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Klima-Sexismus überwinden - was bedeutet das eigentlich?

von Sonja Manderbach

In der fünften Rubrik unseres Online-Magazins Rückenwind - KlimaSexismus überwinden - geht es darum, zu verdeutlichen, dass es im Kontext #klimakatastrophe (Opens in a new window) #ökozid (Opens in a new window) #zerstörungvonlebensraum (Opens in a new window) #zerstörungvonlebensgrundlagen (Opens in a new window) Risikogruppen gibt - ganz ähnlich wie in der #coronakrise (Opens in a new window)

Dazu gehört auch zu sagen, dass

TÄTER (bzw. Verantwortliche, Entscheider*innen aus Politik, Wirtschaft & Gesellschaft bzw. Verursacher und JA! Schuldige #MännerDieDieWeltVerbrennen)

und

OPFER (MAPA = most affected people & areas = meist betroffene Völker / Menschen & Regionen)

NICHT dieselben sind!

Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind; für die gilt, dass sie schon jetzt von Rechtsaußen bedroht werden und in einer faschistischen Diktatur zu den Opfern gehören; für die gilt, dass sie sozio-ökonomisch schlechter gestellt sind, also in prekären Verhältnissen leben; Menschen, die vulnerabel sind (= chronisch und/oder psychisch erkrankte Menschen, Menschen mit Einschränkungen, alte Menschen, sehr junge Menschen (Babys, Kleinkinder), schwangere Frauen, stillende Mütter, Menschen, die Angehörige pflegen, versorgen, erziehen ...) - sind in allen Krisen-Situationen, die durch KlimaKatastrophe wie durch ein Brennglas verstärkt werden, stärker betroffen als privilegierte Menschen.

Patriarchale bzw. maskulinistische bzw. petromaskuline (1 - Exkurs s.u.) Privilegien sind:

1) Privileg: endo-cis-männliche Geschlechtsidentität

Diskriminierung wegen der Zugehörigkeit zu anderen Geschlechtsidentitäten (als der männlichen)

Diskriminierungskategorie: Sexismus

(Erläuterung der Attribute endo & cis s.u.!)

Exkurs: Begriffe

Exkurs zur Begriffsklärung - falls Interesse besteht …

Begriffe:
Petromaskulinität
Maskulinismus

Buchtipps:

Männer, die die Welt verbrennen (Opens in a new window)
(von Christian Stöcker) (Opens in a new window)

Petromaskulinität. (Opens in a new window)
Fossile Energieträger und autoritäres Begehren (Opens in a new window)
(von Cara New Daggett) (Opens in a new window)

Ich habe früher (2021/22) in Workshops zum Thema Klima-Gerechtigkeit gerne als Opener ans Flipchart die folgenden Begriffe geschrieben und gefragt, was ihr gemeinsamer Nenner ist und was sie mit der Klimakrise zu tun haben:

Patriarchat, Neoliberalismus, Imperialismus, Kapitalismus, Egomanie, Rechtskonservatismus/Rechtsextremismus/Rechtsradikalismus/Rechtspopulismus - Rechts… ist an sich ein eigenes Wortfeld von Begriffen mit gemeinsamem Nenner, aber nicht exakt gleicher Bedeutung …

Die (empörte) (Abwehr)Reaktion war oft - durchaus auch in reinen Frauengruppen z.B. in der Weltgebetstagsbewegung der Frauen - dass ja nun Männer auch nicht die schlechteren und Frauen nicht die besseren Menschen seien. Meistens kamen aber ein oder zwei Teilnehmer*innen doch sofort auf den Zusammenhang, auf den ich hinauswollte: Ausbeutung & Unterdrückung.

Während sich die Position durchaus vertreten lässt, dass das Patriarchat - zusammen mit dem Wortfeld Imperialismus, Kolonialismus, Neoliberalismus, Kapitalismus, Rechtskonservatismus - nicht nur allen anderen Geschlechtern, sondern auch Männern selbst schadet, weil es sie in normierte Rollen zwingt, die an sich niemandem gut tun (z.B. Wehrpflicht für alle Männer, Leistungsmentalität und Männlichkeitsnarrative, die Stress und Druck bedeuten, Negierung & Abwertung von Empathie, Intuition, Caring (Fürsorge), ethischer Skrupel & Emotionalität usw.), behaupten sowohl der moderate Maskulismus als auch der radikale und der extreme (gewaltbereite) & misogyne (frauenfeindliche) Maskulinismus: Männer seien benachteiligt bzw. seien gegenwärtig nicht ihrer als “naturgegeben” konstruierten Vormachtsstellung entsprechend gesellschaftlich statuiert. (s.o. - unter den Buttons verlinkte Quellen)

Das grundsätzliche Problem ist allerdings, dass Fürsorge (Caring & Care-Arbeit) abgewertet wird. Das ist historisch mit der Abwertung von Weiblichkeit und Frauen (also Menschen von weiblicher Geschlechtsidentität) untrennbar verbunden, zeigt sich aber unabhängig vom physischen Körper.

Das bedeutet auch - bezugnehmend auf die obige Abwehrreaktion, Frauen seien ja schließlich auch nicht die besseren und Männer nicht per se die schlechteren Menschen - dass es um diesen “Wettbewerb” überhaupt gar nicht geht.

Frauen müssen nicht “die besseren Menschen” oder “besser als Männer” sein, um gleichwertig wie Männer behandelt zu werden, gleichberechtigt zu sein, gleichgut bezahlt zu werden, gleichermaßen selbstbestimmt leben zu dürfen und in gleicher Weise einen niederschwelligen Zugang zu allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereichen zu haben (sowohl “normalerweise” als auch im Katastrophenfall) - und es ist nicht Ziel und Aufgabe des Feminismus dieses “Bessersein” der Frauen nachzuweisen. Dasselbe gilt für alle anderen Geschlechtsidentitäten.
(s.u. nicht-endo-cis-männlich / nicht-endo-cis-weiblich)

Es geht also in dieser Debatte - Patriarchat versus Matriarchat - NICHT um die anatomische Lage der biologischen Reproduktionsorgane bei Individuen. Es geht nicht einfach nur - manchmal auch, aber nie nur - um die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Gleichstellung aller Menschen mit allen Geschlechtsidentitäten und sonstigen Identitätsmerkmalen, wegen derer sie nach wie vor auch heutzutage noch privilegiert sein oder diskriminiert werden können. Sondern es geht um die generelle Abwertung von Fürsorge.

Beispielsweise wird auch der männliche Küster, der männliche Erzieher oder der männliche Hausmeister wesentlich schlechter bezahlt als die weibliche Pastorin oder die weibliche verbeamtete Lehrerin. Ebenso der männliche Pfleger im Vergleich zur weiblichen Ärztin.

Dass es früher so war, dass Frauen der Zugang zu diesen besser bezahlten Berufen komplett verweigert wurde und dass es noch immer keine Lohngleichheit bei gleicher Qualifikation und gleicher Arbeitsleistung für Frauen und Männern gibt, ändert nichts daran, dass Fürsorge auch unabhängig von der Geschlechtsidentität der Care-Arbeit leistenden Person abgewertet (schlechter honoriert) wird.

Es geht um diese grundsätzliche Abwertung von Fürsorge, Caring, Caritativität, Barmherzigkeit, Liebe (auch Nächstenliebe), Wir-Gefühl im Sinne von Weltbürgerlichkeit, Empathie als zunächst “weiblich” oder “weich” und inzwischen als #linksgrünbuntversifft.

Diese fundamentale Abwertung von Fürsorge - und damit verbunden auch die Negierung von Verantwortung für die Auswirkungen meines Handelns oder Nichthandelns auf andere, die mir mehr oder weniger oder gar nicht nahestehen oder sogar mir gar nicht persönlich bekannt sein können - ist eine der Hauptursachen der sozialen & ökologischen globalen Multikrisen und der ungebremsten Zerstörung der Lebensgrundlagen aller Lebewesen des gesamten Planeten wider besseres Wissen.

Die Forderung #LeaveNoOneBehind = Lasst niemanden zurück / Nehmt alle mit / Denkt an alle / Fühlt mit allen / Schätzt alle wert / Kümmert euch um alle / Lasst niemanden allein / Lasst niemanden unversorgt … - ist eine absolut matriarchale Forderung. Mit Kriegsgeist und Patriarchat und dem strategisch-rational-kalkulierenden “Einpreisen” von “Kollateralschäden” und “Bauernopfern” hat das Mindset (die Gesinnung) #LeaveNoOneBehind nichts zu tun.

Matriarchat, Matriarchatsbewegung und Ökofeminismus haben mit der maskulistischen Mecker-Erkenntnis, dass Frauen auch nicht die besseren Menschen seien, gar nichts zu tun, weil es gar nicht darum geht, Frauen in Hosenanzüge zu packen und ein paar Jahrtausende lang zum Ausgleich Männer unterdrücken zu lassen und einfach nur den Spieß umzudrehen.

(Nur der Vollständigkeit halber: Wir lebten auch nicht im Matriarchat, solange wir einen “weiblichen Bundeskanzler” (Angela Merkel) hatten - ebenso England nicht, solange England eine Queen (Elisabeth II) oder eine Premierministerin (Maggie Thatcher) hatte.)

Es lässt aber tief blicken, dass diese (Abwehr)Reaktion oft von Männern kommt - und von Frauen, die von den Errungenschaften des #weißenFeminismus #whitefeminism durchaus profitiert haben und relativ privilegiert sein können, wenn sie von keiner weiteren Diskriminierungskategorie (s.u.) betroffen sind, also nicht intersektionell diskriminiert werden: “Frauen sind auch nicht die besseren Menschen.” Immer gerne mit so einem Tonfall, wie ihn bestimmt alle aus ihrer Kindergarten- und Grundschulzeit noch kennen zur nicht-sprachlichen Lautäußerung: wäwäwäwäwä.

Zu Ökofeminismus, Matriarchatsbewegung & feministischer Ethik aber an anderer Stelle mehr. … (Demnächst auch im Online-Magazin Rückenwind …)

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Worum geht es?

Wo ist der Zusammenhang zwischen Sexismus & Klimakrise?

