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Tote bei Sturm auf UN-Hamas-Lager: Die Parallelwelt der Nachrichten und UN

Tausende Menschen auf der Hauptstraße des Gazastreifens, viele tragen Mehlsäcke.

Im Gazastreifen scheint das völlige Chaos ausgebrochen zu sein. Die Berichterstattung der Medien ist mindestens mangelhaft.

Das liegt vor allem an drei Faktoren.

  • Zum ersten sind an zwei Tagen hintereinander „Lebensmittelzentren“ gestürmt worden. Verschiedene Vorkommnisse mit unterschiedlichem Hintergrund, die sich über Social Media nun zu einem Informationsknäuel verwursten.

  • Zum zweiten dreht die „pro-pali“ Propaganda frei.

  • Zum dritten berichten die Nachrichten Medien etwas völlig anderes, als das, was offenbar passiert ist.

Im Versuch eines Kurzurlaubs verfolge ich natürlich trotzdem die Meldungen. Und so habe ich in den letzten zwei Tagen auch die Erstürmungen der „Lebensmittellager“ mitbekommen.
Als ich heute Morgen gelesen habe, wie die großen Nachrichtenmedien darüber berichten, bin ich fast umgefallen.

Die Geschichte der Nachrichten geht so:
Von Israel ausgehungerte Palästinenser wussten sich nicht anders zu helfen, als ein Lager der UN zu stürmen und zu plündern. Und irgendwer hat aus heiterem Himmel geschossen.

Schaut man sich aber die Postings, Berichte und Videos an – auch von Palästinensern selber – ist etwas völlig anderes passiert.
Eine Gelegenheit, an diesem Fallbeispiel auch gleich kompakt die Funktionsweise der Nachrichten zu erklären. Dann wird klar, warum es zwei parallele Realitäten zu geben scheint. Und was ich damit meine, wenn ich sage, dass das Problem „systemisch“ ist.

Danach erkläre ich, was gerade im Gazastreifen abgeht.

Nachrichtenmedien

Inzwischen lohnen sich Korrespondenten nicht mehr. Ihren Platz haben Nachrichtenagenturen eingenommen. Diese unterhalten noch Reporter und Quellen überall auf der Welt. Zumindest da, wo es sich lohnt. Sie verkaufen ihre Meldungen aber an die Nachrichtenredaktionen weltweit.
Nur wenige Medien unterhalten noch niedergelassene Journalisten oder Büros, beispielsweise die öffentlich-Rechtlichen.

Die Agenturen genießen in Deutschland das so genannte Agenturprivileg. Meldungen, die Medien von ihnen kaufen, brauchen nicht mehr inhaltlich geprüft werden.
Das geht inzwischen soweit, dass Plattformen Meldungen automatisiert eins zu eins übernehmen und veröffentlichen. Es gibt Nachrichtenmeldungen, da hat - nach dem anonymen Verfasser in einer Agentur irgendwo auf der Welt - gar kein Mensch mehr draufgeguckt.
Ein Beispiel dafür ist T-Online, das mit der Telekom schon lange nichts mehr zu tun hat. Es wird von Ströer Media betrieben, deren eigentlicher Markt Plakatwerbung ist.

Wo noch selber geprüft wird, wie bei der Tagesschau, dem heute Journal oder oft bei ntv, gibt es Quellen, die als vertrauenswürdig angesehen werden.
Auch bei diesen Redaktionen ist selten jemand vor Ort, geschweige denn, dass intensiv recherchiert wird. Dafür ist keine Zeit. Es wird gesammelt, was andere sagen. Was also beispielsweise ein Fußballverband, eine Organisation oder ein Politiker selber veröffentlichen.

Ich schätze, dass deutlich über 90 Prozent dessen, was wir später in den Nachrichten lesen, sehen oder hören, aus Quellen stammen, die eigentlich offen sind.

