Du be*wirkst #2
Mein 25. Geburtstag steht vor der Tür. Das bedeutet 25 Jahre voller Meilensteine, Erinnerungen und auch voller Fehler. Der Teil 2 der Reihe "Du be*wirkst" beschäftigt sich mit Fehlern, warum wir sie für Veränderung brauchen und auch, was das mit meiner Liebe zu Orcas zu tun hat.
Bevor ich meine Gedanken mit dir teile, möchte ich dir eine Frage stellen:
Wann hast du das letzte Mal einen größeren Fehler gemacht & wie hat es sich angefühlt?
Wahrscheinlich liegt der letzte größere Fehler schon eine Zeit zurück. Vielleicht aber auch nicht und du hast eine Situation sehr präsent vor Augen. Und wenn ich raten müsste, wie sich das anfühlt, würde ich Begriffe nennen wie: unangenehm, enttäuschend, beschämt, wütend auf mich selbst.
War da was dabei?
Fehler sind Dinge, die wir objektiv falsch machen (Ein Möbelstück falsch aufbauen).
Fehler sind Handlungen, die subjektiv falsch empfunden werden, weil ein Wert verletzt wird oder ein Glaubenssatz dahinter steckt (Man tut XY nicht).
Fehler sind Situationen, wo wir nicht so reagieren oder handeln, wie wir es von uns selbst erwarten (Ich hätte meiner Chefin eigentlich etwas anderes sagen wollen...).
Fehler sind Versuche, etwas zu machen, doch es gelingt nicht (Skills, die wir nicht präzise ausführen).
Doch wenn man sich das alles mal näher ansieht, dann erkennt man etwas: Fehler sind immer Dinge oder Handlungen, aus denen wir lernen können.
Fehler sind notwendig, um herauszufinden, wie es funktionieren kann.
Im Coaching und Training gibt es den Begriff "Reframing" - etwas Bekanntes in einen neuen Rahmen setzen. Ich setze den Frame über das Thema Fehler neu, wenn ich sage, das ist etwas Gutes. Und ich sage nicht, dass dieser neue Frame einfach umzusetzen ist. Als langjährige Perfektionistin weiß ich selbst sehr gut, wie es ist, einen Fehler zu machen der sich ganz und gar nicht gut anfühlt. Deshalb bin ich meiner Mentorin sehr dankbar, die bewusst mit mir trainiert, Fehler zu machen und diese zu feiern! Denn wenn ich mein Reframing "Fehler sind gut" umsetzen kann, dann bringt mich die Neugier von Fehlern auch dazu, Dinge zu probieren, die ich sonst gar nicht gemacht hätte. Und in diesem Fall würde ein Fehler aus dem letzten Jahr dazu führen, dass ich aufgrund von Scham, nichts ändern könnte.
Denn Fehler sind nicht nur Möglichkeiten, etwas zu lernen, sondern auch etwas zu verändern. Wenn ich in meiner Partnerschaft einen Fehler mache und deshalb meinen Partner verletze, können wir daraufhin zum Beispiel unsere Kommunikation verändern. Wenn ich in der Arbeit einen Fehler mache, kann das ein Punkt sein, wo ich meinen Arbeitsstil verändere. Wenn ich einen Fehler mache, indem ich eine Grenze nicht setze, kann ich verändern, was ich zulasse und was nicht.
Fehler haben Konsequenzen, ja. Was uns aber in der Situation oftmals noch nicht bewusst ist:
Wir haben selbst die Macht darüber, inwieweit es auch positive Konsequenzen sein können.
Ich habe im letzten Jahr einen Fehler gemacht. Ich habe mich nicht gut genug informiert und habe Geld für ein Ticket gezahlt, das Tierleid unterstützt und ich habe mich wahnsinnig lang dafür geschämt. Doch dieser Scham hat im ersten Moment zu Bewusstsein geführt. Bewusstsein, dass ich eine Situation nicht gut finde und nicht unterstützen möchte.
Es hat auch dazu geführt, dass ich mich wahnsinnig intensiv mit Orcas beschäftigt habe. Wusstest du zum Beispiel, dass Orcas bis zu 200km am Tag zurücklegen? Oder, dass Orcas eigene soziale Kulturen haben und extrem soziale Wesen sind?
Doch das Bewusstsein allein war sehr lange nicht größer als die Scham. Vor einigen Wochen habe ich dann aber gespürt: Wenn ich weiterhin meine Scham über die Situation stelle, die verändert gehört - dann wird es immer so bleiben. Die Liebe zu Orcas und mein eigener Prozess haben dazu beigetragen, dass ich einen Schritt weitergehen möchte und meinen Geburtstag zum Anlass nehme, über den Orca-Schutz zu sprechen. Ich möchte darüber aufklären und Spenden sammeln und habe deshalb einen Spendenaufruf direkt beim WDC gestartet:
https://secure.whales.org/secure/meine-spendenseite/spendenseite.php?c=1SS4PMP0ANF18FC5G0SNA27YT (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Der WDC setzt sich für den Tierschutz von Walen und Delfinen ein, indem er Patenschaften anbietet, Petitionen umsetzt und ganz viel Aufklärungsarbeit leistet. Zum Geburtstag bekomme ich deshalb auch eine Patenschaft für den Orca Fife geschenkt und freue mich wahnsinnig! Mir ist mein persönliches Reframing für diese Situation gelungen und ich freue mich, Veränderung heute proaktiv mitzubewirken.
Vielleicht kannst du auch einen Teil spenden, eine Patenschaft übernehmen oder dir Bewusstsein über die Situation verschaffen. Auf der Seite des WDC findest du ganz viel Material, ich kann dir aber auch die Doku "Blackfish - der Killerwal" auf Netflix oder "Inside the tanks" auf Youtube empfehlen.
Und unabhängig, ob es der WDC bzw. die Orcas sind oder ein Umdenken zum Thema Fehler:
Sei dir bitte bewusst, dass du wirkst.
Sei dir bitte bewusst, dass du etwas be-wirkst.
Ich melde mich ganz bald mit dem 3. Teil dieser Reihe! Leite diese Mail auch gerne weiter. Für Fragen melde dich sehr gerne bei mir.
Alles Liebe,
Chrissi