Was ist Klima-Sexismus? Und warum ist es wichtig, Klima-Sexismus zu überwinden?

Zurück zum ersten oben genannten Privileg: Männlichkeit bzw. männliche Geschlechtsidentität und zur Diskriminierungskategorie: Sexismus = Diskriminierung von allen Menschen, die eine andere Geschlechtsidentität als endo-cis-männlich haben.

Worum geht es da jetzt eigentlich genau?
Und was hat denn jetzt die Geschlechtsidentität mit der Klimakrise zu tun?

(Abgesehen von allem, was im Begriff #Petromaskulinität und im Buch #MännerDieDieWeltVerbrennen schon thematisiert ist - siehe obiger Exkurs)

Erst einmal eine grundsätzliche Begriffsklärung, anhand der die Diskriminierungsproblematik, die durch die Eskalation der KlimaKatastrophe wie durch ein Brennglas verstärkt wird, deutlich wird:

endo ≠ inter
- Zuordnung der Geschlechtsidentität bei Geburt

cis ≠ trans
- Selbstidentifikation von Heranwachsenden & Erwachsenen

endo-cis-Mann oder endo-cis-Frau bedeutet also, dass ein Mensch bei seiner Geburt eine der beiden binär gedachten Geschlechtsidentitäten zugeordnet bekommen hat, weil die so genannten primären biologischen Geschlechtsmerkmale zum Zeitpunkt der Geburt nicht von beiden binär gedachten Geschlechtsidentitäten vorhanden waren. (endo)

endo : innen (innen liegende Geschlechtsorgane bzw. Geschlechtsidentität)
binär: zwei (zwei Stereotype - 2 gesellschaftlich normierte Geschlechtsidentitäten)

Das vorhin erwähnte Vorhandensein sowohl von Geschlechtsmerkmalen, die der männlichen Geschlechtsidentität zugeordnet werden, als auch von Geschlechtsmerkmalen, die der weiblichen Geschlechtsidentität zugeordnet werden, gibt es: Die Geschlechtsidentität bei der Geburt ist dann inter: (da)zwischen.

UND: Die genannte Person identifiziert sich als Heranwachsende oder Herangewachsene im Bezug auf das sogenannte soziale Geschlecht (gender) auch mit dem bei der Geburt zugeteilten sogenannten biologische Geschlecht (sex) mit dieser Zuteilung und “bleibt” in dieser zugeteilten Geschlechtsidentität. (cis)

Wenn diese Zuteilung bei der Geburt NICHT zum Erleben der eigenen Identität passt, ist die Geschlechtsidentität trans und kann eventuell auch als nonbinär / nicht-binär oder agender bezeichnet werden. (s.u.)

Jede Person entscheidet selbst (bewusst oder unbewusst), was für sie passt und sollte dieses Recht politisch, juristisch & sozial - also gesamtgesellschaftlich - auch haben und in ihrer Entscheidung auch anerkannt werden. Alles andere kann die psychische Gesundheit von Menschen gefährden, weil sie in ihrem So-Sein negiert, in Frage gestellt, abgewertet oder ignoriert werden oder sich permanent verstellen und an eine Norm, die ihnen nicht gerecht wird, anpassen müssen.

Menschen, deren Geschlechtsidentität von Geburt an inter ist, wurden in früheren Zeiten fast immer dennoch einem der beiden binär gedachten Geschlechter zugeordnet und gegebenenfalls sogar operativ in ihrem So-Sein verändert, um ins normierte Weltbild zu passen bzw. “passend gemacht” zu werden und in das Konstrukt von geschlechtlicher Binarität gepresst zu werden.

Die Geschlechtsidentität hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun. Weder sex (englischer Begriff für die bei der Geburt zugeteilte so genannte “biologische” Geschlechtsidentität) noch gender (englischer Begriff für die eigene Identifikation & Selbstwahrnehmung im Bezug auf die sogenannte “soziale” Geschlechtsidentität) haben etwas mit der sexuellen Orientierung zu tun. Es geht um die eigene Identität. Nicht um Beziehungen zu anderen.

Die Diskriminierung aufgrund der nicht-männlichen Geschlechtsidentität wird Sexismus genannt. Alle Menschen, die von Sexismus betroffen sein können, werden FLINTA* oder FINTA* genannt: Frauen, (Lesben), Inter-, Nonbinäre, Trans-, Agender-Personen = alle außer endo-cis-Männer.

Wichtig: Endo-cis-Mann benennt ausschließlich die Geschlechtsidentität eines Menschen. Diese Bezeichnung ist kein Synomym für abfällige Begriffe, die eine Widerstands-Reaktion auf Maskulinismus und Patriarchat sind - also kein Synonym für “Macho” oder “Chauvinist” o.ä. - zuweilen passiert es aber in Debatten, dass der Begriff von endo-cis-Männern als abfällig aufgefasst wird, so dass sich endo-cis-Männer zuweilen gegen diese Bezeichnung wehren. Dieser Begriff benennt allerdings ausschließlich die Geschlechtsidentität und überhaupt gar nicht den Charakter einer Person.

Lesben werden in FLINTA* (anders als in FINTA*) extra genannt, obwohl es sich dabei um die sexuelle Orientierung in Kombination mit der Geschlechtsidentität und nicht nur um die Geschlechtsidentität handelt, weil sie intersektionell diskriminiert wurden/werden: als Lesben unter den Frauen (auch in der Frauenbewegung); als Frauen in der LGBTQIA*-Bewegung bzw. in den Anfängen der Schwulen- (& Lesben)-Bewegung.

Wenn der Fokus auf queere Menschen oder Transmenschen gelegt werden soll und deshalb gerade explizit nicht von endo-cis-Geschlechtsidentitäten (egal ob männlich oder weiblich) die Rede ist, kann neben den Bezeichnungen queer oder trans auch das Akronym TINA* verwendet werden: trans, inter, nonbinär, agender.

Das Sternchen * steht immer für alle Identitäten, die nicht explizit genannt, aber mitgedacht werden. Das * ist der Reminder fürs Mitdenken. Wie ein Magnet am Kühlschrank, der an die guten Vorsätze erinnert oder ein Hinweis an der Eingangstür eines Gebäudes, der an bestimmte Umgangsformen erinnert. (z.B. ans Schuhe-Ausziehen, wenn das in diesem Haus gewünscht und üblich ist).

2) Privileg: Heterosexualität & Monogamie

Diskriminierung aufgrund aller anderen sexuellen Orientierungen

Diskriminierungkategorie: Sexismus, Homophobie, Queerfeindlichkeit

Jede andere sexuelle Orientierung als heterosexuell - und zumindest vor der Fassade bzw. zumindest für verheiratete Frauen monogam - wurde in der Vergangenheit noch viel stärker als heutzutage diskriminiert bzw. diskreditiert, wobei von Rechtsaußen noch immer und wieder stärker werdend diskriminierende Sprache und diskriminierende politische Forderungen laut werden. Das ist also auch heutzutage und hierzulande nicht komplett vorbei. (Schon gar nicht global.)

Unterschiede gibt es hier auch zwischen Metropolen, “Großstadt-Citys” und Provinzstädten oder Dörfern auf dem Lande.

Bemerkenswert ist hier auch die bereits angedeutete Unterscheidung: eine anständige Frau ist im Patriarchat entweder verheiratet und treu (also monogam lebend) oder ledig und keusch (also asexuell, bis sie gefragt und (idealerweise nach der Eheschließung) begehrt wird), während es gleichzeitig patriarchale Narrative des “Hörner-Abstoßens” gab & gibt, die für die Persönlichkeitsbildung junger Männer essentiell seien.

Dabei schaden dem jungen Mann - im traditionell-historischen Denken und in der rechtskonservativen Gesinnung - sexuelle Verhältnisse mit vielen Frauen zum “Hörner-Abstoßen” nicht; wohl aber schaden dieselben sexuellen Verhältnisse dieses Mannes den jungen Frauen, die als “leichte Mädchen” bezeichnet werden und denen ein gesellschaftlich hoher Status aufgrund dessen verwehrt bleibt.

Ein Casanova oder Frauenheld oder potenter Mann ist auch ein ganz anderes Sprachbild - verbunden mit implizierter Bewunderung und Aufwertung oder Anerkennung (auch: toller Hecht oder (geiler) Hengst) - als die Begriffe “Schlampe”, “leichtes Mädchen”, “gefallenes Mädchen”, “Nymphomanin” , “Nutte”, “Hure” oder “Tussi”. Man könnte einwenden, dass es auch den durchaus positiv oder bewundernd / anerkennend verwendeten Begriff “Sexgöttin” für eine von vielen Männern begehrte oder für begehrenswert gehaltene Frau gibt. Für die Erlangung dieses “Titels” ist allerdings Normschönheit (s.u.) und die Zugehörigkeit zu einer gehobenen gesellschaftlichen Klasse Voraussetzung, was zum Beispiel in eleganter Kleidung, dem Zugang zu etablierten Räumen und dem Beherrschen der dort üblichen Etikette zum Tragen kommt.

Im Kontext Polyamorie (sexuell-erotische Beziehungen mit mehr als nur einem anderen Menschen) gibt es also eine Ungleichheit zwischen Männern und Frauen.

Zwar wurden beide binär gedachten Geschlechter historisch-traditionell ins rechtskonservative Ideal der heterosexuell-monogamen Ehe mit implizierter Familiengründung gepresst, aber das inoffizielle Nicht-Einhalten dieser Doktrin - inklusive der zumeist religiös konnotierten Vorgabe: sexuelle Abstinenz VOR und (nach Eheschließung) außerhalb der Ehe; also das Fremdgehen bzw. die Seitensprünge & “Außen-Affären” - hat(te) für Männer kaum negative Auswirkungen, für Frauen allerdings große sozio-ökonomische (also gesellschaftliche und wirtschaftliche) Nachteile.

Diskriminierung bedeutet in diesem Fall das Verwehren des Zugangs zu mehr gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Teilhabe aufgrund der oben genannten moralischen Diskreditierung von Frauen, die innerhalb des patriarchalen Moral-Codex als “nicht-anständig” diffamiert werden.

