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Wie begleite ich mein sensibles Kind durch Veränderungen?

Philine* schreibt: Auf meinen sehr sensiblen Sohn (5 Jahre) warten sehr viele Veränderungen. Eine Trennung, ein Umzug und ein neues Geschwisterkind. Wie kann ich ihn gut begleiten?

Bild: Chiara Doveri

Hier auf Steady teile ich anonymisiert eure Elternfragen und meine Antworten darauf. Ich bemühe mich um einen klaren und pragmatischen, aber einfühlsamen Ton. Ich bin kein Coach und keine Psychotherapeutin und würde euch bei entsprechenden Fragen bitten, Fachpersonal zu konsultieren. Wenn es bei euch im Alltag an kleinen Dingen hakt und ihr gern meine Einschätzung hättet, schreibt mir gern an anna [punkt] brachetti [at] posteo [punkt| de.

Hallo liebe Anna,

Wir stecken momentan mitten in einem Umzug - mein Partner, mein Sohn (5) und ich (schwanger). Wir ziehen 500km quer durch Deutschland mit meinem 5jährigen Sohn. Sein Papa bleibt in der Heimat, was für beide schon schwierig genug ist und mir nicht selten ein schlechtes Gewissen bereitet. Hauptgrund für den Umzug ist mein Studium, aber auch ein Tapetenwechsel.

Mein Sohn ist sehr sensibel und reagiert äußerst intensiv auf kleinste äußere Einflüsse, so natürlich erst Recht auf größere. Er wirft mir vor, dass wir nur wegen mir umziehen müssen, dass ich blöd sei und ihm absichtlich das Leben kaputt mache. Jeden Versuch von mir das Gespräch zu suchen schmettert er mit Ignoranz oder auch Gewalt ab. Ich selbst erkenne mich so darin wieder, ich habe selbst ein schreckliches Verhältnis zu meiner Mutter und habe ihr immer ganz ähnliche Dinge vorgeworfen, weswegen ich große Angst habe meinen Sohn emotional zu verlieren.

Hinzu kommt, dass mein Partner sich nicht allzu gut mit meinem Sohn versteht und mein Sohn ihn in den meisten Situationen als Menschen einfach ablehnt. Ich solle doch wieder mit seinem Papa zusammen kommen, ich hätte den Papa ja weggeschickt und überhaupt sei, wie auch der Umzug, alles meine Schuld. Dass Kind 2 unterwegs ist macht die Situation natürlich nicht einfacher. Der Große freut sich in gewisser Weise zwar, ich habe jedoch Sorge, dass ich ihn erst Recht verliere, wenn das Geschwisterchen erstmal da ist.

Ich würde so gern für ihn da sein, ihm helfen, ihm sagen, dass nicht alles schlecht wird, aber er lässt mich einfach nicht an sich heran.

Ich weiß wirklich nicht, wie mir dieser Spagat gelingen soll, allein seine normalen Wutausbrüche gehen an die Grenzen meiner Belastbarkeit. Ich dachte immer, dass ich genügend Vertrauen habe, um solche schweren Phasen zu überstehen, doch im Moment fühle ich mich einfach nur ausgeliefert.

Ganz liebe Grüße,

Philine*

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