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Woplanele #15

Meine Lieben!

Ich hoffe, dass euch die erste edle Nele des Jahres bei guter Gesundheit und bester Laune antrifft. Andersrum geht auch. Ich stelle mir die Begegnungen zwischen euch und den Nelen übrigens immer so vor:

Ihr: Fürwahr, eine prächtige Nele, guten Tag auch.

Nele: Wohin des Weges, sagenhafter Mensch?

Ihr: Ach, ich vertrieb mir bloß die Zeit und wartete auf dich. Denn du hast mir heute gerade noch gefehlt, musst du wissen.

Nele: Wohl an! Das Leben ist nichts als ein großes, süßes Lied, also los mit der Musik!*

*Der Spruch stammt nicht von mir, sondern von einem US-Amerikaner, der ihn 1928 in sein Highschool-Jahrbuch schrieb. So viel schmalzige Poesie eines 17-jährigen, na klar, das kann ja nur … äh … Ronald Reagan gewesen sein.

Ich schreibe diese Zeilen schon am Sonntag, weiß also noch nicht, was unser Planungsmeeting morgen bringt (oder ob die Firma noch steht; oder ob dort, wo sie einst stand, nun drei nackte, bärtige Männer mit langen Stöcken aufeinander einschlagen und dabei “Han Solo ich!” und “Jedi ich!” rufen und sich die Gesichter mit der noch glimmenden Asche eines untergegangenen Podcastimperiums bemalen), aber Nelen können alles, auch Zeitreise, also soll das euer Problem nicht sein und die Zukunft meldet sich einfach in den entsprechenden Rubriken.

Apropos Zukunft! Da ich beim Ausblickspodcasten nicht zugegen war, weil ich mit Scout durch den Schnee tollte und mich mindestens 7 Kilo durch ein tägliches Kuchen- und Nachtischbuffet futterte, will ich euch meine Prognosen für 2025 nicht vorenthalten. Das wäre ja noch schöner. Nie würde ich auf diese schreckliche Idee kommen. Der Blitz soll mich treffen, wenn ich meine steilen Prognosen nicht auf der Stelle mit euch teile.

Das Problem ist nur … ich hab’ keine. Keine steilen jedenfalls.

Das mag daran liegen, dass ich unlängst viel über die geradezu fabelhafte Nutzlosigkeit von Zukunftsvorhersagen las, in Fachgebieten noch dazu, die wissenschaftlich viel besser untersucht sind als der Spiele-Markt.

Und es mag daran liegen, dass sich der besagte Spiele-Markt nach Jahren des Wachstums und zuletzt der Konsolodierung in einer Phase zu befinden scheint, in der es sich jeder, der beim Reise nach Jerusalem einen Stuhl abkriegte, darauf ein Haus, einen Bunker und eine große Mauer gebaut hat und bangen Blickes in eine Welt schaut, in der die einzig sichere Konstante die Unsicherheit ist.

Kurz gesagt: Ich weiß es doch auch nicht! Aber zum Glück gibt’s Ubisoft, auch bekannt als das eine Unternehmen, das auf seinem Stuhl kein Haus, keinen Bunker und keine Mauer baute, nicht etwa, weil es das nicht wollte, oh nein, gewollt hätte es schon gerne, aber ach, es hatte einfach so viel damit zu tun, den Stuhl anzuzünden, mit Säure zu übergießen und in ein schwarzes Loch zu werfen, was soll man machen?

1 Meldung, 5 Gedanken

Ubisoft verschiebt Assassin’s Creed Shadows nochmal um einen Monat auf den 20.03.2025

Quelle: Mein Email-Postfach, wo am Donnerstag eine entsprechende Pressemeldung eintrudelte*

*Der von mir sehr geschätzte, ja gar verehrte Max Goldt schrieb einmal, dass Eintrudeln etwas sei, das nur Gäste vollbringen, es komme ja schließlich auch niemand auf die Idee, zu sagen, die deutsche Wehrmacht sei 1939 in Polen eingetrudelt, womit er einerseits natürlich ganz recht hat, aber andererseits, mein lieber Max: Gäste und Emails, Gäste und Emails.

Erster Gedanke: Der eine Monat macht den Braten auch nicht mehr fett, zumal die Vorbestellungen und Release-Käufe immer noch im ersten Quartal klingeln, wo Ubisoft nach jüngsten Seuchenquartalen dringend mal wieder etwas braucht, das nach Geld stinkt und nicht nach totem Fisch.

Zweiter Gedanke: Trotzdem macht Ubisoft das natürlich nicht, “um das Spieler-Feedback der letzten drei Monate besser zu integrieren”, wie CEO Yves Guillemot fantasiert, sondern weil irgendwas nicht funktioniert oder nicht gut genug funktioniert. Und zwar irgendwas, das für Yves Guillemot viel wichtiger ist als das Spieler-Feedback der letzten drei Monate, oder der letzten 48, was das betrifft.