Uns mag dieses Thema historisch fern und somit irrelevant vorkommen, wenn wir ausblenden, dass es auch heute noch Religions- & Glaubensgemeinschaften - auch evangelikale und fundamental-dogmatische christliche, aber eben auch muslimische usw. - gibt, in denen dieses Thema noch sehr relevant für die Lebensqualität von betroffenen Personen ist.

Wenn wir gleichzeitig den globalen Rechtsruck mit in die Betrachtung einbeziehen - und ebenso all die Studien, aus denen hervorgeht, dass die Eskalation der Klimakrise, die zugleich eine Gesundheits- & Ressourcenkrise ist, also existenziell bedrohlich werden kann, was zu gewaltvollen Verteilungskämpfen und auch zu faschistoiden gesellschaftlichen Veränderungen führen kann, einbeziehen - und schließlich auch noch einbeziehen, dass allein im Jahr 2024 die statistische Zahl der Femizide (Frauenmorde durch einen gegenwärtigen oder ehemaligen Partner) in Deutschland von “jeden dritten Tag” (2023) auf “fast jeden Tag” (360 Frauenmorde in 2024) gestiegen ist - dann ist dieses Gesamt-Thema:

“Wer bestimmt über wessen Sexualität und wer setzt eventuell sogar mit Gewalt dieses Privileg, über andere Menschen in dieser Hinsicht bestimmen zu dürfen, durch?”

sehr relevant in einer sozialen & ökologischen globalen Multi-Krisen-Situation, die durch die globale Erd-Überhitzung wie durch ein Brennglas verstärkt wird, was nachweislich zu einer Steigerung von Aggressivität führt. Das ist wissenschaftlich erwiesen. (Quellen: s.u. & s.o.!)

Eine Auswahl der Artikel, die über die Studie “Hass & Hitze” berichtet haben:


Weiteres zum Verständnis der Privilegiertheit oder Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, die wir uns genauso wenig aussuchen, wie wir es uns aussuchen, ob wir Spinat, Oliven, Brokkoli, Käse, Milch, Kaffee, Schwarztee, Lakritz, Erdbeeren, Rosenkohl oder Erdnussbutter mögen:

Das Akronym LGBTQIA* fasst homosexuell & bisexuell zusammen:
L (lesbisch),
G (schwul (gay)),
B (bisexuell), ergänzt dann noch die
T = Trans-Identität, weil diese Geschlechtsidentität mit der sexuellen Orientierung verknüpft sein kann - in der Weise, dass eine Person vor ihrer Transition gesellschaftlich als heterosexueller Mann (Stereotyp) gelesen wurde und nach ihrer Transition als lesbische Frau wahrgenommen wird und sich auch selbst so identifiziert. Oder umgekehrt: Eine lesbische Frau könnte durch ihre Transition zu einem heterosexuellen Mann werden. Eine bisexuelle Orientierung ist natürlich auch denkbar.

Und viele weitere Möglichkeiten der sexuellen Orientierung von Menschen mit einer Trans-Geschlechtsidentität gibt es, die außerhalb der rechtskonservativen Normierung liegen. (Zum Beispiel pan-sexuell oder omni-sexuell.)

Diese Menschen können also im Falle einer rechtsextremen Regierung oder gar faschistischen Diktatur zu potentiellen Opfern von jeder erdenklichen Form von Gewalt werden. Vom Zusammengeschlagen-Werden auf der Straße über Exklusion aus wirtschaftlich & gesellschaftlich “guter Situiertheit” durch Diskriminierung am Arbeitsplatz und bei der Vergabe von Arbeitsstellen bis hin zu politischer Gefangenschaft aufgrund von Verboten aller Geschlechtsidentitäten außer endo-cis-Identitäten und aller sexuellen Orientierungen außer der heterosexuell-(monogamen) Orientierung.

Denkbar ist auch eine Ungleichbehandlung von Seiten der Judikative (Gerichte / Justiz) und der Exekutive (Polizei) aufgrund von konstruierten Haftgründen, die auf eine diskriminierende Andersbehandlung der Betroffenen von Polizei und Justiz zurückzuführen sind.

In einer liberal-progressiven demokratischen Gesellschaft ist diese Ungleichbehandlung (also Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und/oder sexueller Orientierung) nicht legal, in einem queerfeindlichen, rechtsextremen Staat oder gar in einer faschistischen Diktatur ist das aber sehr wohl legal. Bis hin zum Massenmord an den Betroffenen wie in Nazi-Deutschland, in dem auch Homosexuelle bzw. queere Menschen in den Konzentrationslagern waren.

Q (Queer) ist ein weiterer Buchstabe im Akronym LGBTQIA* und zugleich ein Überbegriff, der zuweilen auch als Synonym für LGBTQIA* verwendet wird. Der Begriff queer kann sich sowohl auf die Geschlechtsidentität als auch auf die sexuelle Orientierung beziehen und bedeutet zunächst einmal: nicht dem rechtskonservativen Normativ entsprechend (ohne näher zu definieren, in welcher Weise).

Queer war zunächst ein gesellschaftlich abfälliger Begriff, der dann in Kombination mit #PRIDE (#Stolz) zur selbstbewussten Selbstbezeichnung adaptiert wurde. Sich sein Selbstwertgefühl nicht von Privilegierten und ihren Normierungen diktieren zu lassen, ist ein Akt des politischen Widerstands, der es wert ist, gefeiert zu werden.

#pridemonth #june #pride #CSD #ChristopherStreetDay

I (Inter) bezieht sich wie Trans auf die Geschlechtsidentität und eigentlich nicht auf die sexuelle Orientierung - allerdings macht die wertschätzende Erwähnung im Kontext LGBTQIA* bzw. im Kontext queere Identität Sinn, weil das Leid, das über Jahrzehnte und Jahrhunderte über Menschen gebracht wurde, die mit einer Inter-Geschlechtsidentität geboren worden sind, die somit auch nicht ins rechtskonservative Konstrukt von heterosexuell-monogamen Ehen zum Zwecke der Familiengründung gepasst haben - was schon in biblischer Zeit auch für kinderlose Frauen ein sehr leidvolles Thema war - die empathische Wertschätzung verdient, die sich auch durch das Nennen und immer wieder Erwähnen der Existenz dieser Geschlechtsidentität ausdrücken kann.

A kann hier nicht nur agender sondern auch asexuell bedeuten.

Und das Sternchen * steht wie immer für die Vielfalt (diversity - Diversität) an nicht explizit genannten, aber mit gemeinten und inklusiv mitgedachten Identitäten und Orientierungen, wie zum Beispiel demisexuell, pansexuell, omnisexuell - genderfluid, detrans usw.



Erstes Fazit: Schon die beiden ersten Kategorien (Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung) bieten eine Menge Potential für eine Gesellschaft, die von eskalierender Aggression und Gewaltbereitschaft betroffen ist, dass Menschen intersektionell diskriminiert werden.

Auch für bisexuelle Menschen, die sowohl an homosexuellen als auch an heterosexuellen Beziehungen interessiert sind - wobei diese sexuelle Orientierung Teil ihrer sozialen Identität ist - gilt, dass sie intersektionell diskriminiert werden, weil es ihnen passieren kann, dass sie auch in einer LGBTQIA*-Community diskriminiert werden.

Intersektionelle Diskriminierung hat zwei Bedeutungen:

1) Eine Person wird gesellschaftlich wegen mehrerer nicht-privilegierter bzw. diskriminierter Identitätsmerkmale diskriminiert - also mehrfach diskriminiert - und ist zum Beispiel sowohl von Rassismus als auch von Sexismus oder sowohl von Sexismus als auch von Ableismus betroffen oder wird sowohl wegen ihrer Geschlechtsidentität als auch wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert usw. …

2) Eine Person wird innerhalb einer Community von potentiell diskriminierten (abgewerteten), exkludierten (ausgegrenzten), marginalisierten (in ihrem Anspruch auf Gleichwertigkeit, Inklusion und Chancengleichheit ignorierten oder in ihrer kompletten Existenzberechtigung negierten) Menschen wiederum diskriminiert - also von Menschen, die selbst gesamtgesellschaftlich von Diskriminierung betroffen sind, auch wieder diskriminiert.

3) Privileg: weiß

Diskriminierung von BIPoC (Opens in a new window)

BIPoC: Black, Indigene, People of Colour (Opens in a new window)

Diskriminierungskategorie: Rassismus

Hier geht es um Diskriminierung aufgrund körperlicher Identitätsmerkmale, die früher als nicht-europäische oder nicht-kaukasische bzw. nicht-weiße ethnische Herkunft bezeichnet wurden. In all diesen Begriffen steckt bereits eine rassistische Denkweise, die längst naturwissenschaftlich widerlegt ist. - Es gibt keine menschlichen “Rassen”. - Deshalb werden diese Begriffe z.B. “kaukasisch” “europäid” auch nicht mehr verwendet! Solange es aber Rassismus noch als Tat von Privilegierten und als Diskriminierungs-Erlebnis von Betroffenen gibt, muss irgendwie in Worte gefasst werden können, wer eigentlich von wem strukturell diskriminiert wird. Es schadet nicht, gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass die Begrifflichkeiten zur Kategorisierung bereits diskriminierend bzw. rassistisch sind!

Zu Rassimus bzw. Klima-Rassismus gehört auch Post-Kolonialismus und Neo-Kolonialismus und das Verharmlosen der KlimaKatastrophe und ihrer Folgen bzw. das Bagatellisieren des Ausmaßes der globalen Zerstörung der Lebensgrundlagen (Trinkwasser, Nahrung, bewohnbares Land) und Lebensräume (Ökosysteme) - also die Behauptung: Die “Klima-Hysteriker” würden maßlos übertreiben. So schlimm würde es ja nicht. “Die Welt geht nicht unter.” (Merz) “Nur weil heute so ein Tag ist, ändert man nicht die Politik.” (Laschet - während des Ahrtalhochwassers - Richtig müsste es heißen: Weil man die Politik des fossilen Weiter-so nicht ändert, ist immer wieder so ein Tag. Im Globalen Süden noch viel häufiger als hierzulande.

