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#004 Wir sind hier ja nicht bei Star Trek

Hinweis: Dies ist die gratis Text-only-Version des CM MAGAZIN.
In der 🎧-Version diskutiert heute Chris mit Holger Klein (WRINT) ĂŒber die Artikel.

Ahoi. Schön, dass ihr bei Ausgabe 4 wieder mit dabei seid. Im Audioteil heute: Wenn Chris mal nicht rantet, dann rantet Holgi. Die Aufnahme hat viel Spaß gemacht.

Der bunte Strauß interessanter Themen taucht heute zunĂ€chst mal wieder ein in die MobilitĂ€t, streift dann krĂ€ftig ein Podcast-Erdbeben, verbannt dann eben mal alle Bildschirme und endet in einem zĂŒnftigen Rant ĂŒber Siri.

Holger und Chris leiten ein:

Die Themen:

  • Erster Shell-Ladepark ohne ZapfsĂ€ulen #mobiltĂ€t

  • Montpellier bestellt 50 Wasserstoffbusse ab #mobilitĂ€t

  • Jad Abumrad verlĂ€sst Radiolab #podcasting #memorylane

  • AR und die virtuellen Bildschrme #ar

  • Siri ist doof #tech #home (Heute mit Gratis-🎧-Beitrag)

Und los!

## Erster Shell-Ladepark ohne ZapfsÀulen

"All chargers need to be like this. They need to be maintained and they need to work when you need them to work"

(Quelle: https://youtu.be/lNKlHSh0PAQ?t=621 (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre))

Kurzer Newsflash: Shell hat in Fulham, London den ersten dedizierten Ladepark in Betrieb genommen. Ohne ZapfsĂ€ulen fĂŒr Verbrenner. 13 Schnellader und ein Laden (quasi ein Ladeladen).

Auf der anderen Seite fördert Shell fleißig weiter Öl und verarbeitet tar sands zu Kraftstoffen. Ich bin mal gespannt, wie lange die dieses Spannungsfeld intern durchhalten. Ich wĂ€re jedenfalls nur sehr ungern bei denen fĂŒr die Kommunikation zustĂ€ndig.

## Montpellier und der Wirkungsgrad

"The City of Montpellier confirmed that it canceled an order for 50 hydrogen fuel cell buses after realizing that it would be cheaper and more efficient to order battery-electric buses instead. [...] some hydrogen proponents have argued that the technology could still prevail for bigger vehicles like buses and trucks. [...] Michaël Delafosse, president of the municipality, said that they now expect hydrogen buses to be six times more expensive than electric buses because of the cost of operation."

(Quelle: https://electrek.co/2022/01/11/city-cancels-order-50-hydrogen-buses-after-realizing-electric-buses-best/amp/ (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre))

MĂŒssen wir jetzt nicht viel dazu sagen, oder? Wasserstoff ergibt selbst bei Bussen keinen Sinn? Herstellung, Transport, Lagerung und Handhabung sind zu teuer? Ach.

Sorry, eine gewisse Smug-ness kann ich da wirklich nicht unterdrĂŒcken.

## Ein Abendessen mit Jad Abumrad und Robert Krulwich

"As for me, I plan to do a little writing, a little music-making, some thinking and, frankly, some being."

(Quelle: https://twitter.com/JadAbumrad/status/148638474439690241 (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)Im Januar 2020 ging Robert Krulwich nach 15 Jahren Radiolab in Rente. Jetzt, zwei Jahre spĂ€ter verlĂ€sst auch Jad Abumrad die Erfolgssendung. Eine Ära geht zu Ende.

https://www.wnycstudios.org/podcasts/radiolab/articles/news-and-gratitude

Radiolab war und ist eine Institution. FĂŒr mich untrennbar mit dem Thema Podcast verbunden. Und auch mit dem Jahr 2005. Da habe ich 'Radiolab: The Podcast' entdeckt. Das neue Medium Podcast ging gerade durch die Decke und ich war mit Tips from the Top Floor auf Englisch und Happy Shooting auf Deutsch mitten drin. Auch Jad Abumrad und Robert Krulwich hatten mit ihrer Radiosendung den großen Podcast-Durchbruch. Echte Podcast-Rockstars mit weltweitem Riesenpublikum.

