HSV steigt auf - zu 88,57 Prozent!

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Ich habe mich dieses Wochenende gegen den deutschen Schlager entschieden und gehe zum HSV-Aufstieg ins Volksparkstadion und nicht zu Roland Kaisers Konzert in die benachbarte Barclay-Arena. Da kann nichts schiefgehen.
Auf dem Marketing-Festival OMR in Hamburg wurden unter der Woche schon die ersten Ausschnitte aus der neuen Vereinsdoku gezeigt, die den Hamburger Erfolgsweg zurück in die Bundesliga dokumentiert haben - für die Nachwelt.
Ich rechne fest damit, dass am Montag Denkmäler von Spielern aufgestellt, am Dienstag Straßennamen umgenannt und vorher beim 836. Hafengeburtstag Kreuzfahrtschiffe auf den Namen “MS Polzin” getauft werden.
Nein, der Hamburger SV ist nicht Champions-League-Sieger geworden, sondern verlässt die 2. Liga. Man muss die Zeit trotzdem genießen. Schon in einer Woche, nach Saisonende, beginnt die Angst vorm Abstiegskampf.
Ein hanseatisches Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
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⚽️ Aufstieg am Samstag - zu 88,57 Prozent!
https://youtu.be/WKt38Mkbz50?si=Ne0Ste7uvCJt7kCM (Opens in a new window)Von Alex Steudel
Gut möglich, dass die schönste und zugleich traurigste Serie des Weltfußballs am Samstag zu Ende geht; dass etwas passiert, das es noch nie gab und von dem niemand zu träumen wagte. Eine ganze Stadt würde in Ekstase geraten, sollte das Undenkbare geschehen, und ein Autokorso nach dem anderen die Straßen blockieren.
Ich meine damit nicht, dass Wolfsburg begeisternden Fußball zeigen könnte. Ich meine den HSV.
Der Hamburger SV – auch bekannt als "Die Unaufsteigbaren" a.k.a. "Die Dämlichen" – könnte das Unmögliche schaffen und erstmals in seiner 137jährigen Geschichte in die erste Liga aufsteigen.
Leute, macht euch auf etwas ganz Großes gefasst!
Ich habe gestern die Künstliche Intelligenz mit allen Daten zum Zweitligawochenende gefüttert und gefragt, wie wahrscheinlich der Aufstieg des HSV sei. Antwort: "Die durchschnittliche rechnerische Wahrscheinlichkeit beträgt ca. 88,57 Prozent." Mit gefiel besonders das "circa".
88,57 Prozent? Der normal sterbliche Fußballfan würde sagen: Die Sache ist geritzt.
Der HSV-Kenner sagt: Ach du Scheiße!

In der Stadt herrscht gerade die Ruhe vor dem Sturm. Alle, sogar Fans des FC St. Pauli, halten inne und fragen sich: Wird es ausgerechnet im verrückten siebten Zweitligajahr passieren? Und niemand ist skeptischer als der HSV-Fan selbst. Aus Gründen.
Der Dino hat es in sechs Anläufen noch jedes Mal geschafft, die Sache auf den letzten Metern zu verpatzen. Aufsteigen war im Volkspark stets wie der Versuch, Licht in Dosen zu verpacken.
Die Ironie des Schicksals ist: Diesmal kann der HSV seinen Aufstieg womöglich gar nicht aus eigener Kraft verhindern. Es müssen dazu nur am Samstagnachmittag Elversberg und Paderborn sieglos bleiben. Dann steht der Zwangsaufstieg fest, und tiefergelegte Dreier-BMWs mit hoher Kilometerleistung sowie geleaste AMG-G-Klassen-SUVs, aus denen hupenbedigt unverständlicher Deutsch-Rap wummert, überfüllen die Stadt gegen halb sechs.
Und wenn nicht so, dann eben abends. Dann steigt zum zweiten Mal in einer Woche "ein fesselndes Meisterwerk von Eleganz und Finesse, zugleich von Rohheit und Wucht", wie der Sportinformationsdienst schrieb.
Ich sehe gerade, dass der Redakteur damit das Champions-League-Halbfinale Inter Mailand gegen FC Barcelona (Endstand 7:6) meinte, okay. Der Gegner der Aufstiegswilligen Hamburger heißt am Samstagabend um 20.30 Uhr im Volksparkstadion zwar nicht Barça oder Inter, aber immerhin: "SSV Ulm 1846 Fußball".
Klingt irgendwie auch cool, oder?
Nein. Aber egal.
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⚽️ Heute im Fernsehen
20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, VfL Wolfsburg - TSG Hoffenheim
Der VfL Wolfsburg gewann beide Pflichtspiele der Saison (1:0 im Hinspiel, 3:0 im Pokal) und verlor zuhause nur eins der letzten zwölf Duelle gegen die TSG Hoffenheim. Jetzt drohen ihm bei Niederlage drei Negativrekordeinstellungen: die vierte Heimniederlage und das achte sieglose Heimspiel in Folge, und man bliebe dann bei nur drei Heimsiegen in der Saison – alles Tiefstwerte. Hoffenheim (Opens in a new window) kann sich mit einem Sieg retten, verlor aber fünf der vergangenen sieben Freitagspiele.

⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/jHcy1mBaMcE?si=s0ijJ4p00_QGfU2w (Opens in a new window)Heute zu Gast: Yvonne Gabriel (Bild)
RB Leipzig taumelt Richtung Europa League. Und mittendrin: Jürgen Klopp. Der neue "Head of Global Soccer" bei Red Bull ist offiziell noch im Onboarding, aber längst eine der einflussreichsten Figuren im Leipziger Konstrukt. Oder doch nicht? Yvonne Gabriel, Bild-Chefreporterin für RB Leipzig, zeichnet im Fever Pit'ch Podcast ein widersprüchliches Bild. Zum Podcast: Hier klicken! (Opens in a new window)
⚽️ Kurswechsel in der Stadt der Liebe

Von Marco Krummel
Chwitscha Kwarazchelia, Joao Neves oder Désiré Doué - die Namen der neuen Hauptdarsteller des Pariser Fußballzirkus klingen weit weniger spektakulär als noch vor einigen Jahren. PSG versprüht längst nicht mehr den Glamour der Zeit von Lionel Messi, Kylian Mbappé oder Neymar. Doch während das einstige Star-Trio in seinen gemeinsamen Jahren von 2021 bis 2023 vergeblich den Henkelpott jagte und zweimal recht kläglich im Achtelfinale scheiterte, sind die Protagonisten von heute dem Traum ganz nah.
Der Triumphzug bis ins Finale ist auch auf einen gewissen, durchaus angenehmen Kurswechsel zurückzuführen: Klar ist Paris St. Germain weiterhin kein Verein der Armen, der jeden Euro zweimal umdrehen muss. Ein Kwarazchelia kostete im Winter mal eben 70 Millionen Euro, für Neves oder Doué wurden im Sommer bereits jeweils über 50 Millionen hingeblättert. Insgesamt gingen die Ausgaben auch in der aktuellen Spielzeit mal wieder in Richtung der Marke von 250 Millionen Euro.
Aber dennoch ist etwas anders: PSG investiert nicht mehr in fertige Superstars und klangvolle Namen, setzt bei seinen Transfers vielmehr auf Spieler mit zukünftigem Starpotenzial. Von den vier frisch geholten Feldspielern für diese Saison ist keiner älter als 24 Jahre, es geht nicht mehr rein um den sofortigen Erfolg. Selbst als das Weiterkommen in der Ligaphase der Königsklasse auf der Kippe stand, hielt der lange chronisch unruhige Verein an Trainer Luis Enrique fest.
Nun folgt (überraschend schnell) die Belohnung: Denn der Spanier formte im Laufe der Saison aus dem immer noch vorhandenen und auch kostenintensiven Mega-Pool an Topspielern ein absolutes Team. Auch dank des Kurswechsels auf dem Transfermarkt steckt ein neues Gemeinschaftsgefühl in der Mannschaft, das es jedem Gegner schwer macht. Verbindet sich vorhandene individuelle Qualität mit unbändigem Teamgeist, entwickelt sich eben meist eine nahezu unschlagbare Kombination.
Inter Mailand wird am 31. Mai in München sicher dennoch sein Glück versuchen.
Marco Krummel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/lF9EJC6Axy4?si=AgNmbLEHtosZo6bW (Opens in a new window)Der BVB räumt auf
Bei Borussia Dortmund hat man vier wegweisende Personal-Entscheidungen getroffen. Niklas Süle, Emre Can, Julian Brandt und Pascal Groß, allesamt ausgestattet mit Verträgen bis 2026, sollen keine neuen Arbeitspapiere erhalten und den BVB spätestens 2026 verlassen. In Dortmund will man einen Umbruch, dafür hat man Jobe Bellingham, den jüngeren Bruder von Jude, im Blick. Woran der Transfer hängt, verrät TV-Legende Marcel Reif. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)
https://www.bild.de/sport/fussball/fc-bayern-plaene-fuer-ein-system-mit-florian-wirtz-und-jamal-musiala-enthuellt-681ccdc56255e217f6c21811 (Opens in a new window)https://sportbild.bild.de/fussball/fc-bayern-muenchen/meine-meinung-die-bosse-des-fc-bayern-muessen-max-eberl-machen-lassen-681a36eac956e61cc27af218 (Opens in a new window)https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-trotzt-allen-widrigkeiten-93721172.html (Opens in a new window)https://www.kicker.de/manunited-gegen-bilbao-2025-europa-league-5015571/spielbericht (Opens in a new window)https://www.waz.de/sport/fc-schalke-04/article408969998/st-pauli-praesentiert-genossenschaftszahlen-s04-davon-weit-weg.html (Opens in a new window)https://www.express.de/sport/fussball/gosens-schockiert-ueber-morddrohungen-auch-familie-betroffen-1020239 (Opens in a new window)