#MonatlichesJahrhunderthochwasser #JahrhunderthochwasserDesMonats

Bei der Bagatellisierung der KlimaKastastrophe wird davon ausgegangen, dass es für eine*n selbst nicht so schlimm wird; und es wird komplett ausgeblendet, dass es für Menschen, die woanders oder wannanders leben - im Globalen Süden oder in der Zukunft (oder auch in einem anderen sozialen Milieu und einer anderen Betroffenheit von Risikofaktoren und von Diskriminierungen) - schon jetzt ganz schön schlimm ist und noch sehr schlimm werden wird.

Deswegen ist allein die Verharmlosung oder gar Leugnung der KlimaKatastrophe ein diskriminierender Akt!

Die Bagatellisierung der KlimaKatastrophe ist nichts anderes als Klima-Rassismus, Klima-Sexismus, Klima-Ableismus, Klima-Adultismus usw. - kurz:
Klima-Diskriminierung, Klima-Exklusion & Klima-Marginalisierung!

4) Privileg: "christlich" oder “abendländisch”

Diskriminierung von allen anderen Glaubensgemeinschaften, Religions- & Kulturzugehörigkeiten

Diskriminierungskategorien: Antisemitismus, Antijudaismus / Islamfeindlichkeit / Islamophobie / Antiziganismus (Diskriminierung von Sinti & Roma) / Rassismus

Ob evangelikal, moderat gläubig oder in atheistischer Ausprägung spielt keine Rolle - es geht um die Zugehörigkeit zu einem Kulturkreis, der in rechten Kreisen auch als “Abendland” bezeichnet wird und soziologisch oder politologisch in den 90ger-Jahren auch als “westliche Welt” oder “westliche Zivilisation” bezeichnet wurde. Dazu gehören die christlichen Feste auch in säkularisierter Form - z.B. Weihnachten, Ostern, Fasching usw. - auch in Sachen Dekoration, Süßigkeiten, Konsumgüter und Verkaufskampagnen, Schaufenstergestaltungen, Werbung in Funk, Fernsehen, Zeitungen, öffentlichen Verkehrsmitteln usw. …

Egal, was mensch selbst glaubt und welches Welt- und/oder Gottesbild das eigene ist - kein Mensch kommt in Europa, in Nord-Amerika und auch in anderen Teilen der Welt, die stark von Europas Imperialismus, Kolonialismus, Kolonialzeit, Post-Kolonialismus und Neo-Kolonialismus geprägt sind, an dieser “jahreszeitlichen Dekoration” christlicher Prägung vorbei. Wer sich damit identifizieren kann, ist im Vorteil gegenüber allen, die davon eher irritiert werden und sich nicht repräsentiert fühlen. Kommt dann noch explizite Diskriminierung von Menschen hinzu, zu deren Identität eine andere Religions- und/oder Kultur-Zugehörigkeit gehört, muss diese Hürde immer erst genommen werden, bevor sich ein Level an Lebensqualität und Wellbeing in Community / Society (Wohlbefinden in der Gemeinschaft bzw. Gesellschaft) einstellt, das sich bei Menschen christlicher Prägung - egal ob gäubig oder atheistisch säkularisiert - schon viel früher einstellt.

5) Privileg: Fitness & Gesundheit

Diskriminierung von Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen, Einschränkungen oder körperlichen, seelischen oder geistigen Behinderungen oder Neurodivergenz

Diskriminierungskategorie: Ableismus

“Idealerweise” strotzt der privilegierte Mensch vor Kraft, ist sportlich, und auf keinen Fall sichtbar oder einschränkend erkrankt, nicht vulnerabel.

Wenn Menschen aufgrund von körperlichen, seelischen oder geistigen Erkrankungen, Einschränkungen oder Behinderungen diskriminiert (abgewertet), exkludiert (ausgeschlossen), oder marginalisiert (in ihrem Anspruch auf Wertschätzung und Gleichberechtigung ignoriert) werden, dann ist das Ableismus. (Vom englischen Wort able = handlungsfähig / to be able to do anything = (irgend)etwas tun können)

6) Privileg: Normschönheit

Diskriminierung von Menschen, die aufgrund von körperlichen Merkmalen nicht dem gegenwärtig konstruierten Schönheitsideal entsprechen

Diskriminierungskategorien: Bodyshaming oder Bodyblaming, auch: Fatshaming / Fatblaming - sehr oft in Verbindung mit Sexismus

Normschönheit ist eine Variante von fit & gesund, die viel zu selten als Privileg bzw. bei “Nicht-Normschönheit” vor allem bei Frauen als Diskriminierungsgrund reflektiert wird - Diskriminierung aufgrund von Nicht-Normschönheit wird Bodyshaming oder Bodyblaming genannt.

(Body - Körper / Fat - Fett / Shaming - Beschämen / Blaming - Blamieren)

7) Privileg: "alt"

Diskriminierung von Kindern & Jugendlichen
(zu Altersdiskriminierung: s.u.)

Diskriminierungskategorie: Adultismus

Gemeint ist: mündig - kein minderjähriger Junge mehr & noch kein pflegebedürftiger Greis - vergl. “alter weißer Mann”

Die Diskriminierung von Jugendlichen wird Adultismus genannt. Im Kontext der KlimaKatastrophe bedeutet diese Art der Diskriminierung auch, dass Menschen, die aufgrund ihrer Lebensdauer (und durch ihren Lebensstil und den damit verbundenen CO2-Fußabdruck) schon viel mehr zu den Verursacher*innen der globalen Erd-Überhitzung oder sogar zu den Profiteur*innen von fossiler Wirtschaft gehören, am wenigsten oder sogar gar nicht zu den Opfern der KlimaKatastrophe und Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen durch Ökozid gehören werden, weil sie vor der Eskalation, die möglicherweise für die gesamte dann lebende Menschheit existenziell bedrohlich werden wird, schon eines natürlichen Todes gestorben sein werden - möglicherweise im hohen Alter nach einem erfüllten Leben in genau dem Luxus, der ursächlich für die KlimaKatastrophe und die ökozidale Zerstörung der Lebensgrundlagen ist.

#DasPrivilegDerFrühenGeburt

Es gibt wiederum auch Altersdiskriminierung, die aber letztendlich immer mit Sexismus, Klassismus oder Ableismus einhergeht, das heißt: betroffen von Altersdiskriminierung sind:

- alte Frauen, also alte weibliche Menschen (Altersdiskriminierung mit Sexismus),

- alte pflegebedürftige bzw. alte kranke Menschen oder Menschen, die im Alter zum Beispiel auch im Rollstuhl sitzen, erblinden oder schwerhörig werden o.ä. (Altersdiskriminierung mit Ableismus)

- alte arme Menschen aller Geschlechter, die also sozio-ökonomisch schlecht gestellt sind und in prekären Verhältnissen leben. (Altersdiskriminierung mit Klassismus)

Der privilegierte “alte weiße Mann” ist reich bzw. gut situiert.

Die Bezeichnung: “alter weißer Mann” ist KEINE Diskriminierung, sondern die Benennung eines Privilegs! (s.u.)

MERKE: Nicht alles, was mir nicht schmeichelt, fällt sprachlich, gesellschaftlich & politisch unter die Überschrift: Diskriminierung.

Altersdiskriminierung gibt es - so wie es auch Altersarmut gibt, von der überwiegend Frauen betroffen sind - NUR als intersektionelle Diskriminierung. Der “alte weiße Mann” an sich ist NIE diskriminiert, sondern immer privilegiert!

Zuweilen fühlen sich Menschen, die in die Kategorie “alter, weißer Mann” fallen, diskriminiert oder beleidigt, einfach nur, weil diese Kategorie sprachlich erwähnt wird. Sie fühlen sich an den Pranger gestellt und beschuldigt, anstatt zu begreifen, dass an sie appelliert wird:

Ein moralisch guter privilegierter Mensch teilt seine Privilegien und nutzt sie, um Nicht-Privilegierten zu helfen.

Ein moralisch guter, politisch aktiver Mensch nutzt seine Privilegien, um diese gesamtgesellschaftlich in Frage zu stellen und diese abzuschaffen.

Die Bezeichung “alter weißer Mann” ist zunächst einmal wertneutral. Sie bezeichnet ein gesamtgesellschaftlich vorhandenes Privileg, das sich der Inhaber weder verdient hat, noch ist es seine “Schuld”, dass er dieses (Mehrfach)Privileg durch Geburt hat. (So wie es auch nicht die “Schuld” der von Diskriminierung Betroffenen ist, dass sie durch Geburt oder durch sogenannte Schicksalsschläge wie Unfälle oder Erkrankungen, die zur Betroffenheit von Ableismus führen können, in jene Kategorien gehören.)

Der Appell an den “alten weißen Mann” ist also NICHT: Schäm dich! Du bist ein schlechter Mensch! SONDERN der Appell lautet: Sei ein guter Mensch und nutze deine Privilegien in nicht-egomanischer Weise zur Mehrung des Gemeinwohls.

(Abzustreiten, dass es diese Super-Privilegiertheit im hier vorgestellten Sinne gibt - “weißer alter Mann” steht mehr oder weniger für den Hauptgewinn aller hier vorgestellten acht Privilegien: alter, weißer, reicher, “abendländisch-christlicher”, gesund-fit-normschöner, heterosexueller, endo-cis Mann - ist keine nicht-egomanische Weise, die eigene Privilegiertheit zu nutzen. Die Bezeichnung “alter weißer Mann” gar selbst als diskriminierend zu bezeichnen, nur weil es vorübergehend keinen Applaus sondern mal kurz eine Konfrontation mit einem gesellschaftlichen Missstand, an den mann gewöhnt ist, ist in Anbetracht dessen, was für eine Leiderfahrung echte Diskriminierung ist, wirklich sehr zynisch - und sachlich so sehr falsch, dass es Anlass zu Empörung gibt.)

8) Privileg: Reichtum & gesellschaftlich hoher Status

Diskriminierung von sozio-ökonomisch schlecht gestellten Menschen, die in prekären Verhältnissen leben

Diskriminierungskategorien: Klassismus

Der “alte, weiße Mann” ist gut situiert und gut vernetzt; hat (von Jugend an) niederschwelligen Zugang zu Bildung & zu Karrierechancen; eventuell stehen Menschen (Personal, Ehefrau, Mutter, Schwester oder Tochter) zur Seite, die Care-Arbeit im Haushalt / in der Familie oder organisatorische Aufgaben am Arbeitsplatz erledigen.