Dritter Gedanke: Ubisoft will außerdem 200 Millionen Euro einsparen, heißt es in der Pressemeldung, hauptsächlich durch die Schließung von Studios wie zuletzt beim eingedampften Online-Shooter XDefiant. Das klingt nach viel, ist aber angesichts der Misere und der Struktur des Unternehmens (Mitarbeiterzahl in Relation zu Umsatz, Marge usw.) kaum dazu geeignet, Investoren vor Jubel in die Moshpit zu treiben. Alleine im letzten Quartal hat man 50-70 Millionen Euro weniger eingenommen als erwartet, weil sich das sture Star Wars Outlaws immer noch nicht verkauft. Moshpit, anyone?

Vierter Gedanke: Außerdem gab Ubisoft bekannt - und jetzt haltet euch fest - dass man führende (nicht irgendwelche, oh nein, füh.ren.de) Berater damit beauftragt habe, verschiedene strategische und kapitalistische Optionen zu identifizieren, mit denen man das Value für die Anteilseigner maximieren wird. Oh ja, maximieren. Andere steigern vielleicht ein bisschen, aber hier wird Max.i.miert, bis der Arzt kommt oder jemand Yves das Bullshit-Bingo-Wörterbuch abnimmt und ihn zum Abendessen in den Speisesaal schiebt.

Fünfter Gedanke: Wenn ich Ubisoft-Aktien hätte, was ich nicht habe, weil ich nicht völlig irre bin, aber wenn ich welche hätte, dann würde ich sie jetzt für 11 Euro pro Stück verkaufen, und es wäre mir egal, ob sie mal mehr als 80 Euro wert waren, ich wäre froh, überhaupt jemanden zu finden, der mir 11 Euro für einen Anteil an dieser Dr. Strangelove gewordenen Unternehmenssatire gibt und ich würde mich artig bedanken und zusehen, dass ich Land gewinne, bevor er zu Sinnen kommt.

Was wir gerade so am Spielen sind

Zukunft hier, guten Tag. Ich kann brandheiß berichten, dass der Laden noch steht, alle Hosen anhaben (mutmaßlich) und niemand mit einem langen Stock verhauen wurde außer Sebastian, aber das machen wir jede Woche.

Und es wird gespielt! André, Sebbe und Dom sind mit dem “Johannes” beschäftigt, wie Sebbe jetzt offenbar zu Indiana Jones sagt - nein, ich weiß auch nicht, warum, ich habe nicht danach gefragt, denn ich fürchte mich vor der Antwort.

Außerdem hat Dom unter tatkräftiger Mithilfe von André beschlossen, dass Ryse (ja, diese olle Römer-Schlachtplatte von Crytek) alt genug für ein Altbier ist, JR hat Sebbe zu einem kleinen, aber potenziell feinen Spiel namens Arco (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) verführt und meine Wenigkeit … tja, meine Wenigkeit hat zwar schon 100 Stunden in Path of Exile 2, ist aber immer noch nicht im Endgame, weil wozu auch das Endgame freischalten, wenn man die Kampagne durchgespielt hat? Die Action-Rollenspiele der coolen Indie-Kids muss man gefälligst ZWEIMAL durchspielen, um ins Endgame zu kommen, nicht wie bei diesem dreckigen Kommerzscheiß von Blizzard. Hier kloppen noch echte Kerle oder wenigstens unechte mit viel zu viel Zeit.

Was sonst noch so passiert (ist):

Auf vielfachen Wunsch aus dem weltbesten Spielforum ™ haben sich André und ich gnädig dazu entschieden, dem Volke einen Rückblickspodcast 2024 zu stiften. Er wird voraussichtlich in der kommenden Woche erscheinen. Wir bitten, von spontanen Nacktparties am Brandenburger Tor abzusehen und heißen zu unseren Ehren dargebrachte Opfergaben nicht gut, nehmen sie aber wohlwollend zur Kenntnis, vor allem finanzielle.

Ebenfalls in der kommenden Woche geht’s endlich los mit Neapels steinigem Aufstieg zur europäischen Großmacht aka den Crusader King-Diaries! Dom und JR freuen sich schon mega drauf, ich mich natürlich auch. Forza Napoli!

Das Rätsel zum Sonntag

Hätte auch North Dakota Smith heißen können. Heißt er aber nicht. Hat dafür aber eine große Menge aller Punkte einer Ebene, die den gleichen Abstand zum Mittelpunkt dieser Ebene haben.

Ein letzter Blick auf das, was am Horizont wartet:

Wenn alles glatt geht, erscheint kommende Woche auch endlich die nächste Folge Double XP. Jörg und ich freuen uns schon sehr, den gar nicht soo steinigen Aufstieg von japanischen Rollenspielen zur ernsthaften Konkurrenz auf dem Weltmarkt um die Jahrtausendwende nachzuzeichnen.

Habt ein tolles 2025!

Jochen

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