Die UN als Quelle

Eine dieser Quellen, der vertraut wird, ist die UN.
Selbst, wenn sie Blödsinn erzählt: es ist immerhin die UN. Sie wird von den meisten Menschen als so etwas wie eine Weltregierung oder ein Staatenrat der Welt wahrgenommen.

Das ist aber nur sehr bedingt richtig, würde hier jedoch den Rahmen sprengen. Das beginnt schon damit, dass über die Hälfte der Mitgliedsstaaten keine Demokratien sind. Oder dass private Organisationen und Unternehmen der WHO spenden können, aber sehr genau sagen können, wofür ihre Spenden verwendet werden. (u.a. Gates Foundation)

Was die UN sagt, wird von den Medien nicht hinterfragt. Zur Not weist man darauf hin, dass die UN zitiert wird, und damit ist die jeweilige Redaktion aus dem Schneider.
Und das führt zu einer fundamentalen Verzerrung, was Israel und die Palästinenser betrifft. Denn die Hilfen für die Palästinenser, angefangen vom Palästinenserhilfswerk UNRWA, stammen aus der Zeit des Palästinakrieges. Also der Entstehung Israels.

Die Palästina-Connection

Diese Strukturen wurden aber nie angepasst. Im Gegenteil: Immer mehr muslimische Staaten wurden neu begründet, arabische Staaten fanden Öl und wurden reich, und sie alle wurden Mitglieder der UN. Und selbstverständlich ist ihre Sicht auf Israel eine andere.

Deshalb wurde wohl das UNRWA auch nicht dem ein Jahr später gegründeten Flüchtlingshilfswerk untergeordnet. Es ist eine temporäre Einrichtung, bis heute wird ihre Existenz alle drei Jahre verlängert.
Diese Unterorganisation hatte damals zur Aufgabe, unpolitisch den geflohenen und vertriebenen palästinensischen Arabern zu helfen.

Auf dieses „unpolitisch“ beruft man sich noch heute. Die arabischen Staaten können ihre Unterstützung zurückziehen. Mindestens aber würde das die Hilfe in den palästinensischen Autonomiegebieten quasi unmöglich werden.
Und genau das meine ich damit, wenn ich sage, die UN ist korrumpiert. Nicht korrupt. Es bedeutet nicht, dass da Geldkoffer in Tiefgaragen überreicht werden. Sie ist durch das Ziel, den Palästinensern zu helfen korrumpiert, weil sie nur so arbeiten kann, wie die Araber es zulassen.

Der damalige Chef des UNRWA Peter Hansen sagte 2004 den kanadischen CBC News in einem Interview:
„Oh, ich bin sicher, dass es Hamas Mitglieder auf den Gehaltslisten des UNRWA gibt und ich sehe darin kein Verbrechen. Die Hamas als eine politische Organisation bedeutet nicht, dass jedes Mitglied ein Milizionär ist und wir führen keine politischen Sicherheitsprüfungen durch und schließen Menschen aufgrund ihrer Überzeugungen aus.“

Fragt man das UNRWA, wie der Flüchtlingsstatus der Palästinenser, der inzwischen ja nicht nur vererbt, sondern durch Adoption übertragen werden kann, beendet wird, erhält man zur Antwort: „Dafür haben wir kein Mandat.“
Das ist richtig. Das hat da 1949 keiner reingeschrieben. Das wird bis heute durchgezogen. Was bedeutet, dass der Flüchtlingsstatus der UN eines palästinensischen Arabers nur beendet werden würde, wenn er zurückkehrt. In das heutige Israel.

Und da beginnen die Parallelwelten.
Der halbwegs mündige Mediennutzer weiß, dass die Hamas eine Terrororganisation ist. Doch die UN will, wird und muss sie als die legitime Regierung des Gazastreifens kommunizieren und behandeln.