“Reich” ist in Anführungszeichen zu setzen, weil es nicht nur für die Superreichen gilt, deren Geld für sie arbeitet (ca. 1% der Menschheit besitzt so viel wie 50% der Menschen, die zu den Armen gehören), sondern auch für die ca. 49% der Menschheit, die für ihr Geld arbeiten, aber ungleich mehr als arme Menschen verdienen, die sehr oft in schlecht bezahlten Jobs oder gar in Ausbeutungssituationen leben & arbeiten, oder die z.B. aus gesundheitlichen Gründen (chronische oder psychische Erkrankungen, die zu Erwerbsunfähigkeit führen) oder aus sozialen Gründen (z.B. alleinerziehend oder pflegebedürftige Angehörige pflegend) keiner Erwerbstätigkeit nachgehen können.

Die Diskriminierung aufgrund der sozio-ökonomischen Situation bzw. des Milieus der Herkunftsfamilie wird Klassismus genannt.

Klassismus ist die häufigste Form von Diskriminierung, die aber am wenigsten diskutiert wird, also auch am wenigsten bekämpft wird. Betroffene werden sehr häufig intersektionell diskriminiert und sind z.B. sowohl von Klassismus als auch von Rassismus oder sowohl von Klassismus als auch von Sexismus oder sowohl von Klassismus als auch von Ableismus betroffen.


Wer alle diese acht Privilegien hat, gehört zu den meistprivilegierten Menschen bzw. Lebewesen und hat mehr Chancen und Teilhabemöglichkeiten und dadurch auch mehr Macht. In der Kurzform wird die meistprivilegierte Kategorie als "alter, weißer Mann" bezeichnet.

Im Kontext Ökozid & KlimaKatastrophe haben die meist-privilegierten Menschen die größten Überlebenschancen bzw. den niederschwelligsten Zugang zu höherer Lebensqualität auch dann noch, wenn das für 99% der Weltbevölkerung nicht mehr möglich sein wird.

Zugleich haben Menschen mit allen acht Privilegien und mit einem sehr hohen Lebensstandard eine entsprechend größere ursächliche Verantwortung wegen ihres höheren CO2-Abdrucks und sind auch in einem größeren Maß verantwortlich für ihr Nicht-Handeln, obwohl sie die (politische) Macht und den (gesellschaftlichen) Einfluss und die (finanziellen) Mittel dazu haben und zu den Entscheider*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gehören.

Wir sind nicht nur verantwortlich für das,

was wir tun,

sondern auch für das, was wir nicht tun.

(Molière)


#klimasexismus (Opens in a new window) ist nicht exklusiv gemeint!

Auch #klimarassismus (Opens in a new window) #klimaableismus (Opens in a new window) #klimaklassismus (Opens in a new window) usw. wollen wir thematisieren und denen eine Stimme & Rückenwind geben, deren ohnehin vorhandene Benachteiligungen durch KlimaKatastrophe wie durch ein Brennglas verstärkt werden ...

Persönliche Anmerkungen:

Mir liegt aus verschiedenen Gründen sehr viel an genau diesem Beitrag.

Zum einen - der wahrscheinlich banalste Grund - um jede Rubrik unseres Online-Magazins Rückenwind in der ersten Ausgabe (November 2024 bis Januar 2025) mit den Dossiers #Flughafen & #SündiBleibt vorzustellen.

Zum anderen, weil mir das Thema am Herzen liegt. Ich habe Philosophie, Jüdische Studien und Frauen- & Geschlechterstudien (gender studies) studiert. Ich bin Feministin. Ökofeministin. Queerfeministin. Und ich bin selbst Betroffene (von intersektioneller Diskriminierung). Mir ist das Thema also persönlich wichtig.

Zum dritten - der mir wichtigste Grund - weil das Thema dringlich ist. Denn ich beobachte seit geraumer Zeit - und bin dazu im Austausch mit anderen, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben - dass es in der KlimaGerechtigkeitsBewegung bzw. in antifaschistischen und öko-fairen Gruppen - deren Beitrag gegenwärtig von unermesslichem Wert ist! - ein fundamentales Missverständnis gibt, das eine häufige Konfliktursache ist. Wenn diese Konflikte nicht konstruktiv gelöst werden, haben sie im schlimmsten Fall das Potential diese so wichtigen Gruppen und Bewegungen von innen zu zersetzen. Das wäre fatal!

So fatal, wie es in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts war, dass die linken Gruppen zu keinem Schulterschluss im Stande waren, sondern in zermürbenden Konflikten darüber verharrten, wer die Gesellschaft “richtiger kritisiert” (also mit dem angemessensten Vokabular und mit den passendsten Sprecher*innen und an den sinnvollsten öffentlichen Orten und im Dialog mit den richtigen Gruppen und Prominenten und in Distanzierung von diesem oder jenem und mit der effektivsten Protest-Methodik kritisiert).

Es wird in dieser Rubrik sicher noch viele interessante Artikel geben oder auch in den anderen Rubriken (z.B. in der Philosophischen Brise …) immer mal wieder einen Bezug zu dieser Rubrik geben, z.B. zu den Schlagworten: Feministische Ethik / Kommunikative Ethik / Caring-Ethik / Ökofeminismus / Matriarchatsbewegung … … …

Was ich schon andeuten - und an anderer Stelle wieder aufgreifen und weiter ausführen - möchte, ist folgendes:

Es gibt inzwischen Misogynie (Frauenfeindlichkeit) nicht nur von maskulinistischer, patriarchaler, rechtspopulistischer und petromaskuliner Seite her. Sondern es gibt auch eine queere Variante der Frauenfeindlichkeit.

Genauso gibt es auch Queerfeindlichkeit und Transfeindlichkeit in der Frauenbewegung bzw. im Feminismus.

Wenngleich für beide Bewegungen gilt, dass es diese Erscheinungsform der intersektionellen Diskriminierung zwar gibt, dass aber beide Bewegungen nicht komplett von dieser Exklusivität durchdrungen sind.

Ich halte hier aber eine tiefgreifende Versöhnung, Aufarbeitung und auch in gewisser Weise systemische Konfliktklärung für dringend nötig - systemisch, weil die Konfliktmoderation zwischen Bewegungen und nicht (zumindest nicht nur) zwischen Einzelpersonen stattfinden muss.

Ich halte es außerdem für wichtig zu unterscheiden - und transparent sowie reflektiert zu kommunizieren - um welche “Räume” es wann geht.

Es muss sowohl unterschiedliche Safer Spaces als auch Braver Spaces (Opens in a new window) und ebenso inklusive Räume #füralle geben. Und außerdem ein Konzept von Kommunikativer Awareness bzw. Kommunikativer Ethik, die Rahmenbedingungen für ein faires Miteinander und eine konstruktive Konfliktaustragung darstellt.

Wichtig ist auch die Frage: Wollen wir gerade bestimmte Zielgruppen in der Gesamtbevölkerung sehr zielgenau adressieren, um dort zu mobilisieren und/oder Vernetzungsarbeit zu leisten und Brücken der Verständigung außerhalb der eigenen Bubble zu bauen?

#Unbubble #Mobi #Mobilisierung #Organizing #Networking

Es kann zum Beispiel Sinn machen, spezielle Angebote für Mütter zu entwickeln, weil sich die Situation von Müttern von der von Vätern und auch von der von kinderlosen Frauen* unterscheidet. Mütter haben bestimmte Bedürfnisse, die erfüllt sein bzw. werden müssen, damit sie sich in der Gemeinschaft wohlfühlen können.

Kurzer Exkurs

By the way habe ich es auch selbst so erlebt, wie es mir viele Mütter erzählt haben: Dass wir von Reporter*innen immer wieder gefragt wurden, wo denn unser Kind oder unsere Kinder jetzt seien. Väter wurden das nie gefragt. Dabei war “Beim Vater” die häufigste Antwort der Mütter. Väter wurden mehr über ihre beruflichen Identitätsmerkmale wahrgenommen und waren dann Ingenieure, Lehrer, Naturwissenschaftler, Professoren, Geschäftsführer o.ä. Und Vater von soundso vielen Kindern waren sie eben auch. Aber nie wurden sie gefragt, wer denn jetzt, wo sie im zivilen Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen sind, sich um diese Kinder kümmert. Das scheint so auf der Hand zu liegen: Die Mutter der Kinder. Und wenn nicht diese, dann die Oma, eine Tante, die beste Freundin der Mutter oder die Nachbarin. 2022/2023/2024 - kaum zu glauben eigentlich.

Exkurs Ende

Mütter sichtbar in Protest einzubinden, ist unignorierbar für eine Gesellschaft.

Es fällt gerade deshalb so auf, weil die Mütter noch immer ins Haus gedacht werden, wo sie sich kümmern - um das gute Leben #füralle im Konkreten. Jedenfalls sollen sie sich kümmern.

(Tun sie es nicht, gelten sie - noch immer! - als schlechte Mütter (Rabenmütter, Emanzen, Karrierefrauen) oder als faul (weil ihnen z.B. eine Depression nicht als etwas anerkannt wird, was ihnen widerfährt, woran sie aber keine Schuld tragen, was sie auch nicht mal eben ändern können - hingegen heißt es bei Männern doch eher Burnout, was betont, wieviel sie vorher geleistet haben).)

Mütter, die zivilen Widerstand leisten und disruptiv (störend) mitten in der Gesellschaft & mitten im Alltag protestieren, sind unignorierbar für eine Gesellschaft. Ebenso Mütter, die als politische Gefangene in Haft sind. Die Gesellschaft kann dann versuchen, mit hohem Aufwand zu verdrängen, zu verleugnen, zu negieren, zu ignorieren. Aber irgendwann wird der Aufwand zu groß und/oder es gelingt nicht mehr.

Was eine Bewegung braucht, ist, dass transparent gemacht wird, welche Aktivitäten mit welchem Ziel vorgenommen werden.

