Underconsumption Core - Meine Top 10

In den letzten Wochen schmeißt mir der Algomrithmus auf Social Media vermehrt etwas vor die Füße, was mich ausnahmsweise mal nicht verärgert, sondern entzückt, beglückt, begeistert.

Vorhang auf für……. Underconsumption core!

Im (holprigen) Deutsch: der Unterverbrauch-Trend.

Junge Menschen zeigen auf TikTok und Instagram Produkte, die sie schon seit Jahren nutzen, die alt und abgenutzt, aber noch Funktionalität besitzen. Eine No-Name-Trinkflasche statt des unsäglichen Stanley-Cups. Ein I-Phone 8 statt des neuesten Modells. Das eine Paar Schuhe, das man trägt, bis es einem unter den Füßen zerkrümelt.

Ich hab es ja nicht so mit Trends. Und Zurückhaltung im Konsum zum Topic du Jour zu erklären, find ich schwierig, weil dies doch eine dauerhafte Lebenshaltung widerspiegeln sollte. Für viele von uns ist das normale Praxis, aber andererseits spült die Underconsumption-Welle frischen Wind in die Köpfe junger, übersättigter Menschen. Und die Erkenntnis, wie befreiend reduzierter Haushalt und Lebensstil sein können.

Ich reite die Underconsumption-Welle hier und heute mit und stelle euch meine 10 Dinge vor, die ich seit Ewigkeiten nutze und die zum Teil aus der Zeit gefallen scheinen .

1. Sportsachen

Ich besitze tatsächlich kein einziges Sport-Outfit. Und mache trotzdem fast täglich Sport. Man kann es nicht glauben: Mit Shorts oder Leggings, einem ollen T-Shirt und meinem einzigen Paar (guten) Sportschuhen bewältige ich meine Work-Outs! Die Schuhe habe ich übrigens über Vinted (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)gekauft, sie waren so gut wie neu, aber nur halb so teuer wie der Originalpreis.
(Der legendäre Olympia-Schütze Yusuf Dikec (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)hat es uns in Paris vorgemacht: er brachte es ohne Spezialausrüstung und in lässiger Haltung zur Silbermedaille.)

2. Bügeleisen

Ich habe dieses Bügeleisen originalverpackt Mitte der 90er Jahre auf dem Sperrmüll gefunden. Es will seinen Geist einfach nicht aufgeben und ich nutze es bis heute….

3. Küchenmaschine

….genauso wie diese Küchenmaschine. Mehrfach repariert knetet sie tapfer jeden Teig, den ich ihr zumute. Sie wird erst ersetzt, wenn sie ihren letzten Schnaufer getan hat.

4. Handtasche

Vor zehn Jahren erstand ich diese Handtasche im Jerusalemer Shuk. Die Tasche hat alles gesehen, alles bereist und jeden Stresstest mit Bravour bestanden. Ich trage sie täglich. Sie ist ein Rettungsboot, eine Schatzkiste, mein Markenzeichen. Sie passt zu jedem Outfit und das Leder ist mit den Jahren schöner geworden.

5. Kopfhörer

Yep, das sind meine Kopfhörer. Meine Kinder lachen mich aus. Aber ich höre sie nicht, weil ich der Musik lausche.

6. Secondhand-Kleidung

Second-Hand-Geschäfte sind meine Leidenschaft. Das spiegelt nun auch mein Kleiderschrank wider. 80 Prozent seines Inhaltes stammt von Vorbesitzern. Je älter ich werde, desto egaler werden mir Trends und ich trage nur noch Kleidung, in der ich mich zu 100 Prozent wohlfühle. Das ist der Garant für eine lange Beziehung zwischen mir und meinen Klamotten.

7. Kleiderschrank

Als wir hier einzogen, retteten wir diesen alten Schrank, der eigentlich in den Container wandern sollte. Sozusagen als Übergangslösung, bis wir einen schickes neues Exemplar finden würden. Aber wie das manchmal so ist mit Übergangslösungen: Sie werden zur Dauereinrichtung. Und heute bin ich froh darüber!

8. Teekanne

Ja, die Kanne passt nicht so ganz zu meinem Geschirr und wirklich schön finde ich sie nicht. Sie ist aber sehr funktional und deshalb darf sie bleiben.

9. Kaffeemaschine

Bin ich mittlerweile der einzige Mensch auf diesem Planeten, der noch gerne Filterkaffee trinkt? Meine alte Maschine war defekt und meine Mutter hatte dieses Teil im Keller stehen. Perfekt für mich. Kein fancy Schnickschnack mit hohem Wartungsaufwand. Die Maschine weiß, was ich brauche und serviert es mir jeden Morgen ohne Gedöns: starken, schwarzen Kaffee. Punkt.

10. Fernseher

Ich weiß schon gar nicht mehr, wann wir diesen Fernseher kauften. Er dürfte in Menschenjahren bemessen ein ausgewachsener Teenager sein. Wenn ihn eines Tages das Leben verlässt, dann werde ich ihn nicht ersetzen. Streamen kann ich dann auch auf dem Laptop….

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