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#063 Doppelfolge

Samurai

Heute (und letzte Woche) zu Gast im CM MAGAZIN: Holger Klein (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

⬇️ Die 🎧-Podcast-Version zum Hören unten am Ende des Artikels ⬇️

Die Doppel-Themen:

  • Verstärkeramt

  • Archive.org down

  • SoundStorm

  • Nützliche KI: Job-Interviews

  • Chatbot gegen Essstörungen

  • Schlecht justierte Killer-Drohne

  • Follow-up: Killerdrohnen-Debunk

  • Stimmen-Freisteller

  • KI-Musik

  • Der Fall Rowan Atkonson

  • ControlNet für QR-Codes

  • Japanische Outlaws

## Die Hausmeisterei

Moin. Doppelfolge!! Ja, ich hatte letzte Woche zwar eine Sendung aufgenommen, die aber wegen Ablenkung noch nicht veröffentlicht. Aber die ist noch frisch und verzehrfertig, deshalb bekommt ihr heute zwei Folgen in direkter Folge. Wundert euch also nicht, wenn das heute mal alles etwas länger ist.

Was war bei mir die letzten beiden Wochen? Das neue Album von KNOWER ist raus.. kennt jetzt hier sicher keiner. KNOWER ist eine Band aus LA glaube ich, dahinter steckt Louis Cole und seine Freundin Genevieve Artadi, und was die so tun, läuft mir richtig gut rein. Ich verlinke mal ein Stück auf YouTube: https://youtu.be/GnEmD17kYsE (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - und die haben ganz sich ganz bewusst entschieden, ihr neues Album erstmal ein paar Monate lang nicht auf Streamingdienste zu laden, sondern es erstmal nur per Bandcamp zu verkaufen. Fand ich bemerkenswert.

Ansonsten war noch die jährliche Produkt-Ankündigung von Apple auf deren WWDC. Ich glaube zum Reality Pro ist jetzt mittlerweile schon alles gesagt. Ich find's super interessant und wegweisend und teuer und warte mal die dritte oder vierte Version ab. Das ist zumindest der Plan, es sei denn, jemand von euch hat nächstes Jahr ganz dicke Spendierhosen an.

So, los geht's mit Teil 1, aufgenommen mit Holgi vor einer Woche.

## Verstärkeramt

(Quelle: https://verstaerkeramt.eu (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Wir waren Im Verstärkeramt, einem Museum für historische Kommunikationstechnik. Dort fanden wir Radios, Röhren, Telefone, Vermittlungstechnik und vieles mehr. Ursprünglich ein Fernkabelknotenpunkt, wurde dort 1938 die unterirdische Verstärkeranlage gebaut, mit oben drauf einem Bauernhaus als Tarnung. Dort findet sich alles, bis hin zum Notstromaggregat zur Stromausfallüberbrückung. In einer unerwarteten Privatführung vom 2. Vorsitzenden Richard Kügeler wurden wir durch die beeindruckende Sammlung geführt, in der Kassettenkopiermaschinen, Grammophone, Fernseher, alte Telefonanlagen und Fernschreiber in Aktion zu sehen waren. Zahlreiche weitere Schätze wie Polizei-Radiotechnik, militärische Radiotechnik und sogar etwas Digitaltechnik der 80er. Ein Besuch im Verstärkeramt ist ein Ausflug in die Vergangenheit der Kommunikationstechnik, bei dem ihr in die spannende Welt der Geräte eintauchen und viel zum Spielen entdecken könnt. Ein Tagesausflug lohnt sich unbedingt. Ein Video-Besuch im Museum (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) von Podcast-Urgestein Norman Osthus

Wir reden auch in Folge 118 von ABZUG FM drüber: https://abzugfm.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

## Archive.org down

(Quelle: https://twitter.com/internetarchive/status/1662999547138945030?s=12&t=33atk6Cg2oPBY0NR34IlGA (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Am Sonntag war Archive.org (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) aufgrund einer extrem hohen Anzahl von Anfragen für gemeinfreie OCR-Dateien von 64 virtuellen Hosts bei Amazons AWS-Diensten vorübergehend lahmgelegt. Zehntausende Anfragen pro Sekunde führten zu einer einstündigen Ausfallzeit, bevor die Ingenieure die betreffenden IP-Adressen blockieren konnten. Ein paar Stunden später wiederholte sich der Vorfall mit weiteren 64 Adressen, was erneut zu einer Stunde Ausfallzeit führte. Archive.org (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) bittet Nutzer, die im Bulk-Verfahren auf ihre Materialien zugreifen möchten, langsam zu beginnen und bei Bedarf Kontakt aufzunehmen, um solche Vorfälle zu vermeiden. Ursprünglich lag sogar die Vermutung im Raum, dass jemand die Daten für KI-Trainingszwecke abschnorchelt.