Es ist Sand im Getriebe einer Bewegung/Gemeinschaft/Gruppe, wenn immer wieder diskutiert wird, dass man doch das Patriarchat nicht fortsetzen wolle und deshalb den “Tätern” und “Mittäter*innen” keine Energie, Kraft und Aufmerksamkeit schenken wolle; also zum Beispiel keinen Aufwand betreiben wolle, um sich mit Kirchengemeinden und anderen (tendenziell) konservativen Milieus in der Bevölkerung - den sogenannten “Säulen der Gesellschaft” (Pillars of Support) - zu vernetzen; oder eben mit Müttern (die ganz patriarchal als am Herd stehende unterwürfige Mittäter*innen am Patriarchat gedacht werden, was wiederum selbst eine sehr patriarchale abwertende Haltung gegenüber Frauen ist!)

Was keinen Sinn macht, ist: Die Vernetzungsarbeit in die Zivilgesellschafft hinein, mit dem internen Community Caring zu verwechseln und diese Vernetzungsarbeit abzulehnen, weil der Safe Space vermeintlich bedroht wird oder die Diversität und Inklusion bei der adressierten Gruppe nicht den eigenen Maßstäben entspricht.

Es kann genauso (wie bei Müttern) Sinn machen, Vernetzungsgespräche mit Kirchengemeinden und ihren Vertreter*innen zu führen, um für die Ziele der Bewegung eine breite Reichweite in die Gesellschaft hinein zu generieren. Umgekehrt macht es keinen Sinn, eine Gruppe/Gemeinschaft/Bewegung gewissermaßen zum Christentum zu “missionieren”.

Religionsfreiheit ist ein hohes demokratisches Gut! Allerdings bedeutet sie durchaus Freiheit FÜR eine Religiosität der eigenen Wahl und nicht eine erzwungene Freiheit VON Religion. Es kann aber durchaus vorkommen, dass religiöse Menschen in progressiven, politisch linken, öko-fairen Gruppen verschiedene Formen von Diskriminierung erleben. Das ist zwar eine Spieß-Umdrehen-Reaktion auf erlebtes Leid - gerade von queeren Menschen in konservativen Familien und Kirchengemeinden, Schulen und anderen gesellschaftlichen (konservativen) Milieus. (Und insofern ist das empathisch nachvollziehbar.) Aber es ist destruktiv und schadet dem gemeinsamen Anliegen!

Beide Beispiele (Mütter / Kirchen) sollten nicht verwechselt werden mit dem Anliegen der Bewegung, inklusiv und divers zu sein.

Eine stabile, inklusive, diverse Gemeinschaft kann beispielsweise sonntags abends Gesamt-Plenum haben, mittwochs vormittags Mütterfrühstück, donnerstags abends Elternabend, freitags nachmittags Interessengruppen, die thematische Interessen, (methodische) Neigungen, (kreative) Talente, (fachliche) Fähigkeiten, (persönliche) Erfahrungen, (soziale) Kompetenzen, (berufliche) Qualifikationen abfragen und gar nichts mit Identitätsmerkmalen wie Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Situiertheit und Lebensalter zu tun haben. Dienstagsabends kann es ein Treffen für sehr junge Menschen geben. Und montags nachmittags eines für Menschen 50plus, die zur Bewegung gehören. Hier mal ein musisch-kreatives Angebot, da mal ein sportliches Bewegungsangebot, hier mal etwas für diese oder jene Glaubensgemeinschaft, da mal etwas zum Austausch zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften. Hier mal was für FLINTA*, da mal was für TINA*, hier mal ein Angebot zur Kritischen Männlichkeit, da mal ein Antirassismus-Training.

Ungut ist zum Beispiel, wenn endo-cis-Männer immer frei haben, während es das FLINTA*-Plenum gibt, in dem wieder Arbeit (Bewusstseinsarbeit, Care-Arbeit, Community-Caring (am Wohlbefinden aller in der Gemeinschaft arbeiten - durch Reflexion, Awareness, Sharing Circles, Austausch-Runden, Erfahrungsaustausch, Skill-Sharing, Teilen von Kompetenzen usw.) geleistet wird. “Kritische Männlichkeit” oder “Kritisches Weiß-Sein” oder “Antisexismus-Training” könnten ja Angebote für endo-cis-Männer während des FLINA*-Plenums sein. Außerdem könnte es auch noch mehr Schwerpunkt-Gruppen geben, zum Beispiel die Auswahlmöglichkeiten: FLINTA*-Gruppe, TINA*-Gruppe, Frauen*-Gruppe (stereotyp weiblich gelesene FLINTA*), Mütter-Gruppe, Eltern-Gruppe, Ü-50-Gruppe, Kritische-Männlichkeit-Gruppe für Endo-Cis-Männer, U-18-Gruppe.

Ungut ist außerdem, wenn es immer nur Austauschräume im Bezug auf die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung gibt.

Nicht alle Menschen definieren sich sehr stark über ihre Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung. Manche definieren sich sehr viel stärker über ihr Alter und suchen nach Austauschräumen mit Gleichaltrigen, andere definieren sich sehr stark über ihre berufliche Identität (auch im weiteren Sinne gedacht, also nicht nur auf die reine Erwerbstätigkeit bezogen, sondern auch im Bezug auf Ausbildung, Qualifikation, Interessensfeld; es kann auch ein intensives Hobby oder ein Ehrenamt sein …), wieder andere definieren sich mehr darüber ob sie Eltern sind und das Familienleben ihren Alltag in entscheidender Weise bestimmt, als darüber, ob sie Frauen oder Männer oder diverse Geschlechtsidentitäten sind.

Eine stabile Community sollte also Austauschräume (Safer Spaces UND Braver Spaces) anbieten, die sich immer wieder unterschiedlich gestalten.

Benötigt werden diese Austauschräume zum Reflektieren - zum Beispiel von Unwohlsein, Unzufriedenheit, Sorgen, Ängsten, Befürchtungen und gegebenenfalls auch zum Miteinander-Teilen von traumatischen Erfahrungen oder Verlusterfahrungen oder Diskriminierungserlebnissen - ähnlich wie Selbsthilfegruppen. So wie in der Gesamtgesellschaft sollte es auch in aktivistischen Gemeinschaften bzw. Bewegungen immer mal wieder unterschiedliche zielgruppenspezifische Austauschrunden geben.

Niemand würde auf die Idee kommen, die Anonymen Alkoholiker, die Verwaisten Eltern, die Paare mit unerfülltem Kinderwunsch, queere Menschen, die Betroffenen von sexualisierter Gewalt, die trauernden Kinder, die psychisch erkrankten Erwachsenen, die Frauenrechtler*innen, die Betroffenen von Suchtkrankheiten, die Angehörigen von Suchtkranken, die von Demenz Betroffenen und ihre Angehörigen, die Gehörlosen und die Erblindeten, die freiberuflichen Künstler*innen und die Gewerkschaftler*innen, sowie noch weitere Berufsgruppen und ebenso noch Angehörige verschiedener Glaubensgemeinschaften … - alle zusammen zum selben Austauschraum einzuladen - wenn es darum geht, dass sie mit sich selbst und ihrem Schmerz in Kontakt kommen sollen und einen geschützten Raum finden sollen, indem viele andere ähnlich empfinden, wie sie selbst, sodass eine große Chance auf gegenseitiges Verstehen und Einfühlung und damit auf bereichernde Begegnungen besteht.

Sehr wohl würde mensch aber auf die Idee kommen, all diese Menschen für ein inklusives, diverses, Demokratie-stärkendes, Un-Bubble-Event einzuladen. Idealerweise, nachdem es zuvor in geschützten Räumen einen Austausch mit viel Verstehen gab.

Es ist also essentiell zu fragen, ob gerade für den Austausch von sehr sensiblen Themen und Erfahrungen große Vertrautheit und Verbundenheit nötig ist, um die Hürde, sich in der Gruppe zu trauen, etwas zu sagen, so niederschwellig wie möglich zu gestalten, oder ob es eben gerade um Transformationsarbeit an der Gesellschaft - und weniger am Individuum! - geht. Mal so. Mal so. Beides ist notwendig!

Wollen wir uns gerade als gesamte Gemeinschaft bzw. Bewegung oder Gruppe weiterentwickeln? Wollen wir dazulernen? Wollen wir unser Miteinander reflektieren und stabilisieren?

Dann brauchen wir alle!

Alle müssen gemeinsam lernen, was alle gemeinsam können müssen, damit es das gute Leben #füralle gibt.

Wenn wir uns nur mit Menschen aus der eigenen Bubble umgeben, die eventuell ganz selbstverständlich Pronomenrunden zu Beginn jedes Meetings machen und die von sich aus korrekt gendern und so achtsam, aware, woke, rücksichtsvoll mit uns umgehen, dass wir uns wohl fühlen, als wären wir zurück im Mutterleib, wo es nie Mangel gab, dann haben wir zwar ein Höchstmaß an Wellbeing (Wohlbefinden), aber nicht einmal ein Mindestmaß an Selbstwirksamkeit im Bezug auf die gesamte Gesellschaft, die weiter ungebremst in Faschismus und KlimaKatastrophe rast.


Eine weitere ungute Situation, die ich über längere Zeit beobachtet habe, ist der inflationäre Gebrauch des Wortes Feindlichkeit - zum Beispiel jedes Frauentreffen oder Müttertreffen oder “weiblich gelesene” FLINTA*-Treffen als transfeindlich zu bezeichnen.

FEINDLICH bedeutet, die Absicht zu haben, einer anderen Person oder Gruppe zu schaden. Oder gar zu wollen, dass es die andere Person oder Gruppe nicht (mehr) gibt. Es GIBT Transfeindlichkeit und Queerfeindlichkeit von Rechtsaußen, die bis hin zur Gewaltbereitschaft geht und die queeren Menschen ihr Existenzrecht abspricht, Trans-Personen ihre Transition aberkennt und die selbst gewählten Namen nicht anerkennt, sondern konsequent den Dead-Name (den bei der Geburt zugeteilten Namen) verwendet - von den Pronomen und Anreden ganz zu schweigen.