Die einstĂŒndigen Sendungen waren produzierte Kunstwerke. Ich möchte die Stunden nicht zĂ€hlen mĂŒssen, die Jad damit verbracht haben muss, feinste Soundgebilde in seinem Klanglabor zu erschaffen. Aber nicht nur der Klang war einzigartig, auch die Geschichten waren vom feinsten. Die damaligen Episoden widmeten sich jeweils einem einzigen großen Konzept. Who am I? Stress. Emergence. Time. Music. Morality. Space. Und ich wartete sehnsĂŒchtig und ungeduldig auf jede neue Ausgabe. Anfangs nur alle 4-6 Wochen. War eine neue Folge heruntergeladen, schaffte ich mir ein Zeitpolster in dem mich niemand stören wĂŒrde. Dann wurde die Episode mit Wonne gehört. Nein, zelebriert.

Nicht nur die ErzĂ€hlweise war fĂŒr mich neu und faszinierend, ich wurde auch schnell Fan der beiden selbst. Jad und Robert. Zwei eher unterschiedliche Menschen, die gemeinsam den Dingen auf den Grund gehen und sich in ihren verschiedenen AnsĂ€tzen wunderbar ergĂ€nzen.

Und dann kam irgendwann das Jahr 2013 und mit ihm eines der Immer-Highlights meines Lebens. Selbst jetzt wo ich das schreibe habe ich ein Grinsen im Gesicht. Radiolab verloste damals im Rahmen eines fund-raisers ein Abendessen mit Jad und Robert.

Ich war einer der Spender. Und wurde Gewinner. Ja. DER Gewinner. Ein Abendessen mit Jad und Robert. In Los Angeles.

Und was hatte ich fĂŒr ein Schwein. Eine um die Zeit geplante USA-Reise musste fĂŒr diesen Termin nur minimal umgeplant werden (Danke Jon fĂŒr das GĂ€stebett) und so war ich dann zwei Tage vor dem Termin in Los Angeles und traf mich erst mal auf ein Bier mit Foto-Podcaster-Kollege Ibarionex Perello. Allein das war schön.

Am Abend selbst waren wir dann natĂŒrlich nicht zu dritt beim Abendessen, es waren noch verschiedene andere großzĂŒgige Spender mit dabei. Aber halt nur ein Gewinner. Surreal. Es waren dann insgesamt etwa 20 Menschen anwesend. Ein sehr interessanter und schöner Abend mit gutem Essen und tollen GesprĂ€chen.

Und eine TrophĂ€e habe ich auch mitgebracht. Eine Aufnahme zur Eröffnung meines Podcasts. Daran zeigt sich toll, was fĂŒr kreative Köpfe die beiden sind. Besonders Robert Krulwich hat mich mit seinen spielerisch freien Assoziationen beeindruckt. Gegangen bin ich mit etwas mehr VerstĂ€ndnis darĂŒber, warum Radiolab so gut ist.

Jad Abumrad, Robert Krulwich und Chris Marquardt:

Jad, es war eine schöne Zeit mit Dir und Radiolab. Und ich bin mir sicher, dass Radiolab auch ohne Dich weiter blĂŒhen und gedeihen wird.

Hier drei meiner frĂŒhen Lieblings-Episoden:

Liste aller Radiolab-Episoden (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)

## Quest und YouTube essen Bildschirme zum FrĂŒhstĂŒck

(Quelle: https://twitter.com/MikeAlgerXR/status/1488654330555105282 (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre))

Das ist jetzt leider wieder etwas mit ex-Facebook Meta verknĂŒpft. Vorweg: ich sage nicht "rennt alle da hin und kauft euch sofort die Quest". Ich schreibe das hier nur deshalb, weil das Video im verlinkten Tweet sehr schön und einfach zeigt, wie die Überlagerung der RealitĂ€t durch ein digitales Layer irgendwann in vermutlich gar nicht so ferner Zukunft unsere Bildschirme fressen wird.