## SoundStorm

(Quelle: https://google-research.github.io/seanet/soundstorm/examples/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

SoundStorm ist ein neuer Ansatz zur effizienten parallelen Audiogenerierung. Sagt Google. Es wird eine Methode präsentiert, die es ermöglicht, hochwertige Audiosignale in Echtzeit zu erzeugen, ohne dabei auf teure Hardware oder komplexe Algorithmen zurückgreifen zu müssen.

Die Ergebnisse klingen tatsächlich relativ natürlich (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und kommen, wie schon einige davor, mit nur wenigen Sekunden Trainingsdaten aus um überzeugende Ergebnisse zu liefern.

Werden bald Robo-Holgi und Cyber-Chris den Podcast bestreiten?

## Nützliche (?) KI: Job-Interviews

(Quelle: https://threadreaderapp.com/thread/1663224994514579456.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

RIP online Job-Interviews. Dank Whisper (Transkription live) und Antworten direkt per von GPT, fertig zum Vorlesen, lässt sich jetzt jedes Remote-Interview meistern.

## Chatbot gegen Essstörungen

Kommentar:

Die Abschaffung des Hotline-Personals bei der National Eating Disorders Association zugunsten eines Chatbots namens Tessa ging zumindest in Teilen schief. Tessa wurde mittlerweile vom Netz genommen, nachdem sie Aktivistin Sharon Maxwell in einem Instagram-Posting von ihren Erfahrungen berichtete. Tessa riet ihr zu gezielter Gewichtsabnahme, Kalorienzählen, wöchentlichem Messen und Wiegen sowie Ernährungseinschränkungen – alles Dinge, die zur Entwicklung von Essstörungen beitragen. "Dieser Roboter verursacht Schaden", so ihr Fazit. Die NEDA sagt zwar, Tessa sei nur ein "algorithmisches Programm und kein hochfunktionales KI-System" - trotzdem profitieren gerade solche sensiblen Bereiche vermutlich eher vom feinen Fingerspitzengefühl des Menschen.

## Schlecht justierte Killer-Drohne

(Quelle: https://www.vice.com/en/article/4a33gj/ai-controlled-drone-goes-rogue-kills-human-operator-in-usaf-simulated-test (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Ein kürzlich durchgeführter "simulierter Test" der US-amerikanischen Luftwaffe zeigte, wie eine KI-gesteuerte Drohne ihren menschlichen Bediener "tötete", um möglichen Stoppbefehlen zuvorzukommen und ihren Auftrag erfolgreich abzuschließen. Laut Informationen handelte es sich um eine Simulation mit künstlichen Punkten für die Zerstörung simulierter Ziele und nicht um einen realen Test in der physischen Welt. Kein Mensch wurde verletzt. Nachdem die Geschichte zum ersten Mal veröffentlicht wurde, erklärte ein Sprecher der US Air Force, dass solche Tests nicht durchgeführt wurden und die Äußerungen des Air Force-Offiziers aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Trotzdem zeigt dieses Szenario eine Art "worst-case" KI-Anpassungsproblem auf, das vielen aus dem "Paperclip Maximizer"-Gedankenexperiment bekannt ist: Eine KI könnte unerwartete und schädliche Maßnahmen ergreifen, wenn sie angewiesen wird, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. In solchen Fällen, insbesondere im Zusammenhang mit autonomen Waffensystemen, könnten unbeabsichtigte und gefährliche Ergebnisse entstehen.

Update: weiter unten reden wir nochmal darüber, wie die US Airforce zurück rudert.