Hilfslieferungen für die Hamas

Es gibt Schätzungen, dass etwa 60 Prozent der Hilfslieferungen, die in den Gazastreifen gingen, von der Hamas gestohlen wurden. Es gibt dutzende, wenn nicht hunderte Videos - aus palästinensischen Quellen wohlgemerkt - in denen zu sehen ist, wie mit Sturmgewehren bewaffnete Männer LKW kapern und wegfahren. Stolz die Waffen schwingend, auf der Ladung stehend.

Teile dieser Lieferungen werden gehortet. Andere werden auf den Märkten im Gazastreifen teuer verkauft. Lebensmittel mit hebräischer Aufschrift und sogar Logos von Hilfsorganisationen, auch der UN, stehen plötzlich auf den Marktständen.

Deshalb hat Israel nach Ende der Waffenruhe gesagt, dass es keine Hilfslieferungen mehr in den Gazastreifen lässt. Es hat einfach die einfahrenden LKW gezählt, nachgerechnet und gesagt, dass es genug Lebensmittel für Monate im Gazastreifen gibt. Kann man übrigens leicht öffentlich einsehen.
Das Argument für die Blockade war der Artikel 23 des „Genfer Abkommens über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ von 1949, häufig auch als Genfer Konvention IV bezeichnet. Der besagt nämlich, dass ein Staat nur dann Hilfsmittel für einen anderen durchlassen muss, wenn er sicher sein kann, dass der Feind diese nicht zweckentfremdet. Also beispielsweise verkauft.

Durch die Propaganda der Hamas, der einseitigen Berichterstattung und vieler anderer Faktoren ist der politische Druck auf die Regierung aber so groß geworden, dass Israel inzwischen wieder Hilfslieferungen reinlässt.
Die prompt wieder von der Hamas gestohlen wurden.

Die UN spricht das nicht offen aus. Sie spricht höchstens von „Bewaffneten“ oder „Banden“, benennt aber nie die Hamas oder beispielsweise des Islamischen Dschihad.
Zudem weiß sie es ja auch gar nicht so wirklich. Denn die UN, die mit den Medien spricht, sitzt im Ausland, in Brüssel oder Amman. Weniger als 300 der 30.000 Mitarbeiter sind international. Wie alle anderen Organisationen im Gazastreifen ist auch die Vertretung der UN palästinensisch.

Gaza Humanitarian Foundation

Israel will das nun ändern. Wenn es schon dazu gezwungen wird, Hilfslieferungen reinzulassen.
Und so wurde die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gegründet.
Israel hat Ausgabeplätze im Gazastreifen vorbereitet. Die Organisation will dort Lebensmittelpakete ausgeben. Geschützt von „Söldnern“, US-amerikanischen Sicherheitsfirmen.

Die UN und andere Hilfsorganisationen laufen dagegen nun Sturm. Denn für sie geht es ja auch um handfeste Wirtschaftsinteressen. Was gerne vergessen wird.
Für die UN geht es um nichts weniger als die Deutungshoheit. Selbst wenn sie vorher nur einen geringen Anteil der Hilfslieferungen selber bereitgestellt hat, hat sie doch diese Lieferungen koordiniert.

In einer kurzen Mitteilung sagte der designierte Chef der GHF Jake Wood am Sonntag, dass die Organisation nicht in der Lage sein würde, die Prinzipien von „Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit“ zu wahren. Weshalb er zurücktrete.

Vorgestern, am Dienstag dem 27.05.2025, hat die GHF nun ihre erste Ausgabestelle bei Rafah, ganz im Süden, eröffnet. Und tausende Menschen sind dort hin gestürmt.

Was tatsächlich passiert ist, ist jedoch völlig unklar. Zwar sieht man eine große, chaotische Menschenmenge. Aber es gibt kaum andere Quellen, welche die tatsächliche Ausgabe zeigen.
Die Auslands-Plattform von Al Jazeera berichtete, dass die Organisation sich deshalb zurückziehen würde. Heute Mittag, während ich die tippe, wurde jedoch mindestens eine zweite Ausgabestelle eröffnet.