Jede Wand (und auch sonst alles) darf dann zur beliebig großen BildschirmflĂ€che werden. Einfach ein Rechteck aufspannen und rein mit dem Content. Im konkreten Beispiel ist das YouTube VR. Die zeigen da eine Software-Beta, wird aber sicher nicht mehr lange dauern, bis das dann auf den Quests dieser Welt lĂ€uft.

Virtuellen Bildschirm anknipsen und wenn Du mal schnell in die KĂŒche gehst und wieder zurĂŒck kommst, ist der immer noch da. Oder Du machst Dir in der KĂŒche halt einen neuen auf.

Das ist wirklich keine Zukunftsmusik. Das ist Augmented Reality schon heute. In einem Headset fĂŒr 435 €. Plus eure Daten, die ihr Facebook/Meta freundlicherweise ĂŒberlasst. Deshalb liegt meine Quest 1 ja auch in der Ecke.

Das funktioniert ĂŒbrigens ĂŒber deren Pass-Through-Modus. Die Kameras, die ursprĂŒnglich eigentlich nur fĂŒr SLAM (Simultaneous Localization and Mapping) da waren, also fĂŒrs Tracking des Device selbst im Raum, zeigen einem in diesem Modus jetzt halt auch noch die eigene Umgebung. In Schwarzweiß, mit den virtuellen Screens in Farbe. (Mir kommt gerade ein lustiger Gedanke: FrĂŒher war das Fernsehen schwarzweiß und die Welt drumrum bunt. Hier ist das genau umgekehrt.)

Was mich aber wirklich interessiert, ist die Frage der Formfaktoren. Wie wird sich das verĂ€ndern? Rechtecke sind fĂŒr 2D-Videokonsum natĂŒrlich naheliegend. Aber viele Dinge werden diese rechteckigen Rahmen nicht mehr brauchen. Virtuelle Lichtschalter, die an Lampen kleben. Namensschilder, die ĂŒber Köpfen schweben. Habt ihr weitere Ideen?

## SIRI, Y U SO BROKEN

Holger und Chris: 

(HörbeitrĂ€ge zu allen Artikeln gibt's in der 🎧-Version)

"You'll need to unlock your computer first."

(Quelle: Viewfindervilla Wohnzimmer)

Ich muss mal eben vehement den Kopf schĂŒtteln. Hatte gerade einen dieser WTF-Momente. Die Situation: Ich sitze im Wohnzimmersessel, fest im Apple-Universum verankert. Das Leselicht ist etwas zu dunkel und wie schon 100 mal sage ich in den Raum "Hey Siri, set the reading light to 80" (ja, meine Siri-Amtssprache ist Englisch, aus GrĂŒnden).

Es hören da gleichzeitig drei Devices zu. Das iPhone befindet sich in meiner Hand und leuchtet kurz auf, gibt dann aber anscheinend die Frage sofort weiter. In meinen Ohren stecken Airpods, die auch zuhören. Am anderen Ende des Zimmers steht ein geöffnetes und eingeschaltetes Macbook Air auf dem Wohnzimmertisch.

Dreimal dĂŒrft ihr raten, welches Device sich meldet. Richtig: Das Macbook. Und es sagt "You'll need to unlock your computer first".

Mag mir mal jemand A) die Logik erklĂ€ren, nach der die Kistchen untereinander aushandeln, wer meine Anfrage jetzt beantwortet und B) wieso dann das GerĂ€t ausgewĂ€hlt wird, das am weitesten von mir entfernt ist und das das Kommando dann wegen "not unlocked" noch nicht mal ausfĂŒhren kann?

Herzlichen Dank euch allen fĂŒrs Abonnieren und den UnterstĂŒtzern ganz besonders! Wie immer, falls es euch gefallen hat, sagt es weiter. VorschlĂ€ge und Hinweise immer an chris@cmmagazin.com (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) oder per Twitter an (den jetzt neuen Account) @dascmmagazin (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) oder an @chrismarquardt (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre).

Bis nÀchste Woche!
Chris

PS: Du kannst dieses Magazin gratis lesen, aber gerne auch finanziell unterstĂŒtzen. DafĂŒr bekommst Du dann zu vielen Artikeln zusĂ€tzlich noch zum Hören Diskussionen zwischen Chris und seinen GĂ€sten. Diese Woche: Holger Klein.

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