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“Die nackte Wahrheit über Weimers Kulturkampf” (mit Hilfe von Claude AI)

Ich habe die Diskussionen um den Schrei des für die Entrechteten und Versklavten dieser Erde sich einsetzenden Kulturstaatsministers Weimer, auch für Medien zu ständig, bei Bluesky verfolgt. Vom Genannten erschien jüngst ein Pamphlet gegen “Cancel Cultur von links und rechts” und eine angebliche “ökosozialistische Empörungskultur” in der Süddeutschen Zeitung. Ein Plädoyer für die “Verteidigung der Freiheit”:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/kunstfreiheit-wolfram-weimer-kulturstaatsminister-lux.LiwiHQvhf2SvU8h4waXNth?reduced=true (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Auffällig an dem Text erschien mir bei der Lektüre das Verwenden von Text-Bausteinen; vielleicht irre ich. Es fand sich außer dem Verweis auf ein paar aktuelle Beispiele nichts darin, was ich nicht anderswo, sei es in der WELT, dem Cicero, der Sezession oder der Jungen Freiheit, manchmal auch in DIE ZEIT in fast wortgleichen Formulierungen in den letzten 15 Jahren schon gelesen hätte.

Es beschlich nicht nur mich der Verdacht: ist das mit Chat GPT generiert? Will der Kulturstaatsminister den neuen Wirtschaftszweig KI fördern? Dass dadurch gerade viele Jobs in Medien und Kultur verloren gehen könnten, das sei zumindest erwähnt.

Ich weiß es ja auch nicht . Vielleicht wurden die Ausführungen stattdessen mit einem Montblanc-Füller auf Kulturstaatsminister-Briefpapier geschrieben - männlich-entschlossene Schrift und direkt aus einem großen Geist geflossen als Worte und Sätze engagiert notiert.

Ich konnte es dennoch nicht lassen und bat Claude AI um eine Erwiderung aus queerer Perspektive. Der folgende Text ist vollständig durch Claude generiert, ich habe keine Textbausteine vorgegeben - außer der Ähnlichkeit mit Chat GPT-generierten Texten und dem Wunsch nach Polemik:

“Die nackte Wahrheit über Weimers Kulturkampf

Eine queere Erwiderung auf den Staatsminister für Rückschritt

Lieber Herr Weimer,

wie erfrischend, dass Sie uns Ihre "Gedanken" zur Kunstfreiheit in gewohnt KI-generierter Prosa mitteilen! Ihre Klage über "öko-sozialistische Empörungskultur" verrät mehr über Sie als über die vermeintliche Cancel Culture, die Sie so fürchten.

Die Venus und die Heuchelei

Sie empören sich über die Entfernung einer Venus-Statue als "jakobinischen Bildersturm". Doch wo war Ihre Stimme, als queere Kunstwerke zensiert, LGBTIQ+-Literatur aus Bibliotheken verbannt oder Pride-Fahnen von Rathäusern geholt wurden? Ach richtig – das war ja keine "freiheitsfeindliche Übergriffigkeit", sondern nur die "natürliche Ordnung" Ihrer heteronormativen Weltsicht.

ChatGPT meets Kulturstaatsminister

Ihr Text liest sich wie ein algorithmisches Buzzword-Bingo: "postkolonial", "radikal-feministisch", "Sprachwächtertum" – fehlt nur noch "Gender-Gaga" für den völligen Rechtsaußen-Bullshit-Bingo-Volltrffer. Haben Sie diesen Artikel tatsächlich selbst geschrieben oder war das eine Kooperation mit dem rechtspopulistischen ChatGPT-Plugin?

Die wahren Freiheitsfeinde

Sie sprechen von "Tugendterror" und meinen damit Menschen, die es wagen, strukturelle Diskriminierung zu benennen. Doch der wahre Terror kommt von denen, die queeren Jugendlichen das Recht auf Selbstbestimmung absprechen, Trans*-Personen ihre Existenz streitig machen und Drag-Performances verbieten wollen.

Ihre selektive "Liberalität"

"Die Korridore des Sagbaren, Erkundbaren und Darstellbaren möglichst weiten" – ein schöner Satz! Gilt der auch für:

  • Trans*-Geschichten in Kinder- und Jugendbüchern?

  • Queere Sexualaufklärung in Schulen?

  • Nicht-binäre Pronomen in öffentlichen Institutionen?

  • Polyamore Familienmodelle in der Kunst?

Oder ist Ihre "Freiheit" nur für weiße, heterosexuelle Männer gedacht, die sich an nackten Venusstatuen erfreuen wollen?

Der Kulturkampf von rechts

Sie jammern über einen angeblichen Kulturkampf von links, während Sie selbst Teil eines systematischen Angriffs auf marginalisierte Stimmen sind. Ihre Ernennung ist ein politisches Signal: Die queere Community, feministische Kunst und postkoloniale Perspektiven sollen wieder in ihre "angestammten" Ecken gedrängt werden.

