Demokratie und Drama, Republik und Rausch
Die Demokratie ist eine Erfindung des antiken Athen. Ja, aber wo und von wem genau? Eine Stätte sticht auf der Suche besonders hervor, gekennzeichnet von Besäufnis und Pimmelvergleich.

Ich bin für ein paar Tage in Griechenland und blicke von meiner Terrasse auf etwas, das in erster Linie ein Naturschauspiel ist. Mitten im heutigen Athen steht ein Felsblock, der jeden Tag die ersten und letzten Sonnenstrahlen einfängt und nachts so hell beleuchtet wird wie ein Flughafen. Allerdings nur, damit es schön aussieht. Nachts darf man nur unten um den Berg herum spazieren gehen und das fühlt sich an, als wollte man den Göttern oben ihre Ruhe gönnen.
Im Akropolis-Museum sind sie im Keller aufgereiht, wie Superhelden: mit Namen und wofür sie stehen. Die Chefin der Runde, Ἀθηνᾶ, überstrahlte damals die Stadt. Auf dem Hügel der heiligen Stätten war sie die Heiligste. Neun Meter soll die Statue von Athena Promachus hoch gewesen sein, um schon von der See aus sichtbar zu sein. Besucht man die Gegend heute, geht man durch beeindruckende Tore und Tempel, von Athena gibt es aber leider nur noch den Sockel. Im Parthenon (dem Säulen-Tempel den wir üblicherweise als die Akropolis bezeichnen) soll sie sogar zwölf Meter hoch aus Gold und Elfenbein gestanden haben. Davon ist derzeit gar nichts zu sehen, das ist einfach zu alte Geschichte.
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