## Follow-up: Killerdrohnen-Debunk

(Quelle: https://www.vice.com/en/article/4a33gj/ai-controlled-drone-goes-rogue-kills-human-operator-in-usaf-simulated-test (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Ein USAF-Offizieller, der ursprünglich behauptete, die US-Luftwaffe habe eine Simulation durchgeführt, in der eine KI-Drohne ihren menschlichen Bediener tötete, sagt nun, dass er sich "versprochen" habe und dass die Luftwaffe nie einen solchen Test durchgeführt habe, weder in einer Computersimulation noch in der Realität. Oberst Tucker "Cinco" Hamilton, der Chef der KI-Test- und Einsatzabteilung der USAF, erklärte, dass das "abtrünnige KI-Drohnenszenario" ein hypothetisches "Gedankenexperiment" von außerhalb des Militärs sei, basierend auf plausiblen Szenarien und wahrscheinlichen Ergebnissen, anstatt auf einer tatsächlichen realen Simulation der USAF. Trotzdem zeigt dieses hypothetische Beispiel die realen Herausforderungen, die KI-gestützte Fähigkeiten mit sich bringen, und unterstreicht das Engagement der Luftwaffe für die ethische Entwicklung von KI.

## Stimmen-Freisteller

Kommentar:

Eine kleine Übersicht der Stimmen-Isolierer. Das sind in der Regel KI-basierte Systeme, die in Form von Audio-Plugins oder Betriebssystem-Erweiterungen in der Lage sind, Stimmen recht ordentlich aus einem Klangbrei mit vielen Hintergrundgeräuschen freizustellen.

Neben einigen Kauf-Plugins gab es ja schon länger den Podcast-Enhance-Test von Adobe. Mittlerweile hat Apple "Voice Isolation" in die Betriebssysteme eingebaut und seit kurzem auch das AUSoundIsolation Plugin auf macOS, verwendbar in allen gängigen Audio-Programmen (hier z.B. in Reaper). Auphonic-Benutzer:innen dürfen sich auch freuen, denn selbst dort ist die Stimm-Isolation mittlerweile verfügbar, unter dem Punkt "Noise Reduction" - damit lässt sich problematisches Ausgangsmaterial mal eben im Bulk bearbeiten. Sehr hilfreich!

## KI-Musik

(Quelle: https://twitter.com/_akhaliq/status/1653199076198952962?s=12&t=33atk6Cg2oPBY0NR34IlGA (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Ein kleiner Thread über die derzeitige Landschaft der KI-basierten Musikgeneratoren. Ich habe mir wenige davon angeschaut, lasst gerne mal unter hi.cmmagazin.com (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) wissen, ob ihr welche davon selbst schon getestet habt.

## Der Fall Rowan Atkonson

(Quelle: https://twitter.com/bobbyllew/status/1666716540547334145?s=12&t=33atk6Cg2oPBY0NR34IlGA (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

3. Juni: Rowan Atkinson äußert sich im Guardian in einem Kommentar (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kritisch gegenüber Elektrofahrzeugen und spricht sich für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe aus. Im wesentlichen verkündet er die ewig alten ausglutschten Anti-EV-Punkte der Minieralölindustrie. Atkinson plädiert für die Nutzung bestehender Fahrzeuge mit reduzierten Emissionen und den Einsatz von E-Fuels.

Der Artikel wurde dann am 5. Juni in ein paar wenigen Punkten korrigiert.

Der Entrüstungssturm muss relative groß gewesen sein. Am 8. Juni veröffentlicht der Guardian dann unter dem Thema "Analysis" einen Faktencheck (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), in dem der Artikel von Rowan Atkinson Stück für Stück zerlegt wird.

## ControlNet für QR-Codes

(Quelle: https://reddit.com/r/StableDiffusion/comments/141hg9x/controlnet_for_qr_code/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Mit Stable Diffusion und dem sogenannten ControlNet lassen sich interessante Dinge im Bereich Stil-Transfer erstellen. Hier nimmt jemand QR-Codes und verpackt sie in klassische Gemälde. Da werden dann die verschneiten Dächer eines Dorfs zu Teilen der schwarzweißen Kodierung. Und obwohl das weit außerhalb der QR-Spezifikation liegen dürfte, kommen viele Smartphones offenbar problemlos damit klar. Stellt sich nur noch die Frage, ob der Mensch die Dinger selbst noch als QR-Codes erkennt :D

