Stella Rose im Molotow
Noch einmal die Stufen durch das alte Treppenhaus gehen. Rauf in die Molotow Skybar, dem nahezu perfekten Ort für kleine Clubkonzerte. Diese Location mit Blick auf die Reeperbahn wird fehlen, wenn das Gebäude, in dem das Molotow über einen Zeitraum von zehn Jahren tausende Konzerte und Partys feiern durfte, einem Hotel weichen muss. Schon bald wird es abgerissen, ein Countdown draußen vor der Tür zählt die letzten Tage bis Silvester (Opens in a new window).
All das ist in dem Moment vergessen, als Stella Rose ganz in weiß gekleidet die kleine Bühne in der ausverkauften Molotow Skybar betritt. Von anfänglichen technischen Problemen lässt sie sich nicht beirren. Kein Wunder, denn obwohl es ihre erste Tour ist, hatte sie doch schon einen Auftritt im Madison Square Garde vor 20.000 Zuschauern als Support für Depeche Mode – der Band ihres Vaters Dave Gahan.
Wahrscheinlich gehört auch heute ein großer Teil des Publikums zum „Black Swarm“, wie die Fans von Depeche Mode gerne bezeichnet werden. Doch gewiss ist es genau der Teil der Fans, welcher Neugier auf „Music not for the Masses“ mitbringt – und an diesem Abend nicht enttäuscht wird. Schon die Vorband Quarters of Change (Opens in a new window), fünf junge Männer aus New York, macht mit ihrem Indiesound Spaß, ehe Stella Rose den Club für sich einnimmt.
Mal nur mit elektronischer Unterstützung, mal mit einer E-Gitarre, präsentiert sie die energiegeladenen Songs ihres Debütalbums „Eyes of Glass (Opens in a new window)“. Ihre Stimme überzeugt und wer ihr in den ersten Reihen ein Smartphone entgegenhält, wird mit einem Extratänzchen belohnt, das denen ihres Vaters in nichts nachsteht. Kamerascheu ist diese Familie nicht. Ihr Vorbild ist aber jemand anderes, nämlich die Punkmusikerin Patti Smith.
Auch nach dem Auftritt nimmt sich die charismatische 25-Jährige noch Zeit für Autogramme und Unterhaltungen mit dem Publikum, ehe sie mit ihrer Begleitung auf der Reeperbahn abtaucht. Sie entschwindet in Richtung des Moondoo-Clubs, in dessen Räumlichkeiten es 2025 für das Molotow weitergehen wird. Vielleicht sieht man sich dort wieder.
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