Zwanzig Jahre Newsletter: Zeit für ein neues Zuhause

Liebe alte und junge Leute,

kürzlich habe ich zufällig bemerkt, dass mein Newsletter mindestens zwanzig Jahre alt ist. Es gibt nämlich diesen Link hier vom August 2004 -

Und das war nicht der erste Newsletter, den ich verschickt habe. Es ist so ähnlich wie die “erste urkundliche Erwähnung im Jahr X”, wie alt genau das historische Artefakt ist, bleibt unbekannt. Aber egal, lasst uns Geburtstag feiern!

Wie sich die Zeiten ändern!

Das Bild oben ist das einzige von mir aus dem Jahr 2004, das ich gefunden habe. Das Phänomen “Selfie” war noch nicht erfunden damals. Vermutlich kleben jede Menge Fotos von mir aus dem Jahr 2004 in den Fotoalben anderer Leute, in meinem aber leider nicht.

Ist es nicht gemein, dass von uns Boomern später einmal Unmengen Fotos existieren werden, auf denen wir alt aussehen, aber kaum welche, auf denen wir jung sind?

Falls sich jemand für den Kontext interessiert, in dem das Foto entstanden ist: Es wurde in Gran Canaria aufgenommen und zeigt mich, unmittelbar nachdem ich auf ein Mäuerchen gestiegen war, um etwas zu fotografieren. Nicht bemerkt hatte ich, dass das Mäuerchen eine Rundung hatte. Deshalb kippte ich sehr langsam aber unaufhaltsam nach hinten und fiel ins Gestrüpp. Geistesgegenwärtig hat meine Freundin Andrea (hallo Andrea!) die Prioritäten richtig gesetzt und sofort ein Foto gemacht. Kipsen first, raushelfen later.

Ein bisschen stolz bin ich ja schon auf die lange Geschichte meines Newsletters, denn zwischendurch waren die mal total out, weil alle dachten, Newsletter wären genauso altmodisch wie E-Mails und alle posten jetzt nur noch auf Social Media. Ich tu das ja bekanntlich auch gerne und ausgiebig, aber viele andere eben nicht, und deshalb habe ich den Newsletter immer weiter verschickt. So lange, bis es dann irgendwann wieder modern und hipp wurde!

Mein Newsletter und ich sind in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrmals umgezogen. Ich glaube, der allererste lief über Microsoft Frontpage, falls das noch jemand kennt. Zuletzt waren wir dann bei Mailchimp, aber das System ist bockig. In letzter Zeit gab es immer häufiger Beschwerden von einzelnen Leuten, die statt des aktuellen Newsletters alte Ausgaben bekamen. Außerdem kam dann noch dies und das und jenes dazu, weshalb ich nun mal dieses Steady ausprobiere, von dem seit einiger Zeit so viele sprechen.

Ich blicke noch nicht so richtig bei allem durch, aber offenbar kann Steady kann nicht nur Newsletter versenden, sondern will “Community-Building” in einem weiteren Sinn verstehen. Außerdem will es freiberuflichen Medienschaffenden beim Generieren von Einnahmen helfen, weshalb man bezahlte Mitgliedschaften einrichten kann - ich glaube, das ist sogar die eigentliche Idee dahinter, und das Newsletter-Tool ist nur ein Nebenprodukt.

Keine Angst, mein Newsletter bleibt kostenlos wie bisher auch. Trotzdem gebe ich zu, dass die Idee, vom heimischen Schreibtisch aus Geld zu verdienen, auch verlockend ist. Zumal das Vortragsreisen keinen so rechten Spaß mehr macht, seit man sich auf die Bahn nicht mehr verlassen kann. Wer mit mir auf Mastodon (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder Insta (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder Facebook (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) verbunden ist, hat die Dramen der vergangenen Wochen wahrscheinlich mitbekommen.

