Ist dir das nicht ein bisschen… peinlich?
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Hallo, ich bin 50 Jahre alt! Was genau soll mir noch peinlich sein?
Ach ja, stimmt, die Leute könnten ja über mich reden. DU könntest über mich reden! 7vierzig.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)… nun ja, komisch finden.
Jedenfalls war das eine Sorge, weshalb ich so lange gezögert habe, endlich mit dem Projekt anzufangen.
Ich hörte sie schon sagen: „Das ist schon ein bisschen cheesy, was er da macht...“ Und: „Braucht das jemand?“
Richtig lustig dagegen fand ich die Bewertung „Boomer Cringe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)“, als ich das Konzept einem deutlich jüngeren Kollegen vorstellte.
Dazu aber unten mehr.
Lass sie dich verurteilen!
Eine sehr hilfreiche Aussage, die bei mir einiges verändert hat, lautet: „Lass sie Dich verurteilen.“
Denn, mal ganz kurz nachgefragt: Wer genau spricht da eigentlich, wenn ich so negative Verurteilungen im Vorfeld „schon höre“?
Bin ich das vielleicht selbst, der da „spricht“?
Ja, das Thema „Urteilen“ oder auch „Werten“ hat mich wirklich lange beschäftigt. Und meine Einstellung dazu hat sich in den vergangenen Jahren radikal verändert.
Es gab da diese Zeit bei mir, so ab Mitte 40, da habe ich viel darüber nachgedacht: Wenn du mal die Augen zu machst – ob es dann so ein jüngstes Gericht gibt, das entscheidet?
„Das hast du aber fein gemacht, kleiner Peter!“
Warum sind uns Verurteilungen nicht egal?
Das Urteil könnte dann lauten:
„Mhm, er hat sich in der Summe recht anständig benommen. Und er hat sich an Recht und Gesetz gehalten. Er darf in den Himmel!“
Oder könnte es vielleicht, weil ich nicht so funktioniert habe, eher so ausfallen:
„Er war manchmal ein ganz schönes Arschloch! Ab in die Hölle!“
Ehrlich, ich glaube nicht so richtig an Himmel und Hölle. Abgesehen davon bin ich davon überzeugt, dass es wirklich niemand in diesem Leben schafft, immer alles richtig und anständig zu machen (*Notiz an mich selbst: Schreib mal was über Leben mit schwerer Schuld!).
Es würde mich sehr wundern, wenn es am Ende sowas wie eine Auswertung gibt.
Warum aber beugen wir uns hier im irdischen Leben ständig irgendwelchen Urteilen, die kommen könnten? Warum sind sie uns nicht egal?
Das macht man nicht!
Maßgebliche Maßstabsetzer bei diesen „externen“ Wertungen dürften bei uns allen wohl die Eltern gewesen sein. „Glaubenssätze“ nennt man sowas.
Einige Glaubenssätze, das habe ich inzwischen gelernt, sind auch erst durch (wohl nicht so gute) Erfahrungen entstanden und wirken stark aus dem Unterbewusstsein – direkt in den Alltag.
Einer meiner Glaubenssätze, die ich mir als Kind irgendwie angeeignet habe, ist: „Nimm dich nicht so wichtig!“ Und in abgewandelter Form: „Deine Meinung ist hier nicht wichtig!“
Den genauen Ursprung weiß ich nicht mehr. Die Glaubenssätze haben jedenfalls dazu geführt, dass ich Phasen in meinem Leben sehr darauf geachtet habe, was andere von mir denken und meinen.
Das habe ich dem Alter auch gedacht
Entsprechend habe ich mein Urteil oft und viel zurückgestellt. Das ist zum Glück heute deutlich anders.
Inzwischen habe ich gelernt (oder bin noch dabei), mehr auf das zu hören, was ich eigentlich will. Und mag.
Also, nein, es ist mir nicht peinlich.
Der Kollege, der 7vierzig übrigens als „Boomer-Cringe“ bezeichnete, war in der Diskussion dann noch eine große Hilfe bei der Schärfung des Konzeptes:
Es gab dann nämlich einen besonderen Moment in unserer Diskussion. Nachdem ich eine Reihe von schrägen Entwicklungen in meinem Freundeskreis (alles Männer im mittleren Alter) berichtet hatte, meinte er lachend: „Das kann mir ja alles nicht passieren!“
Da hatte ich ihn dann - das habe ich dem Alter auch gedacht.
Jetzt bist du dran!
Und wie ist das bei dir? Traust du dich, laut und direkt zu sagen, was du denkst?
Machst du immer nur das, was dir persönlich am besten gefällt?
Wo passt du dich überall und gegen deinen eigentlichen Willen an?
Wenn du dich traust, lass mir doch einen Kommentar da! Oder schreib mir, wenn du magst!
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