Feindlich gesonnene Menschen treffen sich nicht ab und an auch mal ohne dich und dann auch wieder mit dir. Feindlich gesonnenen Menschen bist du auch nicht egal. Sie sind proaktiv gegen dich und wollen dir schaden, dir deine Rechte und Gleichberechtigung aberkennen und der gleichen mehr. Eine Mutter, die sich mal gerne mit anderen Müttern austauschen möchte oder eine Frau um die 50, die sich mal gerne mit anderen Frauen um die 50 austauschen möchte, ist nicht deswegen transfeindlich.

Ein endo-cis-Mann muss sich mal wieder gar nicht rechtfertigen, sondern wieder nur die Frauen, die noch immer wegen des Weiblich-Gelesen-Werdens gesamtgesellschaftlich diskriminiert werden, müssen sich dafür rechtfertigen, dass sie sich genau darüber ab und an mal für ein Stündchen mit Gleich-Betroffenen austauschen möchten.

Vorgekommen sind solche Beispiele: Frauen, die einen Frauen-Protest oder Mütter-Protest vorbereiten und durchführen wollten, wurde Transfeindlichkeit unterstellt, weil männlich gelesene TINA* bzw. männlich gelesene queere Menschen dann da nicht beteiligt sein könnten. (Reflektiert werden könnte schon, dass Frauen auf keinen Fall so vehement beanspruchen könnten, in einem TINA*-Protest oder TINA* Sharing Circle dabei sein zu dürfen, wenn sie selbst keine queere bzw. Trans-Identität haben.)

Eine Konfliktursache, die vorkommt, ist auch, dass es Stimmen gibt, die das Wort Frau gar nicht mehr verwenden, sondern nur noch FLINTA*; dann aber wiederum andere Stimmen, die - zurecht! - sagen, dass FLINTA* aber nicht nur weiblich gelesene Menschen sind.

Ich selbst bin sehr dafür, das komplette diverse Wortfeld auch zu benutzen und Vielfalt und Diversität einer Gesamtgemeinschaft oder Gesamtgesellschaft auch dadurch sichtbar zu machen, dass Identitäten auch als Kleingruppen gezeigt werden. Damit meine ich, zu zeigen, dass die Gruppe bunt ist und vielfältig und keineswegs eine einheitliche Masse.

Spannend kann es im oben genannten Sinne sein, wenn ich zum Beispiel mich in dieser Woche entscheide, in der Frauenaustauschgruppe mitzumachen, in der nächsten Woche aber in der Gruppe nach Alter, die dann aber allen Geschlechtsidentitäten offen steht, dann vielleicht auch mal in der FLINTA*-Gruppe, dann vielleicht mal in einer, die eher nach den Interessen, Neigungen, Stärken und/oder Berufsausbildungen sortiert ist. Dadurch treffe ich immer wieder andere Menschen und diese immer wieder anderen Menschen treffen umgekehrt auf mich. Trotzdem gibt es in diesen Räumen hohe Chancen auf gute Verständigung und Einfühlung, weil bestimmte Aspekte der eigenen Lebenssituation und des eigenen Vokabulars eben gut zusammen passen.

Ich schlage außerdem ganz dringend vor, dass die soziale Ächtung - also der Ausschluss von Menschen aus der Gruppe nicht das einzige Mittel der “Friedensstiftung” und Etablierung von Safe Spaces sein sollte! Hingegen sollte es viel mehr Trainings #füralle!! - nicht nur für diejenigen, die sich sehr für das Thema Awareness / Wokeness interessieren, sondern für alle! - geben.

Vorsicht ist wie gesagt auch gegeben bei der Verwendung der Begrifflichkeiten TERF: TransExkludierende RadikalFeministin (oder TransExkludierender RadikalFeminismus) und TransFEINDLICHKEIT. Die tatsächlich vorhandene Trans- & Queerfeindlichkeit von ganz Rechtsaußen wird völlig verharmlost, wenn jeder Mensch, der mal ein Mütterfrühstück oder einen Protest mit nur weiblich gelesenen Menschen durchführen will, als transfeindlich bezeichnet wird.

Diese Verharmlosung schadet dann wirklich den Diskriminierten, weil sie eben bagatellisiert und weil die Menschen, die sich überhaupt gegen Sexismus und jede Art von Queefeindlichkeit einsetzen, dann auch noch (als überreagierend und hysterisch) lächerlich gemacht werden können - in der Weise dass man das alles nicht ernst nehmen müsse, weil ja ständig Menschen aus den eigenen Reihen als trans- /queer-feindlich bezeichnet werden, ohne es zu sein. Und dass es keine klare Definition gäbe. Beides stimmt ja so gar nicht. Aber dieser interne Konflikt kann missbraucht werden, um die Bewegung zu zersetzen. Deshalb ist das wichtig, da an Deeskalation zu arbeiten und diese Situationen nicht auch noch zu eskalieren - aus lauter “awarer Parteilichkeit” für die Betroffenen. Betroffen von Diskriminierung sind ja ohnehin beide Gruppen: Frauen und TINA*-Menschen.

Und nicht nur schadet die eben genannte Wirkung auf die restliche Gesellschaft (Bagatellisierung) der Gemeinschaft, sondern auch der Vorwurf selbst belastet die Gemeinschaft, stellt Freundschaften auf die Probe und kann Individuen sehr belasten - vor allem, wenn er dann auch noch mit sozialer Ächtung einhergeht. Sehr häufig sind diese Vorwürfe nicht gerechtfertigt, sondern basieren auf Missverständnissen oder unterschiedlichem Sprachgebrauch, was sich in einer Konfliktmoderation schnell oder zumindest effektiv und meist relativ einfach klären ließe. (Mehr dazu gibt es bei Frauen*_im_Widerstand, s.u.!)

Wie kann RÜCKENWIND hier helfen?

Ich glaube, dass hier in dieser Rubrik auch Interviews mit und die Vorstellung von Betroffenen (von Diskriminierung) helfen könnten, weil es den Horizont für alle Beteiligten erweitern könnte und auch Verstehen, Verständigung, Abbau von Vorurteilen und Empathie ermöglichen kann.

Auch kleinere Artikel, die nicht wie der hiesige erst einmal ein großes Panorama beleuchten, sondern alltagsnahe Beispiele und Erfahrungserlebnisse unter die Lupe nehmen und transparent zeigen, was da zum Beispiel die Trigger-Auslöser sein können oder was “daran” diskriminierend ist. Sowas wissen nicht-betroffene (oder nicht von dieser Diskriminierung: Transfeindlichkeit, Queerfeindlichkeit, Homophobie LGBTQIA*-Feindlichkeit betroffene) Mitmenschen einfach nicht. Und was sie nicht wissen und nicht verstanden haben, können sie nicht berücksichtigen und lernen - vor allem nicht, wenn sie schon sozial geächtet werden, bevor sie auch nur die Chance hatten, zu verstehen, was es mit den neuen Pronomen zu tun hat.

Was auch noch wichtig zum Verständnis ist, weil da oft Dinge durcheinander gebracht werden, ist die folgende Unterscheidung im Bezug auf die Geschlechtsidentität:

1) Geschlechtsidentität - Selbst-Identifizierung: männlich, weiblich, divers (innerhalb von divers eine große Menge an verschiedenen Geschlechtsidentitäten). Hier entscheidet jeder Mensch selbst bzw. nimmt sich selbst wahr und äußert die eigene Selbstwahrnehmung und Selbstidentifikation. Und niemand anderes hat einer Person zu sagen, welche Geschlechtsidentität sie hat. Das kann nur die Person selbst wissen.

2) Sozialisierung (oder Sozialisation, also wie wir in einem höchst wahrscheinlich von einem binären Weltbild im Bezug auf die Geschlechtsidentitäten geprägten Elternhaus erzogen wurden).

Eine Person kann zum Beispiel weiblich sozialisiert (also erzogen), aber männlich oder nonbinär oder agender identifiziert sein. Und umgekehrt. Eine Frau (Transfrau) ist vor ihrer Transition normalerweise männlich sozialisiert worden.

3) Stereotyp in der Gesellschaft gelesen werden. Je mehr mensch sich damit befasst, desto trainierter wird die Feinspürigkeit und damit auch die Sprache. Zum Beispiel sagen viele Menschen inzwischen, wenn sie eine Person beschreiben nicht mehr: eine Frau, sondern: eine von mir weiblich gelesene Person, um einzuräumen, dass die Identität der Person eben nicht weiblich ist.

Ich kann also weiblich identifiziert, weiblich sozialisiert und stereotyp weiblich gelesen werden. Oder nur zwei Punkte davon. Oder nur ein Punkt davon. (Dasselbe gilt für männlich.) Weil unsere Gesellschaft noch so ist, wie sie ist, kann ich zumindest für meine Generation sagen, dass es nicht vorkommen konnte, dass eine Person queer* identifiziert und queer* sozialisiert und stereotyp queer* gelesen werden konnte. Die Gesellschaft hatte dafür noch gar nicht die Parameter zum Wahrnehmen.

Dieser dritte Punkt ist wichtig, weil verschiedene Konflikte innerhalb der FLINTA*-Community auch daher rühren: Wir werden in der Gesellschaft - beim Einkaufen, bei Vorstellungsgesprächen, am Arbeitsplatz, im Fahrradladen, beim Elternabend, beim Gemeindefest, im Sportverein, bei Familienfeiern, in der Nachbarschaft - einfach überall - sehr unterschiedlich behandelt, je nachdem, wie wir STEREOTYP GELESEN werden. Das hat mit der Selbstidentifikation gar nicht so viel zu tun. Und auch nichts mit der Sozialisation. Sondern nur die stereotype Wirkung auf andere, die in einem binären Weltbild sozialisiert wurden - weil das gesamtgesellschaftlich noch so ist.

Menschen, die weiblich aussehen, werden anders behandelt als Menschen, die männlich aussehen. Ob uns das gefällt oder nicht.

