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Veränderung – das stärkste Bindemittel an einer Story

Hey und willkommen zu Story Gold! Heute geht es um die Essenz von Storytelling – deswegen komme ich direkt zum Punkt: Veränderung ist das kraftvollste Mittel, um das Publikum an eine Story zu binden oder emotional zu bewegen. Lies weiter, um zu erfahren, warum. Wenn du direkt wissen möchtest, wie du Veränderung einsetzt, scrolle nach unten.

Neon-Schrift: Change. (Opens in a new window)

„Change is endlessly fascinating to brains”

- Will Storr in “The Science of Storytelling”

Nehmen wir Notiz von einer minimalen Bewegung im Augenwinkel, wenden wir uns schneller dem Objekt zu, als wir irgendeinen Gedanken darüber fassen könnten. Das Auge nimmt das Objekt so ins Visier – „Sakkaden“ nennt man diese kurzen Bewegungen des Augapfels. Es ist die schnellste Bewegung in unserem Körper.

Unser Gehirn scannt die Umgebung permanent auf Veränderung. Warum? Weil Veränderung zwei Dinge bedeuten kann: eine unerwartete Gefahr oder eine Chance auf Besserung in der Zukunft.

➡️ Wenn wir Veränderung wahrnehmen, möchten wir sofort wissen: Was hat das zu bedeuten?

Unerwartete Veränderung - ein Magnet für die Aufmerksamkeit

Gute Geschichten machen sich diesen Mechanismus zunutze. Sie beginnen mit einer Veränderung oder zumindest mit dem Versprechen, dass eine große Veränderung bevorsteht.

⚡„Heute ist Mutter gestorben. Oder vielleicht gestern, ich weiß es nicht.“
– “Der Fremde" von Albert Camus

⚡„Mr und Mrs Dursley im Ligusterweg Nummer 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar. Niemand wäre auf die Idee gekommen, sie könnten sich in eine merkwürdige und geheimnisvolle Geschichte verstricken, denn mit solchem Unsinn wollten sie nichts zu tun haben.“
– “Harry Potter und der Stein der Weisen” von J.K. Rowling

Veränderungen geben Struktur

1️⃣Die Veränderung am Anfang einer Story ist das auslösende Ereignis (Opens in a new window)“, das die Handlung in Gang setzt.

2️⃣Als Spiegel zum auslösenden Ereignis gibt es zum Ende einer Geschichte eine oft unumkehrbare Veränderung: der Höhepunkt der Geschichte.

3️⃣ In der Mitte einer Story passiert etwas, das ein Zurück unmöglich macht: der “Midpoint”. Beispiel: Die Titanic rammt einen Eisberg.

➡️Große Veränderungen sind Etappen, die einen dramaturgischen Bogen spannen.

John Yorkes “Roadmap of Change”


Innere vs. Äußere Veränderung

Veränderungen von außen treiben zwar die Handlung voran, aber darum geht es eigentlich nicht. Geschichten drehen sich um die innere Veränderung des Protagonisten. Er oder sie muss sich verändern, um sein Ziel zu erreichen. Sonst wäre es zu einfach und das Ganze nicht der Rede wert.

„Eine Geschichte kann nicht einfach eine Reihe bemerkenswerter Ereignisse sein. Sie müssen als eine Version Ihrer selbst beginnen und als etwas Neues enden.“

– Matthew Dicks

So setzt du Veränderungen wirkungsvoll ein

🧩Beginne Geschichten mit einer unerwarteten Veränderung oder mit dem Versprechen auf eine schwerwiegende Veränderung.

🧩Wo verändert sich etwas und wie mache ich diese Veränderung erlebbar? Journalist*innen stellen in der Regel Ergebnisse vor. Diese Fragen helfen dir, die Perspektive zu wechseln und den Hut des Geschichtenerzählers aufzusetzen.

🧩Halte Ausschau nach der fundamentalen Veränderung: Eine Erkenntnis, die alles verändert, eine unumkehrbare Entscheidung, jemand erreicht sein Ziel, scheitert oder findet anderweitig Frieden. Der Höhepunkt ist ein guter Start, um eine Geschichte aufzubauen.


In diesem Sinne – bis zum nächsten Mal!

Teodora

Wer schreibt Story Gold?

Ich bin Online-Redakteurin und freie Journalistin für Audio-Medien. Lass uns bei Linkedin (Opens in a new window)📲 connecten!