Screenshot der Berichterstattung

Andere Quellen berichten, dass die GHF in inzwischen drei Ausgabezentren tausende Pakete ausgegeben hat. Da ein Paket für eine Woche für eine etwa fünfköpfige Familie reicht, kommt man so auf über 1,6 Millionen Mahlzeiten. In zwei Tagen.

Hamas not amused

Einige Stellen berichten von Schüssen, die am Dienstag gefallen sein sollen. Der Kontext ist jedoch ebenso unklar, wie die Frage, ob es Schüsse gegeben hat.
Andere Quellen, ebenfalls palästinensische, berichten darüber, dass die Hamas versucht hat das Gebiet großräumig abzuriegeln und die Menschen mit Gewalt davon abzuhalten, dorthin zu gelangen.

Letzteres ist durchaus glaubwürdig.
Bereits am Montag, dem 26.05.2025, als die GHF die erste Hilfslieferung angekündigt hat, hat das „palästinensische Innenministerium“ auf X einen langen Thread veröffentlich. Den ich hier und in seiner Übersetzung nicht komplett wiedergeben kann.
Dabei handelt es sich um einen Account, der Mitteilungen der Hamas wiedergibt.

Screenshot des Postings auf X.

„Der Versuch der Besatzungsmacht und ihrer Sicherheitskräfte, die Kontrolle der Hilfsgüter zu umgehen, wird scheitern, so wie ihre vorherigen Versuche in den Monaten des Vernichtungskrieges gescheitert sind. […]
Wir werden nicht zögern, unserer Pflicht nachzukommen, Hilfslastwagen zu sichern und zu schützen, und wir werden die Schaffung von Organisationen, die als Agenten der Besatzung in den von ihrer Armee kontrollierten Gebieten fungieren, nicht zulassen. Jeder, der mit der Besatzung bei der Durchsetzung ihrer Ziele kooperiert, wird den Preis dafür zahlen und wir werden die notwendigen Maßnahmen gegen ihn ergreifen.“

Osama Hamdan, der derzeit als politischer Kopf der Hamas im Ausland angesehen wird, hat am gestrigen Tag geäußert: „Wir erwarten von unserem großartigen Volk, dass es die Art und Weise, wie Hilfe empfangen wird, heute genauso vereitelt, wie es sie gestern vereitelt hat. Wir vertrauen darauf, dass unser Volk den Hunger erträgt und den Besatzern nicht die Hand reicht und um Hilfe bittet!“
Hamdan residiert übrigens in Beirut.

Der nicht gerade untergewichtige Osama Hamdan.

Der Botschafter Israels bei der UN Danny Danon sagte bei einer Sitzung des Sicherheitsrates, dass es Hilfsorganisationen gebe, die die GHF unterstützen wollen. Woraufhin die UN diese NGOs von der gemeinsamen Datenbank für Hilfslieferungen, u.a. auch für das Tracking benötigt, ohne Verhandlungen ausgeschlossen hat.

Das war der erste „Sturm“, über den berichtet wurde.

Der zweite Sturm

Gestern erfolgte der zweite Sturm.
Das ist nun der, über den die Medien heute groß berichten.

Screenshot der Tagesschau.

Um es vorweg zu nehmen: Die Ausgabestellen der GFH befinden sich ganz im Süden und sollen bis vor Gaza nach und nach ausgerollt werden. Daher habe ich den Eindruck, die Ausgabe von Lebensmitteln – an der Hamas vorbei – wurde von den Palästinensern untereinander kommuniziert.

Auf Social Media wurden sehr früh viele Videos und Mitteilungen dazu geteilt. In den großen Medien war wenig davon zu erfahren.
Erst nachdem das World Food Programme WFP am Abend eine Stellungnahme dazu veröffentlicht hat, stiegen die Medien ein. Nach einem kurzen Querlesen stammen die meisten Berichte dazu vor allem von der Deutschen Presseagentur dpa.