Falls Ihr also Wünsche habt, was ich eventuell zahlenden Mitgliedern anbieten könnte, gerne her damit. Auftrags-Blogposts zu einem von euch vorgegebenen Thema? Monatliche Zoom-Gespräche zum feministischen Bilanzieren des Weltgeschehens? Der Phantasie sind ja keine Grenzen gesetzt. Vorläufig habe ich ein nicht ganz ernst gemeintes Mitgliedschaftsmodell entwickelt, das sich an den historischen Figuren Emma Goldman, Lucy Parsons und Victoria Woodhull inspiriert, über die ich übrigens gerade ein Buch schreibe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

Soweit erstmal die Newsletter-Geburtstagsausgabe, habt einen schönen Sommer und genießt das Leben!

Weiter unten gibt es diesmal endlich wieder “Antje las ein Buch”-Empfehlungen und auch wieder Bücher zum Verschenken,

herzlich,

Antje Schrupp

Das Programm nächsten Denkumenta in St. Arbogast/Österreich steht nun größtenteils fest, es gibt noch ein paar Plätze, hier geht’s zur Anmeldung: www.denkumenta.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Diese Woche Donnerstag (25. Juli) kommt der Film “Die Ermittlung” von RP Kahl ins Kino. Der ist für uns als Evangelische Filmjury klar der “Film des Monats” (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Meine Empfehlung dazu habe ich hier aufgeschrieben (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Wo steht die Frauenbewegung heute? - Das war das Thema eines Vortrags, den ich vor zwei Wochen in Holzminden gehalten habe. Ihr könnt das Manuskript nachlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder das Audio im Podcast hören (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Eine katholische Kritik der katholischen Kritik an der “Gender-Ideologie” hat der emeritierte Theologieprofessor Gerhard Marschütz geschrieben. Ich hab das Buch für Publik Forum rezensiert. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Neu auf meinem Youtube-Kanal:

Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Roman) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Romeo Franz/Alexandra Senfft: Großonkel Pauls Geigenbogen. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto.

PS: Beide Bücher sind diesmal unten bei den Buchgeschenken dabei!

Gott* mit Genderstern? So lautete das Thema einer Veranstaltung in der Evangelischen Akademie Frankfurt, die man online nachschauen kann, was ich allen, die das Thema interessiert, empfehlen kann (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)!

Vor 14 Jahren:

Michaela Moser im Küchengespräch über Bedürftigkeit (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Freitag, 13. September 2024 | OLDENBURG
Trotzdem: hoffnungslos mutig
Vortrag beim Frauentag im Kulturzentrum PFL Oldenburg, Peterstraße 3.

Freitag, 18. Oktober 2024 | LEIPZIG
10 Jahre Care-Revolution
Podium mit Nadia Shehadeh, Mike Laufenberg und mir, 20 Uhr (ab 18 Uhr Abendessen), Leipzig Alt-Lindenau (mehr) (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Freitag, 25. Oktober 2024 | DARMSTADT
Antifeminismus als Gefährdung der Demokratie
Vortrag und Diskussion bei der Luise Büchner Stiftung, 19 Uhr, Literaturhaus, Kasinostraße 3.

Manchmal habe ich Bücher doppelt, zum Beispiel als Print und als E-Book, oder ich habe eins versehentlich zweimal gekauft (schusselig wie ich bin), oder ich habe das Buch zwar gelesen, will es aber nicht behalten, oder ich sortiere mein Bücherregal aus …

… deshalb frage ich hier im Newsletter nach, ob jemand ein Buch geschenkt haben will.

Diesmal gibts:

Anne Rabe: Die Möglichkeit von Glück (Roman)
Romeo Franz/Alexandra Senfft: Großonkel Pauls Geigenbogen
Ina Praetorius: Weit über Gleichberechtigung hinaus (2009)
Helga Krüger-Kirn, Leila Zoe Tichy (Hg): Elternschaft und Gender Trouble (2021)

Bei Interesse bitte einfach per Mail mit dem Betreff „Bücherverlosung Newsletter“Adresse schreiben, first come first serve. Wer mag, kann mir anschließend die Portokosten per paypal an post@antjeschrupp.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ersetzen, aber muss nicht. (Wirklich nicht).

Du hast den Newsletter weitergeleitet bekommen und möchtest ihn in Zukunft selber bekommen? Dann bitte hier entlang:

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