleben war immer Teil der Berichterstattung. Schnell verpasste man ihm den Beinamen "Kaiser". Aus dem Wirtz-Umfeld dagegen hört man nur, dass er einen schlauen Vater hat und ansonsten nichts Privates. Ein majestätisches Etikett fehlt ihm vollständig.
Vielleicht liegt deshalb der Vergleich mit Lothar Matthäus näher? Auch hier muss man zunächst feststellen: Ich kenne beim einstigen Hauptdarsteller des FC Hollywood die Namen sämtlicher Ex-Frauen - aber bei Wirtz nicht mal den aktuellen Beziehungsstatus. Fußballerisch sind sie vergleichbar, immerhin.
Den größten Unterschied mache ich ganz woanders aus: Sowohl Beckenbauer als auch Matthäus führten die Nationalmannschaft als Kapitän zum WM-Sieg. Der eine 1974, der andere 1990. Der Gewinn der Weltmeisterschaft war die Krönung ihrer Laufbahn, das wichtigste Kapitel für die Geschichtsbücher.
Vielleicht kann man sich mit Reiner Calmund (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) darauf einigen: Mit dem jungen Franz und dem jungen Lothar hat der noch immer junge Florian eine Menge gemein - aber auf dieselbe Stufe bringen ihn nur Pokale. Er wird im Mai erst 22 - und hat ja noch viel Zeit für die Stufen rauf zu Beckenbauer und Matthäus.
Einen vertretbaren Donnerstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
++ Champions League aktuell ++
https://youtu.be/Ra5XsfuCkxo?si=wLrkWo2t_KUbsE0u (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)0:0 reicht zum Weiterkommen - wirklich?
Die Champions League bleibt Borussia Dortmund als Trostpflaster. Der in der Bundesliga übel abgestürzte Revier-Riese ist problemlos ins Achtelfinale der Königsklasse eingezogen, zeigte beim trostlosen 0:0 gegen Sporting Lissabon aber einmal mehr die aktuelle Verunsicherung. Stürmer Serhou Guirassy vergab unter anderem einen Foulelfmeter (59.). Zum Video: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Von Pit Gottschalk
Beim Champions-League-Abend gestern in Dortmund waren 80.300 Zuschauer im Signal-Iduna-Park. Sie kamen, obwohl Borussia Dortmund das Hinspiel bei Sporting Lissabon 3:0 gewonnen hatte und das Rückspiel jetzt eigentlich nur eine Formsache auf dem Weg ins Achtelfinale werden konnte. Sie kamen und zahlten Eintritt, weil sie ein schönes Fußballspiel sehen wollten.
Dass das Heimspiel dann 0:0 ausgeht (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - dafür kann niemand etwas. Wir lieben den Fußball ja, weil niemand weiß, wie’s ausgeht. Nein, die Unverschämtheit passierte hinterher. BVB-Kapitän Emre Can räumte am DAZN-Mikrofon ein: “Wir haben nicht mehr gemacht als nötig.” Dienst nach Vorschrift also. Die Millionäre in kurzen Hosen taten nichts, was die Beine ermüden könnte.
Hat Emre Can keine Sekunde daran gedacht, wofür die 80.300 Zuschauer ins Stadion gekommen sind? Ganz sicher nicht, um nur das Nötigste zu sehen. Und schon gar nicht nach den Fehlschlägen, die das Publikum bei den vergangenen Auftritten, zuletzt 0:2 in Bochum, ertragen musste. Das Mindeste, das man als Fan erwarten kann, ist doch, dass die Mannschaft viel mehr tut, als nötig ist.
Das ist ja schon eine Frage der Ehre. Wenn man als BVB-Profi eine Bundesliga-Saison verkorkst wie der aktuelle Kader 2024/25, dann ist jedes Spiel eine Form von Wiedergutmachung. Man muss im Stadion bis zur hintersten Reihe spüren, dass die Spieler alles geben. Und nicht nur das, was nötig ist. Emre Can ist Kapitän - wie kann er diesen Schlendrian öffentlich vertreten?
Vermutlich liegt genau hier das Problem von Borussia Dortmund: Die Spieler haben längst vergessen, worauf es ankommt. Ja, auf die Ergebnisse - aber nicht nur. Man muss nicht gleich die Phrasen von “Gras fressen” und so auspacken. Aber die Verwaltung eines Europapokal-Rückspiels ist so ziemlich das Letzte, was die zahlende Anhängerschaft einem Team in der Krise zugesteht.
Als Kaderplaner sollte man diese Momente der Offenbarung registrieren und bei der Zusammenstellung für die nächste Saison berücksichtigen. Gerade Borussia Dortmund lebt von der bedingungslosen Identifikation mit denen, die auf der Tribüne ihr letztes Hemd für den Verein geben. Wenn Emre Can das nicht kapiert, sollte er seine Spielführerbinde zurückgeben.
