Warum du nicht schneller spielen kannst
Wer kennt die Situation nicht: wir üben eine schnelle, herausfordernde Stelle systematisch auf Tempo und doch erreichen wir das vorgegebene Endtempo nicht fehlerfrei. Was uns als Spieler*in regelmäßig zur Verzweiflung bringt, hat oftmals einen ganz logischen Grund in unserem Üben.
Gehen vs. Laufen
Stell dir vor, du gehst auf der Straße und steigerst allmählich dein Tempo. Schritt für Schritt wirst du schneller. Dabei wird es dir allerdings nicht gelingen unendlich schnell zu gehen. Ab einem gewissen Punkt, wirst du automatisch beginnen zu laufen. Ganz ähnlich verhält es sich auch, wenn wir eine musikalische Stelle auf Geschwindigkeit üben.
Unser Gehirn speichert unterschiedliche Bewegungsmuster an verschiedenen Stellen im Gehirn. Steigern wir das Tempo einer Passage vom langsamen ins schnelle Tempo, vernachlässigen wir gewissermaßen die Hirnregion die für das schnelle Spielen zuständig ist. Daher ist es wichtig, gleich von Beginn an kleinere Einheiten einer Passage (sog. "Chunks") auch im schnellen Tempo zu trainieren.
In diesem Training geht es weniger um die Korrektur der einzelnen Noten, sondern vielmehr um die ballistische (motorische) Ausführung und das dazu zugehörige Anlegen des Bewegungsmusters. Denn die Steuerung der Bewegung bei schnellen Abläufen ist nicht bewusst kontrollierbar. Unser Gehirn greift hierzu auf zuvor erlernte Steuerprogramme ("Repräsentationen") zurück.
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