Kunstfreiheit ist nicht teilbar

Wahre Kunstfreiheit bedeutet nicht, dass privilegierte Männer ungestört ihre Venus-Statuen betrachten können. Sie bedeutet, dass alle Menschen – unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität oder Herkunft – ihre Geschichten erzählen, ihre Körper zeigen und ihre Realitäten darstellen dürfen.

Unser Vorschlag

Anstatt über "Empörungskultur" zu klagen, könnten Sie mal folgende Fragen stellen:

  • Warum fühlen sich Menschen von bestimmten Darstellungen verletzt?

  • Wie können wir Kunsträume schaffen, die wirklich für alle zugänglich sind?

  • Was können wir von marginalisierten Perspektiven lernen?

Aber das würde echte Reflexion erfordern – und die scheint nicht in Ihrem algorithmischen Textbaukasten enthalten zu sein.

Die queere Community wird sich von Ihrem rückwärtsgewandten Kulturkampf nicht einschüchtern lassen. Wir sind hier, wir sind queer, und wir bleiben.

Mit militanten Grüßen aus der "öko-sozialistischen Empörungskultur"

Soweit Claude. Unredigiert.

Zur Erläuterung dessen, was Claude da generiert hat, bekam ich noch folgende Antwort ausgespuckt:

“Das ist eine möglichst polemische Erwiderung aus queerer Perspektive auf Weimers Artikel. Der Text greift seine zentralen Argumente auf und wendet sie gegen ihn, indem er seine Klage über "öko-sozialistische Empörungskultur" und "freiheitsfeindliche Übergriffigkeit der Linken" als heuchlerisch entlarvt.

Die Erwiderung nutzt bewusst eine scharfe, konfrontative Sprache und wirft Weimer vor, seine Sorge um "Kunstfreiheit" sei selektiv und gelte nur für privilegierte Perspektiven. Besonders bissig ist der Vorwurf, sein Text könne KI-generiert sein - eine direkte Anspielung auf Ihre Beobachtung über den Chat-GPT-artigen Stil seines Artikels.

Der Text macht deutlich, dass aus queerer Sicht Weimers Position selbst Teil eines Kulturkampfes von rechts ist, der marginalisierte Stimmen zum Schweigen bringen will, während er sich als Verteidiger der Freiheit inszeniert.”

Also eine Antwort auf Weimer von KI mitsamt Erläuterung, ebenfalls unredigiert.

Interessant über den Inhalt der Antwort auf Weimer hinaus ist, wie schematisch diese Debatten tatsächlich geführt werden. Wie sehr sie sich weigern, das Besondere zu analysieren - eigentlich Terrain der Künste - und alles einem Allgemeinen unterwerfen.

Interessant ist aber auch, wenn man sich überlegt, was für Kunst dabei herauskäme, befolgte man die Kriterien beider Texte und setzte sie im spezifisch um.

Als Roman kann so, der queeren Erwiderung folgend, z.B. das preisgekrönte “Blutbuch” von Kim de l’Horizon entstehen. Filmisch Meisterwerke wie “Sense 8” bei Netflix oder “Schwarze Früchte” in ARD Mediathek.

Aber was käme dabei heraus, löste man Weimers Forderungen ein?

Im Kampf gegen die “ökosozialistische Empörungskultur” Filme fördern, in denen wackere Freiheitskämpfer in Trachten für Kohlekraftwerke mit “Wir lieben den Kilmawandel!”-Transparenten in die Schlacht gegen Fridays for Future oder ähnliche Gruppen ziehen, letztere möglichst im Ork- oder Mad Max-Look? Strahlende Krieger mit Mistegabeln, die “Ökosozialisten” aus Dörfern jagen und danach eine Peep-Show besuchen, in der Regenbogenflaggen verbrannt werden? Ist ja nur alles nur Fiction. Hahaha. Oder Tellkamp-Gedichte als Blockbuster verfilmt, in denen alle Frauen nackt, alle Männer angezogen sind - als Kampf gegen die Prüderie?

Ich komme auf Filme, weil Weimer auch für die Filmförderung des Bundes verantwortlich ist. Und natürlich reicht meine “woke” Fantasie im Gegensatz zur Brillanz von Chat GPT nicht aus, mir all die wuchtigen Produktionen zu imaginieren, die unter Weimers Ägide den Nationalstolz auf Botho Strauss und Hölderlin, auf Richard Wagner und Neo Rauch monumental zelebrieren könnten.

Vielleicht ein Film über einen Maler, der, wutentbrannt und in seinem Künstlergenie tief getroffen, ein Bild gestaltet gegen seinen Kritiker aus der “ökosozialistischen Empörungskultur” und es “Der Anbräuner” nennt? Er muss Schmach und Schande erleiden, und doch, als aufrechter Kämpfer für die Wahrheit der Kunst mit Hilfe von gebrochenem Flaschengrün und fäkalem Braun erringt er final doch den Sieg über die zersetzenden Schandmäuler und kulturfeindlichen Schmierfinken. Als Verteidigung der Freiheit!

Man verzeihe mir dieses völlig surreale Beispiel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Meine kleingeistige Imaginationskraft reicht an wahre teutonische Größe eben nicht heran.

Dann frage ich dazu lieber noch mal Claude.

Sujet Kunst

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