Rückenwind (Gedicht & Bild)

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Von Karina Finkenau

Regeneration im Einklang mit anderen Lebewesen auf der blühenden Graswurzelwiese I - von Karina Finkenau

ein Morgen naht
wenn der Rückenwind weht

liegen geblieben
lautlos der Raum
Spuren geschluckt
wie jegliche Spiegelung
Hände in Lähmung verfallen
vergaßen ihr Bestreben
nach Halt
das Flehen erloschen
schweigt der Sumpf
fortschluckend und leugnend
Gleichgültigkeit fordert Recht
Farben der Vergeblichkeit
satte Übelkeit frisst sich voran
das Spielen zerbröselt emotionsleer
ausgezehrte Lichtstrahlen
halten sich nicht in Begegnungen
verlassen ohne Erinnerung
zu lange schon verdrängt
dumpf erschöpfte Leere
harrt innegehaltener einzementierter Schrei

Flaute im erstarrten Bild
verrannt braucht es den Bruch
den gewagten Sprung aus Festgefahrenem
es muss es muss ein Wind kommen
ein Sturm rütteln an allen tragenden Säulen
Fenster aus den Angel heben
diese waren zu lang geschlossen
Türen aufdrücken beatmen
du bist du bist
das einzelne Blatt neu belebt
in geöffneter Hand
durch Straßen fegen
zum Tanz freigeben
über den Wassern singen
Wellen aufpeitschen
in wirbelnde Kreise ziehen
die entsprudeln um in wilden Wirbeln
uns alle mitzureißen
in ein Fließen stürzen
die Stimme wieder erlangen
weitergebend in Chöre breiten
bei einander sein mit einander sein
Klang bezeugen in Frage und Antwort

die Boote leben
die Segel aufgezogen
das Wasser ist wie auch der Himmel
Bewegen nicht Horten
in Wandel legen
es steht der Mastbaum
erhebt das Rückgrat

antreibende Winde
ins Aufrechte schieben
in Schritte stoßen
der Erstarrung entfallen
auffliegend angelehnt an Ermutung
Vergewisserung hinter der
ausgesprochenen Zuversicht
wartet der Rückenwind nur darauf
auftragen aufrichten zu können
die Segel zu füllen
wird der Schrei zum Ruf
und breitet sich
wir wandeln wirken und segeln
uns zu und dem Überleben

eine globale Menschheit zu wissen
zu lieben zu verteidigen
Segen werden wollen in eigener Spur

ein morgen naht
wenn der Rückenwind weht