Ich gebe die Stellungnahme voll wieder. Eigene Übersetzung, sorry wenn es holpert.

„Horden hungriger Menschen sind in das WFP-Lagerhaus Al-Ghafari in Deir Al-Balah in Zentral-Gaza eingebrochen, auf der Suche nach Lebensmitteln, die für die Auslieferung bereitgehalten wurden.

Erste Berichte sprechen davon, dass bei diesem tragischen Vorfall zwei Menschen getötet und viele verwundet wurden. Das WFP versucht noch Details zu bestätigen.

Humanitäre Bedürfnisse sind nach 80 Tagen vollständiger Blockade von Lebensmitteln und anderer Hilfsgüter in einer Spirale außer Kontrolle geraten.

Das WFP hat kontinuierlich vor alarmierenden und sich verschlechternden Bedingungen am Boden gewarnt, und die Gefahr, welche die Beschränkung humanitäre Hilfe für hungrige Menschen darstellt, die dringend Unterstützung brauchen.

Gaza benötigt dringend eine Erhöhung der Unterstützung mit Lebensmitteln. Das ist der einzige Weg den Menschen zu versichern, dass sie nicht verhungern werden.

Das WFP ruft dringen zu einem sicheren, ungehinderten humanitären Zugang auf, um geordnete Lebensmittellieferungen im gesamten Gazastreifen zu ermöglichen.“

Bilder werfen Fragen auf

Hätte ich in der Kommunikationszentrale gesessen, ich hätte genau so einen Text geschrieben. Israel ist schuld, Forderung nach mehr.
…da ergeben sich nur einige Probleme.

Zunächst sind einige Videos im Umlauf, welche Palästinenser auf dem Weg zu der Lagerhalle zeigen. Ebenso wie andere Quellen, auch viele palästinensische, sprechen viele von einem Lager der Hamas.
Es wird auch nicht von „Lebensmitteln“ gesprochen, sondern konkret von Mehl. Eine Frau sagte lächelnd in die Kamera: „Wir gehen das Mehl holen“.
Nach einigen Minuten mit solchen Quellen bekommt man den Eindruck, dass die Menschen sehr genau wussten, was sie da tun. Und wo was ist.

Noch mehr ist merkwürdig.
Ein Video zeigt die Halle von innen. Dort ist zu sehen, dass dort keineswegs nur Mehlsäcke lagern. Sondern mehrere noch beladene LKW abgestellt sind.
Gut, man kann nun annehmen, dass diese LKW bereits für die Auslieferung beladen waren. Aber auf was genau wurde gewartet, wenn die Not so groß ist?

Screenshots aus der Halle während der Stürmung.

Es gibt mehrere solcher Videos. Nochmals: Aufgenommen und veröffentlicht von Palästinensern selber. Aufgrund dieser hektischen Aufnahmen würde ich schätzen, dass dort locker tausende Tonnen Mehl gelagert waren.

Screenshots eines anderen Videos zeigen riesige Paletten voll Mehlsäcken.

Selbst das ist noch zu steigern.
Am gestrigen 28.05.2025 veröffentlichte die Koordinierungsstelle der IDF COGAT ein Drohnenbild vom Grenzübergang Kerem Shalom.

Screenshot des Postings der COGAT.

Man sieht nicht nur Hilfslieferungen im Lager stehen. Man sieht auch, dass dutzende LKW in einem Stau stehen, um diese Lieferungen abzutransportieren.
COGAT gibt an, auf der palästinensischen Seite stünden 400 LKW.
Zumindest konnte ich die Richtung prüfen. Es ist korrekt. Sowohl das Lager als auch die LKW befinden sich definitiv auf der palästinensischen Seite.