https://youtu.be/XUtZF4mklVM?si=Ecb3Br5yS0YoZtQn (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)https://youtu.be/0tRdDCwcHlo?si=FIwJe-wAxJQha-hW (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)⚽️ Heute im Fernsehen
18.45 Uhr, Nitro: Conference League, 1. FC Heidenheim - FC Kopenhagen
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⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/9lOjwocZNRk?si=ozwuBr6Y6gKn_2gd (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Heute zu Gast: Florian Bogner (Eurosport)
"Nicht Fisch, nicht Fleisch." So beschreibt Florian Bogner (Eurosport) den aktuellen Leistungsstand von Serge Gnabry beim FC Bayern. Der Flügelspieler steht sinnbildlich für das, was dem Rekordmeister in diesen Wochen fehlt: Präzision, Konstanz und eine klare Struktur in der Offensive. Das zeigte sich zuletzt beim mühsamen 1:1 gegen Celtic Glasgow, als Gnabry falsche Entscheidungen traf, kaum Einfluss aufs Spiel hatte. Zum Podcast: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
⚽️ Dusel alleine reicht bei Bayern nicht
https://youtu.be/DmxEa_wxOrQ?si=9x4czheHYx394Ird (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Von Thomas Niklaus
Jan-Christian Dreesen hatte bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern im Dezember vollmundig den "Titel Dahoam" ausgerufen. Er wisse natürlich, fügte der Münchner Vorstandschef an, dass ihm dieser Spruch auf die Füße fallen könnte. Schaut fast so aus.
Zwar steht der Rekordmeister einmal mehr im Achtelfinale der Champions League. Doch ein Signal an die starke europäische Konkurrenz ging von den zähen Play-off-Auftritten gegen das biedere Celtic Glasgow nicht aus. In dieser Form dürfte für das Team von Vincent Kompany vielmehr schon in der nächsten K.o.-Runde gegen Leverkusen, das die Bayern zuletzt im Ligagipfel klar dominierte, oder gegen das unbequeme Atletico Madrid Endstation sein.
Der Belgier muss nun auf seiner ersten großen Trainerstation schnell zeigen, dass er den FC Bayern dauerhaft in die Spur bringen kann. Mit seiner unaufgeregten Art hat es Kompany zwar geschafft, für halbwegs Ruhe bei den Münchnern zu sorgen. Doch letztendlich wird auch er an den Ergebnissen gemessen - vor allem in der Königsklasse.
Dort aber haben die Bayern schon die ganze Saison über ihre liebe Müh und Not. Gerade in den Auswärtsspielen der Ligaphase in Barcelona, bei Aston Villa und Feyenoord Rotterdam war der Bundesliga-Spitzenreiter meilenweit von seinen Ansprüchen entfernt gewesen.
Selbst gegen das international zweitklassige Celtic benötigten die Bayern ihren berüchtigten Dusel, um nicht schon ganz früh eine Blamage zu erleben.
Die ernüchternden Auftritte sollten die Bayern aufrütteln. Da helfen keine Durchhalteparolen. Nicht auszudenken, wenn auch noch Toptorjäger Harry Kane in den Wochen der Wahrheit ausfallen sollte. Eine adäquate Alternative bietet der angebliche Luxus-Kader nämlich nicht. Erst recht nicht nach dem Abgang von Mathys Tel.
Der "Titel Dahoam"? Aktuell schwer vorstellbar.
Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/XaHc03pud6o?si=xivkykcV8XtAZ5RL (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Eintracht Frankfurt in der Jäger-Rolle
Eintracht Frankfurt schlägt Holstein Kiel verdient mit 3:1, nutzt die Patzer der Konkurrenz und beißt sich auf Bundesliga-Tabellenplatz drei fest. Can Uzun trifft, im zentralen Mittelfeld formiert sich ein neues Traumduo, und auf der Bank scharren die neuen Stürmer mit den Hufen. Alles wunderbar also? Natürlich gibt’s immer was zu meckern. Warum war in der Schlussphase der Flow raus? Woher kommen die vielen Leichtsinnsfehler bei Eintracht Frankfurt? Und was muss passieren, damit SGE auch gegen Bayern München und Bayer Leverkusen Punkte holt? Zum Video: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
1. FC Köln: Nachwuchs-Talent mit Tor nach 90-Meter-Solo (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Express)
U17 des 1. FC Köln im Meisterschaftsrennen: Ein talentierter Stürmer begeistert mit einem beeindruckenden Solo-Tor gegen Augsburg! Weiterlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
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Beispiel Otto Stange: So belohnen DFB und DFL die Amateurvereine finanziell (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (Hamburger Morgenpost)
Gute Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball zahlt sich aus: DFL und DFB zeigen, wie Vereine finanziell profitieren können. Weiterlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Korruptionsverdacht: Ermittlungen gegen Rot-Schiri (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (T-Online)
Der Schiedsrichter José Munuera sorgt nach einer umstrittenen Entscheidung im Spiel Real Madrid gegen CA Osasuna für Aufsehen. Zweifel sind aufgekommen. Weiterlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
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Lea Schüller übernimmt in der Nationalelf die Offensive von Alexandra Popp. Wie meistert sie diese neue Herausforderung? Weiterlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
⚽️ Alle mal herhören
https://youtu.be/_b-3PDII8nM?si=YkS0r_zp4HB-Vyw1 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Rüffel für HSV-Profi
Gelb-Rot von Regensburg hatte für den HSV-Profi Emir Sahiti nur ein bedingtes juristisches Nachspiel. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelte zwar wegen der obszönen Gesten des Flügelstürmers nach dem Platzverweis, belegte ihn jedoch lediglich mit einer Geldstrafe und nicht einer zusätzlichen Sperre. Dafür aber machte HSV-Trainer Merlin Polzin dem Kosovaren gegenüber nochmals deutlich, dass ihm das Verhalten missfallen hat: "Großes Problem, wenn der Erfolg gefährdet wird.” Zum Video: Hier klicken! (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)