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Faszien & Beckenboden(training)

Hallo und herzlich willkommen zu dieser neuen Ausgabe! Schön, dass du hier bist!

Heute möchte ich dir erzählen, warum Faszien im Beckenbodentraining eine wichtige Rolle spielen. Ich gebe dir wertvolle Tipps zur sogenannten “tensegralen Aufspannung”, die dir, beispielsweise beim Niesen und Husten, aber auch grundsätzlich auf die Körperhaltung bezogen, helfen kann. Alle Mitglieder erhalten ein Video mit einer wohltuenden Faszienübung für die hintere Beckenseite und den unteren Rücken, von der meine therapeutische Kollegin Nadine Gäbelein-Schneck auch sehr begeistert ist. Und für alle, die an einem 10-wöchigen Kurs zum faszialen und muskulär kräftigenden Beckenbodentraining interessiert sind, habe ich abschließend ein tolles Angebot!

Was sind Faszien überhaupt?

Faszien sind dünne, bindegewebsartige Strukturen, die Muskeln, Organe und andere Gewebe im Körper umhüllen und ihnen Stabilität sowie Form geben. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Kraftübertragung, Körperwahrnehmung, Bewegung und Flexibilität und sind das größte Sinnesorgan im menschlichen Körper.

Faszien bestehen hauptsächlich aus Kollagenfasern, Elastin und einer gelartigen Grundsubstanz, die als extrazelluläre Matrix bezeichnet wird. Diese Zusammensetzung verleiht den Faszien sowohl Festigkeit als auch Elastizität. Diese Komponenten sind auch im Bereich des Beckens von großer Bedeutung!

Beckenbodenstrukturen: Nicht nur Muskeln!

Wenn von Beckenbodentraining gesprochen wird, stellen sich die meisten Frauen darunter vor, dass die Muskeln des Beckenbodens trainiert werden. Das stimmt natürlich und ist in der Prävention und in der Therapie ein wichtiger Aspekt. Schaut man sich im Becken weiter um, wird deutlich, dass über die Hälfte (ca. 60-70%) der Strukturen keine Muskeln, sondern Faszien sind! Je nach Ort und Aufgabe sind sie mal lockerer und elastischer, mal steifer oder sehnenartig verstärkt.

Wozu brauchen wir Faszien im Becken?

Exemplarisch möchte ich dir aufzeigen, wie dich deine faszialen Strukturen bei der Kontinenz unterstützen: Vereinfacht kannst du dir vorstellen, dass es Faszien gibt, die deine Harnröhre (und genauso deine Blase und deine Beckenorgane) umgeben. Diese wirken wie Kompressionsstrümpfe um die Harnröhre (den Kanal von der Blase nach außen). Es gibt eine gewisse Flexibilität, aber auch eine gewisse Steifheit. Als ob man auf einen laufenden Gartenschlauch tritt, der auf einem harten Boden liegt, hilft diese Steifheit im Bindegewebe, die Blase und die Harnröhre in Position zu halten, sodass durch Druck im Rumpf die Harnröhre gegen einen festen Widerstand verschließen kann. Die Faszien (und natürlich auch die Muskeln) helfen also dem Körper, den hohen Druck im Rumpf zu nutzen, um eine Inkontinenz zu verhindern.

Schwangerschaft, vaginale Geburten und genetische Veranlagung können dazu führen, dass das Bindegewebe um die Harnröhre und Blase stärker gedehnt wird. Das bedeutet, dass es weniger Unterstützung in deinen „Kompressionsstrümpfen“ gibt. Es ist dann so, als würde man auf einen Gartenschlauch treten, der auf einem Trampolin liegt – es gibt weniger Festigkeit und mehr Dehnung, sodass eher Wasser durchkommt.

Dammpunkt als kräftige, fasziale Vernetzung

Auch der Damm, der kleine Bereich zwischen der hinteren Vaginalöffnung und dem Afterschließmuskel, ist eine starke fasziale Struktur. In ihr vernetzen sich alle Muskeln des Beckenbodens bzw. deren fasziale Hüllen (auch jeder Muskel, jedes Muskelfaserbündel, jede Muskelfaser ist nochmal von einer Faszienhülle umgeben!). Die besonderen Eigenschaften der Faszien - gerade im Bereich des Damms - sind darauf ausgelegt, Druck abfedern zu können.

“Tensegrale Aufspannung” beim Niesen / Husten

Das ist der Grund, weshalb wir die sogenannte “tensegrale Aufspannung” des Körpers, gerade in Situationen des hohen Drucks im Bauchraum, empfehlen. Es ist der Gedanke, sich eine königliche Krone auf den Kopf zu setzen, sich aufzuspannen und den Scheitelpunkt etwa im Lot über den Dammpunkt auszurichten. Im Falle des Niesens / Hustens, soll also bei aufrechtem Oberkörper in die schräg nach hinten oben gezogene Ellenbeuge geniest / gehustet werden. So wird der Druck, der im Rumpf entsteht, auf den Dammpunkt gelenkt und nicht in Richtung Blasenhals, der weniger gut mit dem immensen Druckanstieg umgehen kann. Auch, wenn du im Alltag Lasten trägst, kann dir diese Aufspannung / aufrechte Haltung im Sinne der Beckenbodengesundheit helfen.

Faszien sind trainierbares Gewebe!

Seit 2017 ist wissenschaftlich anerkannt, dass Faszien trainerbar sind. Das allseits bekannte “Rollentraining” ist nur eine von vielen Trainingsmöglichkeiten der faszialen Strukturen. Aber gerade durch den hohen Anteil der Faszien im Bereich des Beckens wird deutlich, dass auch diese in ein Beckenbodentraining einbezogen werden sollten.

Online Kurs “PelviFaszia® - Faszientraining & Kräftigung für den Beckenboden” demnächst verfügbar.

Ende 2022 besuchten Nadine Gäbelein-Schneck und ich die Weiterbildung zur “Faszientrainerin Beckenboden”. Seitdem arbeiteten wir gemeinsam mit viel Herzblut an diesem Kurskonzept und brachten dabei unsere Expertisen aus Therapie und Trainingswissenschaft zusammen. Und nun ist endlich ein großer Meilenstein zum Greifen nah: Das Kurskonzept “PelviFaszia® - Faszientraining & Kräftigung für den Beckenboden” als Online-Kurs “on demand”. Falls du daran Interesse hast, melde dich gerne bei mir (hallo@frauengesundheit-falkensee.de). Für den ersten “Testdurchlauf” ab Mitte Oktober 2024 bieten wir besondere Konditionen und auch einen vergünstigten Preis an. Nähere Infos schreibe ich dir dann, wenn du mir eine Nachricht zukommen lässt. Ich würde mich riesig freuen!

Ganz herzliche Grüße aus Potsdam / Falkensee,

deine Natalie

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Sujet Beckenboden

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