Typische Übe-Fehler vermeiden
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Lesezeit: 4-5 Minuten
Weisheiten einer Jazz-Legende
In der aktuellen MusicLab Folge erzählt Marvin Frey von seinem Roadtrip durch die USA. Dort hat er die Jazz-Legende Bobby Shew getroffen. Für alle Nicht-Trompeter und Jazz-Nerds: Bobby Shew wirkte in unzähligen Filmmusiken mit und machte sich sowohl als Leadtrompeter als auch Solist in den Bigbands von Buddy Rich oder Tommy Dorsey einen Namen. Sein Album “He’s the man” (Opens in a new window) mit dem Metropole Orchestra ist ein Highlight in unser beider CD-Regal. Später tourte er als Yamaha Artist durch die Welt und gab sein Wissen in Masterclasses und Workshops weiter. Inzwischen 84, trifft er sich jeden Freitag mit Freunden und spielt Standards. Sein Tipp:
“Mit Musik Emotionen bei Menschen wecken - das ist eigentlich unsere Aufgabe. Dazu auch mal das Ego abzuschalten und den aktuellen Moment genießen!”
Die besten Übe-Tipps aus der Folge
1. Mit Metronom üben
Nutze das Metronom als Spielpartner, nicht als Taktgeber. Spiel nicht nur auf 1, 2, 3, 4 – sondern experimentiere: Lass den Klick nur auf 2 und 4 laufen oder auf die „+“ in der Zählzeit. So schulst du nicht nur dein Timing, sondern auch dein Hörbewusstsein und dein Rhythmusgefühl. Und das Beste: Du wirst deutlicher sicherer – im Proberaum wie auf der Bühne.
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2. Mit Plan üben
Überleg dir vor dem Üben konkret, was du heute erreichen willst. Eine Methode, die mir besonders hilft, ist die „Übe-Pyramide“ (Opens in a new window) - wenn du schon länger dabei bist, kennst du sie sicher schon. An die Spitze kommt dein Fernziel – zum Beispiel ein Auftritt in drei Wochen. Darunter notierst du dir die Bausteine, die du brauchst, um dieses Ziel zu erreichen: Stücke, Technik, Artikulation etc. Und darunter noch konkreter: Welche Übungen helfen dir heute, jetzt, genau daran zu arbeiten? Klingt simpel – aber diese Klarheit macht den Unterschied.
3. Mit Pausen üben
Probier mal die Pomodoro-Technik (Opens in a new window) aus. Sie stammt eigentlich aus der Arbeitswelt, lässt sich aber super aufs Üben übertragen: 25 Minuten konzentriertes Arbeiten, dann 5 Minuten Pause. Nach vier Blöcken folgt eine längere Pause. Du wirst merken: Diese Struktur macht dich fokussierter – und deine Fortschritte deutlich spürbarer.
Wichtig ist trotz vorgegebenem Zeitrahmen auf den eigenen Körper zu hören. Wenn du nach 15 Minuten schon merkst, dass du eine Pause brauchst, ist das auch völlig in Ordnung. Die Pomodoro-Technik soll dir einen Rahmen bieten, der dir als Orientierung dient.
4. Dein Üben reflektieren
Nimm dich auf – egal ob akustisch oder per Video. Das Smartphone reicht dazu völlig aus. Du bekommst eine ehrliche Rückmeldung, ob dein Musikstück oder deine Übung wirklich so klingen, wie du sie fühlst.
Kombiniert mit einem Übetagebuch kannst du deine Fortschritte sichtbar machen: Notier dir:
Was hat funktioniert?
Wo hat es gehakt?
Welche Tricks haben geholfen?
Und wenn du mal ein Motivationstief hast – lies zurück. Das ist dein ganz persönliches Erfolgstagebuch.
5. Fehler geschickt nutzen
Dass im Wort “Fehler” genauso das Wort “Helfer” steckt ist inzwischen ein alter Hut. Umso wichtiger also, dass wir mit Fehlern auch richtig umgehen. Sie verraten uns, woran wir gerade üben sollten.
Zerlege schwierige Stellen in Mikro-Einheiten. Starte nicht immer von vorne, sondern z. B. vom letzten Takt rückwärts. Variiere: anderes Tempo, andere Artikulation, andere Dynamik.
„Stellen nicht mit Brute Force durchhämmern – sondern variantenreich denken.“
Das bringt wirklich Fortschritte beim Üben
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🎧 Auf die Ohren
Marvin und ich haben eine Spotify-Playlist (Opens in a new window)erstellt mit 20 Lieblingsstücken, die uns gerade inspirieren. Die Playlist findest du auf Spotify.
https://open.spotify.com/episode/12wum9fqeZH4GjUG2RnZPX?si=6b5a1ca41268480f (Opens in a new window)