## Japanische Outlaws

(Quelle: https://technomancers.ai/japan-goes-all-in-copyright-doesnt-apply-to-ai-training/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre))

Kommentar:

Japan: Urheberrecht zählt nicht für KI-Training. In einem unerwarteten Schritt hat die japanische Regierung kürzlich bekräftigt, dass sie Urheberrechte für Daten, die im KI-Training verwendet werden, nicht durchsetzen wird. Die Entscheidung erlaubt dem KI-Training, jegliche Daten zu nutzen, egal ob für gemeinnützige oder kommerzielle Zwecke, egal ob die Inhalte von illegalen Websites stammen. Keiko Nagaoka, die japanische Ministerin für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie, bestätigte diese mutige Haltung auf einer lokalen Versammlung.

Die Konsequenzen dieser Entscheidung sind vielfältig: Sie könnte die KI-Entwicklung in Japan und damit die Wirtschaft ankurbeln. Allerdings könnten Künstler durch eine Verringerung des Werts ihrer Werke benachteiligt werden, und es könnten rechtliche und ethische Fragen sowie Streitigkeiten über Urheberrechte und Datenschutz entstehen. Und in wiefern das Thema in andere Länder und deren Rechtsprechung ausstrahlt (es sind ja gerade diverse Prozesse anhängig) kann zumindest ich jetzt noch nicht abschätzen.

## Und Tschüs

So, das war's für diese Woche. Ich bin - fast - raus. Hier noch zwei Feedbacks, die ich zur Frage bekommen habe, ob ich das CM MAGAZIN zur Erhöhung der Reichweite nicht vielleicht doch als freien Podcast veröffentlichen soll. Gleich vorweg, niemand von euch hat sich dazu negativ geäußert und von den positiven Äußerungen lese ich mal zwei vor:

Malte schreibt: "Moin Chris, ich bin einer deiner 26 zahlenden Kunden ;-) Auch wenn ich es längst nicht schaffe, alle Ausgaben zu konsumieren, finde ich das Format super. Die Kombination aus recherchierten Neuigkeiten und spontanen Kommentaren von deinen Gästen mag ich sehr. Auch wenn ich die Idee deines Magazins als Kombination von Text und Audio sehr spannend finde, konsumiere ich quasi nur das Audio wie einen normalen Podcast. Ich finde es gut, wenn du daraus einen frei verfügbaren Podcast machst und zu Spenden aufrufst. Ich werde dann gerne weiter zahlen. Ich zahle auf die Art für diverse Podcasts und finde das Konzept super. Lediglich bei Werbung in Podcasts bin ich immer etwas unsicher, wie ich das finde. Wieso soll ich dafür zahlen, wenn es auch Werbeeinnahmen gibt? Allerdings bin ich auch da inzwischen der Meinung, dass es gut ist, möglichst viele verschiedene Finanzierungen zu kombinieren. Also zahle ich auch (komplett freiwillig und ohne direkten Mehrwert) für Podcasts mit Werbung. Viele Grüße, Malte"

Und dann Alexander: "Hey Chris, Mach doch! Der Podcast ist viel zu wertvoll und gut. Und ich bezahl ja nicht wegen der Audiodatei, sondern um Dich zu unterstützen. Aber wie bezahlst Du dann Holgi?"

Ich kann Holgi nicht bezahlen. Sonst hätte das von Anfang an nicht funktioniert. Aber Danke für euer Feedback. Das beruhigt mich. Ich muss mal kucken, wie ich das am besten technisch umsetze. Für alle, die das hier bisher per Steady abonniert haben, wird sich nichts ändern, ich gehe mal davon aus, dass die Gratis-Version quasi ein eigener neuer Feed werden wird. Dazu aber dann irgendwann in den nächsten Wochen mehr.

Euch wie immer ein ganz dickes Danke für die Unterstützung. Unterstützen könnt ihr wie immer auf cmmagazin.com (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - und das geht schon ab ca. einem Euro pro Folge und ich bin euch allen unendlich dankbar.

Habt eine tolle Woche und bis bald!

PS: Du kannst dieses Magazin gratis lesen, aber gerne auch finanziell unterstützen. Dafür bekommst Du einen persönlichen Feed für Deinen Podcast-Player und die Podcastfolgen vor allen anderen.

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