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Meer-Montag #1 - Der Riesenhai

Woher der englische Name Basking Shark kommt, habe ich erst in dieser Woche im Buch “A Sea Monster`s Tale - In Search of the Basking Shark” von Colin Speedie erfahren: to bask bedeutet “sich aalen”. Da dieser Hai nur an der Oberfläche gesehen wurde, wie er sich in der Sonne aalte und der Name “Sunfish” bereits für den Mola mola (auf deutsch allerdings Mondfisch genannt) vergeben war, wurde es ca. im Jahr 1769 der Basking Shark.


Mit seinen 12m ist der Riesenhai Cetorhinus maximus der zweitgrößte Hai im Ozean - längenmäßig nur übertroffen vom bekannteren Walhai. Anders als dieser kann der Riesenhai keinen Unterdruck erzeugen und auf diese Weise mit seinem Maul Plankton einsaugen. Er muss dafür aktiv mit weit geöffnetem Maul durch’s Wasser schwimmen. Deshalb ist er auf vielen Fotos und Videos genau so zu sehen. Dieser Hai gehört nämlich zu den wenigen “Filterfeeder”-Haien und ernährt sich ausschließlich von Zooplankton. Somit dürfte spätestens jetzt klar sein, dass er in Sachen Nahrungskette keine Gefahr für den Menschen darstellt. Gefährlich könnten nur seine Flossen werden, falls man ihm zu nahe kommt und er sich bedrängt fühlt. Spannend ist, dass man mittlerweile vermutet, dass Riesenhaie riechen können, wo sich besonders viel Plankton befindet, um möglichst effektiv Nahrung aufzunehmen.

Ganz oben auf meiner Wunschliste steht eine Reise nach Schottland, um dort genau diese Haie zu beobachten. Denn es ranken sich noch jede Menge Mysterien um die Tiere und genau das fasziniert mich so sehr. Manchmal werden Ansammlungen von mehreren hundert Tieren beobachtet. Manche schwimmen als langer Zug in gerader Linie hinter einander, andere bilden eine Art Strudel und umschwimmen sich in Kreisen. Weder die Paarung, noch die Geburt kleiner Riesenhaie wurde bisher ausreichend dokumentiert, denn wie so vieles im Ozean, spielt sich all das eventuell in der Tiefe des Meeres ab.



Wenn es um Haie geht, müssen wir immer auch über die Jagd reden: Riesenhaie werden seit sehr langer Zeit wegen ihres Fleisches, ihrer Flossen, ihres Öls sowie der vitamin- und squalenreichen (Opens in a new window) Leber gejagt. Denn diese Leber misst etwa ein Drittel der gesamten Körperlänge! Da sie aber langsam wachsen und sich langsam fortpflanzen, gelten sie mittlerweile als gefährdet. Je mehr über die Verbreitung und Lebensweise geforscht und herausgefunden wird, umso einfacher wird es für Meeresbiolog*innen und Umweltschützer*innen, wichtige und größere Gebiete zu schützen.

Eine wirklich spannende Sache möchte ich euch am Ende noch erzählen: ähnlich wie Buckewale können Riesenhaie “breachen” also mit einem Sprung ihren gesamten Körper aus dem Wasser katapultieren! Warum sie das machen? Auch das ist noch ein Rätsel. Aber Kommunikation, das Loswerden von Parasiten oder einfach Spaß sind mögliche Theorien.

HIER (Opens in a new window) findet ihr ein YouTube Video von einem springenden Riesenhai.

Falls ihr mehr erfahren wollt, kann ich euch diese englische Podcastfolge empfehlen: LINK ZU SPOTIFY (Opens in a new window)

Außerdem mein liebstes wissenschaftliches Hai-Buch: Sharks of the World: A Complete Guide (Wild Nature Press) Sharks of the World: A Complete Guide (Wild Nature Press) von David A. Ebert (Opens in a new window), Marc Dando (Opens in a new window), Sarah Fowler (Opens in a new window)

https://youtu.be/zsC61g36EqM?si=IA_o04ir9VgZ4CMb (Opens in a new window)

Wenn’s dir gefallen hat, freue ich mich gemeinsam mit dir auf den nächsten Meer-Montag! Unterstütze mich gern hier auf Steady mit einem kleinen Abo: HIER ENTLANG (Opens in a new window)

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