Es gibt Studien, aus denen hervorgeht, dass ca. 80 Prozent der Transfeindlichkeit und Gewalt gegen Transmenschen eben Transfrauen abbekommen. Das bedeutet schon auch, dass sie da nicht nur Transfeindlichkeit, sondern vor allem auch Frauenfeindlichkeit abbekommen. So oder so ist Sexismus in jeder Gestalt (ob gegen Frauen, gegen queere Menschen, Transmenschen, LGBTQIA*-Menschen) immer Ausdruck von Maskulismus bzw. Maskulinismus. (s.o. - ganz zu Beginn dieses langen Textes ;-)

Auf sehr unterhaltsame Weise (kabarettistisch) schildert Paula Williams, eine US-amerikanische Transfrau, die aus erster Hand weiß, wie es ist, stereotyp männlich gelesen und entsprechend behandelt zu werden, und wie es ist, stereotyp weiblich gelesen und entsprechend behandelt zu werden, ihre Erlebnisse in der Gesellschaft als Mann und als Frau. Sie kennt inzwischen beides. Und es ist ein himmelweiter Unterschied, so sagt sie, wie eine*n komplett fremde Menschen behandeln.

Wir verwenden bei den Frauen*_im_Widerstand, gegen Rechts, für sozial-ökologische Wende das Gendersternchen, um diese drei Bereiche zumindest mitzudenken: Es kann Menschen geben, die sich nicht weiblich identifizieren, die aber erleben, dass sie stereotyp weiblich gelesen werden, und die sich deswegen bei Frauen*_im_Widerstand einbringen möchten - auch wenn sie zum Beispiel nonbinär oder agender oder inter sind. Frauen* verstehen wir gewissermaßen als Synonym zu “weiblich gelesene FLINTA* - wobei auch das schwierig ist, weil es wiederum Menschen gibt, die sich als Frauen identifizieren (ob endo-cis oder trans spielt keine Rolle), die aber nicht unbedingt stereotyp weiblich gelesen werden. Diese sollen natürlich keinesfalls exkludiert werden.

Wir haben dazu eine Abhandlung verfasst, weil wir eine Mitteilung auf Instagram bekommen haben, das Gendersternchen sei transfeindlich. Eigentlich soll es ja inkludieren und Diversität abbilden und sichtbar machen. Und keinesfalls Feindlichkeit bedeuten - auch wieder eine sehr inflationäre Verwendung des extremen Wortes Feindlichkeit. Ich vermute, dass diese Alarmiertheit, die in der Verwendung des Wortes Feindlichkeit steckt, von sehr viel erlebtem Leid und Schmerz kommt. Ich glaube deshalb auch, dass es darum gehen sollte, behutsam zu deeskalieren.

Zum behutsamen Deeskalieren ist der Kurs und das Kartenset Raus aus der Dominanz vom Vulnerebel-Kollektiv sehr gut geeignet. Hier gelingt es, sehr in die Tiefe zu gehen und die Feinspürigkeit zu schulen und auch ein großes Vokabular rund um Privilegiertheit, Dominanzverhalten und Diskriminierungserfahrung vorzustellen, OHNE Menschen dafür zu verurteilen, dass sie das alles noch lernen müssen, weil sie es eben noch nicht gelernt haben.

Das ist noch ein wichtiger Aspekt: Eine Konfliktursache ist Klassismus. Menschen, die schon älter sind und/oder weniger gebildet sind und/oder in einem anderen sozio-ökonomischen Milieu unterwegs als mensch selbst, sind manchmal noch nicht einmal mit queerer Identität und mit Sexismus in Berührung gekommen bzw. nicht in der Weise, dass sie es sich bewusst gemacht hätten. Sie können das Behutsame noch gar nicht können.

Während meiner Studienzeit (1997 bis 2005) war das Buch “Du kannst mich einfach nicht verstehen” von Deborah Tannen ein vielgelesenes Buch “in Gender-Kreisen”. Die Sprachwissenschaftlerin beschreibt sehr gut, dass unsere Herkunftsmilieus (s.o.: Klassismus) und auch unsere Geschlechtsidentität zu einer so unterschiedlichen Nutzung von Sprache führen können, dass es wirklich zu Verständigungsproblemen kommt, für die alle Beteiligten nichts können. Sich das bewusst zu machen und damit einfühlsam umzugehen und Menschen da abzuholen, wo sie eben sind und wo sie in Sachen Dazulernen, Umlernen - NORMALITÄT VERLERNEN - stehen, halte ich für essentiell!

https://www.deborahtannen.com/ (Opens in a new window)

Das Letztgesagte ist sowieso das, was ich als Fazit für heute so stehen lassen will: Awareness bedeutet Bewusstseinsarbeit und bedeutet auch: NORMALITÄT VERLERNEN! Gemeinsam. Miteinander. Voneinander lernen. Neues lernen, aber vor allem Gewohntes VERLERNEN. Denn wir sind an Privilegien, Diskriminierung, Exklusion, Marginalisierung, institutionelle und strukturelle Diskriminierungen (s.o.) so sehr gewöhnt, dass sie uns nicht auffallen. Dann können wir sie nicht ändern. Wir müssen sie also uns bewusst machen - in einer liebevoll gestalteten Lern-Atmosphäre, weil alle Menschen dicht machen, wenn sie sich in bloßstellender Weise belehrt fühlen.

Zu diesem riesigen Themenfeld habe ich schon einiges geschrieben. Wahrscheinlich gibt es dazu auch irgendwann noch ein Buch von mir / mit mir und mit anderen.

Die Adventskalender/Jahresrückblick-Beiträge 2024 aus meinem Blog “Klima-Suffragette”, die zum Thema passen - mit verlinkten Blogbeiträgen von 2025 zum Thema: Kommunikative Awareness für öko-faire Gruppen

Zu guter Letzt

Es gibt zwei noch relativ junge Bewegungen bzw. Gruppen innerhalb der KlimaGerechtigkeitsBewegung, die beide sowohl die Betroffenheit durch Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung als auch die Verquickung von KlimaKatastrophe (Erdüberhitzung und Ressourcenknappheit durch Ökozid und durch Extremwetterkatastrophen) mit Rechtsruck thematisieren:

Queermany

&

Frauen*_im_Widerstand

Bei dieser Gelegenheit stellen wir diese beiden Gruppen bzw. Bewegungen hier einmal vor und verweisen zugleich auf diese für weiterführende Quellen und Hintergrundinformationen zum komplexen Thema “Klima-Sexismus überwinden”.

https://queermany.de/ (Opens in a new window)

https://queermany.de/ueber-uns/ (Opens in a new window)

Weiterführende Informationen & Quellen

Wir verlinken hier einen Blogbeitrag - wiederum verlinkt mit einem Instagram-Beitrag - der Frauen*_im_Widerstand, gegen Rechts, für sozial-ökologische Wende, der sich ebenfalls mit genau diesem Thema und der Frage, warum es wichtig ist, sich mit diesem Thema zu befassen, beschäftigt. (Opens in a new window)

https://frauenimwiderstand.blogspot.com/2024/04/06042024-auf-ein-wort-was-bedeutet.html (Opens in a new window)

Im Linktree der Frauen*_im_Widerstand befinden sich außerdem etliche Buchtipps und Links zu Artikeln, die Studien zitieren, welche die stärkere Betroffenheit von FLINTA* und BIPoC von allen wirtschaftlichen, gesundheitlichen und existentiell bedrohlichen Folgen der KlimaKatastrophe & der ökozidalen & sozialen globalen Multikrisen belegen:

https://linktr.ee/frauen_im_widerstand (Opens in a new window)

Mehr von den Frauen*_im_Widerstand, gegen Rechts, für sozial-ökologische Wende gibt es auch hier bei Steady:

https://steadyhq.com/de/frauen-im-widerstand-mirtutdasherzweh/about (Opens in a new window)

Zur Person: Sonja Manderbach (Opens in a new window)

www.sonja-manderbach.de (Opens in a new window)

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Veröffentlichungen:
Steady-Blog Klima-Suffragette (seit August 2024) (Opens in a new window)
Blog Klima-Suffragette 2023/24 (September bis August) blogspot.com (Opens in a new window)Podcast Klima-Suffragette (YouTube) (Opens in a new window)
Klima-Kabarett - Politisches Kabarett mit der Klima-Suffragette … (Opens in a new window)Krimidinner & Utopiedinner (Opens in a new window)

Der Wirksamkeitskalender Klima-Suffragette 2025 (Opens in a new window)

Steady-Blog Frauen_im_Widerstand (ab Januar 2025) (Opens in a new window)
Blog Frauen_im_Widerstand (März bis Dezember 2024) blogspot.com (Opens in a new window)
Lila, der letzte Versuch - Kolloquium der Spellhouse-Autorinnen (Steady) (Opens in a new window)
Lila, der letzte Versuch - Blog & Podcast (blogspot.com) (Opens in a new window)

Kampagnen für alle:
Zwei neue Ausrichtungen für 2025 (Internetseite) (Opens in a new window)
#ARTagainstECOCIDE - CITIESagainstECOCIDE (Linktree) (Opens in a new window)
#mirtutdasherzweh (Internetseite: Frauen*_im_Widerstand mit Blog) (Opens in a new window)
#Nein&Amen (Internetseite mit Blog) (Opens in a new window)
#StopptfossileSubventionen - #FossilFuelTreaty (Bündnis-Arbeit) (Opens in a new window)

Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024: 

Das "fliegende Schiff" auf der wohlwollenden Hand mit dem Segel aus Schreibpapier, das von Rückenwind gestärkt wird. 

Die blühende Graswurzelwiese mit dem Wort grassrootspress - graswurzelpresse und einigen Zeitungen.
Die ersten beiden Logos der Kampagne graswurzelpresse und des Kolloquiums Rückenwind - 2024 - gestaltet von Sonja Manderbach

Alle Links in einer Übersicht -im Link-Baum:

https://linktr.ee/rueckenwind_graswurzelpresse (Opens in a new window)

Wie RÜCKENWIND entwickelt wurde …

Im April / Mai 2024 gab es erste Ideen zur Kampagne graswurzelpresse.

Im Juni / Juli 2024 gründete sich das Kolloquium RÜCKENWIND und entwickelte die Idee, das Online-Magazin RÜCKENWIND herauszubringen.

Unser Selbstverständnis:

Topic KlimaSexismus überwinden

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