Guten Morgen! Hier kommt dein Überblick über die Bundespolitik-Recherchen der Woche. Ich bin Journalist bei GMX/Web.de und schaue in meiner Freizeit die Medien durch, damit du das nicht musst. Starte gut in die Woche!
Die Recherchen
Fast 30 Bundestagsabgeordnete sind gleichzeitig als Lobbyist:innen tätig
"Mindestens 28 Mitglieder des Bundestages engagieren sich neben dem Mandat für Interessenverbände": Das ist das Ergebnis einer Recherche der ZEIT (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (€) und der Transparenzplattform Abgeordnetenwatch (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Die meisten Lobbyist:innen sind demnach in der Fraktion von CDU/CSU zu finden (14), gefolgt von der SPD (9) sowie der FDP (4).
https://twitter.com/ChristianFuchs_/status/1544925894921187330?s=20&t=BhueHo7kIadlQB9UaUw-tg (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Interessenkonflikte? Vorwürfe gegen RBB-Intendantin und -Verwaltungsratschef
"Die freundschaftliche Beziehung zwischen Intendantin und Kontrolleur sowie die vielen Interessenskollisionen offenbaren einen laxen Umgang mit (...) Compliance-Regeln": Das berichtet Business Insider (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mit Blick auf Patricia Schlesinger und Wolf-Dieter Wolf. Es geht unter anderem um Beraterverträge. Beide bestreiten die Vorwürfe, der RBB will sie untersuchen lassen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
https://twitter.com/marvin_schade/status/1544997397780217856?s=21&t=wTOfv3IKAhlTLKFEe892lw (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Immobilien: Sanktionen praktisch kaum durchsetzbar
"(...) Im Immobiliensektor gibt es bundesweit mehr als 700 Firmen, deren Eigentümer kaum ermittelbar sind (...). Für die Durchsetzung der Russlandsanktionen ist das ein Problem": Das ist das Fazit aus gemeinsamen Recherchen von BR, MDR, RBB und SWR (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Demnach ist der deutsche Immobilienmarkt allgemein sehr intransparent.
https://twitter.com/finanzwende/status/1545309646780497922?s=20&t=sOl2WAGdaEcDQuVYpMvA3A (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Weitere Recherchen
DIE ZEIT: Polizeigewalt hat es doch gegeben (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (€)
-> Fünf Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg wurde im Fall einer Frau rechtswidrige Polizeigewalt festgestellt.
Frankfurter Rundschau: Angaben zu Nebeneinkünften: Von wegen transparent (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
-> "Bundestagsabgeordnete müssen seit einigen Monaten genauere Angaben zu Nebeneinkünften und Lobby-Tätigkeiten machen – eigentlich. Denn die Informationen lassen auf sich warten."
CORRECTIV: Sanktionen gegen EU-Ableger russischer Banken: Deutschland setzte sich für Ausnahmen ein (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
-> "Die EU-Töchter russischer Großbanken können nach wie vor in Europa lukrative Geschäfte machen – hinter verschlossenen Türen setzte sich die Bundesregierung dafür ein, dass die russischen Tochterbanken mit Sitz in der EU nicht vom SWIFT-Zahlungssystem ausgeschlossen wurden."
DER SPIEGEL: EU plant Massenüberwachung an Außengrenzen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (€)
-> "Europas Grenzschutzagentur Frontex bereitet gemeinsam mit der Polizeibehörde Europol ein groß angelegtes Überwachungsprojekt an den EU-Außengrenzen vor."
SWR: Flaute beim Windkraftausbau (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
-> "Der Trend bei den Genehmigungen für Windkraftanlagen an Land war (...) im ersten Halbjahr rückläufig. Zwischen den Bundesländern gibt es dabei große Unterschiede."
STERN: Wie deutsche Soldaten in den Ukraine-Krieg eingreifen wollten (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (€)
-> "Über Monate sollen Soldaten bei der Bundeswehr eingebrochen haben. Die Ermittlungen zeigen: Zwei der Verdächtigen hatten offenbar einen wahnsinnigen Plan."
Die Medientipps
In der MDR-Dokumentation "Braunes Gift" (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) geht es um "ein rechtsextremes Drogennetzwerk (...), das die Thüringer Neonazi-Rocker 'Turonen' errichtet haben" und bei für das sie ihre "deutschland- und europaweiten Szenekontakte" nutzten.
Die ARTE-Dokumentation "Liken.Töten.Hassen" (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) beschäftigt sich mit der Frage, was junge Menschen "auf den gefährlichen Pfad der Gewalt" bringt und welche Rolle das Internet dabei spielt.
In der Podcast-Serie "Vor aller Augen" (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) (€) der Süddeutschen Zeitung geht es um Kindesmissbrauch und darum, dass die immer wieder bekannt werdenden Fälle "Teil eines strukturellen Versagens in unserer Gesellschaft" seien.
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