Wenn die Hungersnot so drängend und verzweifelt ist, muss sich die Frage aufdrängen, warum diese von Israel genehmigten Hilfslieferungen auf LKW verladen in einer Halle stehen, warum einige nicht an der Grenze abgeholt werden und warum die LKW in einem Stau stehen.
Und das alles während die UN unablässig mehr fordert und vor einer akuten Hungerkatastrophe warnt.

Die Informationen zu den Toten des Sturms halte ich für glaubwürdig. Denn auf mehreren Videos ist, allerdings von der geplünderten Halle entfernt, das Feuer von Sturmgewehren zu hören.

Und jetzt gerade kommen Bilder rein, die zeigen, dass in Gaza-City „Banden“ Geschäfte und Händler überfallen und um sich geschossen haben.

Fazit

Um es kurz zu halten, gebe ich einfach das Bild wieder, dass sich mir bietet.

Die UN und ihre Organisationen sind für die Koordination der Hilfslieferungen am Drücker.
Es gibt eine Symbiose zwischen der UN und den palästinensischen Machthabern im Gazastreifen.

Die UN ist in der Zwickmühle. Wird sie ihrem humanitären Anspruch gerecht, der ihr unterstellt wird, wird sie nicht mehr mit diesen Machtinstanzen zusammenarbeiten können. Also kann sie nur wieder und wieder ihre Position verteidigen, indem sie vor einer Hungersnot warnt, aber andererseits das Ruder nicht aus der Hand gibt.

Die Maßnahmen Israels und der USA nehmen ihr das Ruder aus der Hand, wogegen sie sich wert. Gleichzeitig verlieren dadurch die Hamas und die korrupten Strukturen an Macht.
Und das hat nun seinen Höhepunkt darin gefunden, dass ein Lager geplündert wurde.

Natürlich steht auf dem Lager „World Food Programme“. Das sagt aber nichts über die tatsächliche Kontrolle durch das WFP aus. Seit mindestens 2014 lagert die Hamas Waffen und baut sogar Raketenstarter in Schulen des UNRWA. Und wenn die UN die Augen nicht mehr verschließen kann, gibt es einen öffentlichen Protest und die Aufforderung, die Waffen zu entfernen. Mehr nicht.

Diejenigen, die vermutlich in der WFP-Zentrale in Rom sitzen, haben keinerlei echten Einfluss darauf, was im Gazastreifen in ihrem Namen gemacht wird. Es sind Palästinenser, die dort agieren. Und es ist kaum vorstellbar, dass diese nicht mindestens mit der Hamas kooperieren, wenn nicht die Hamas sind.
Selbst als schon hunderte Videos des Sturms öffentlich sind, muss das WFP noch genauer recherchieren. Und die Nachrichtenmedien bringen nichts.

In dieses Machtkonstrukt, diese gegenseitige Symbiose, rutscht nun die Gaza Humanitarian Foundation rein. Unterstützt durch den Hunger der Palästinenser selber. Der armen, der ausgestoßenen, derjenigen, die nicht Teil der Hamas sind und die sich die Preise auf den Hamas-Ständen der Märkte nicht leisten können. Derer, die nicht zu dieser Symbiose gehören.

Die Nachrichtenmedien hinterfragen das nicht und berichten kaum etwas. Man muss sich die Informationen zusammensuchen, um ein Bild davon zu bekommen, was tatsächlich passiert.
Denn die UN wird als sakrosankte Quelle angesehen. Selbst wenn sie Zahlen und Informationen der Hamas wiederkäut.

Umso länger die Gaza Humanitarian Foundation nun Lebensmittel verteilt, umso brisanter wird die Situation. Es gab schon einmal einen Bürgerkrieg im Gazastreifen.

Es ist ein Meilenstein, an dem die Medien erneut vorbeilaufen, ohne zu merken, wie sehr sie Glaubwürdigkeit verlieren.

Foto: Aufnahme von der Ausgabe der GHF von heute.

Topic Medien und Politik

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