Skip to main content

Ihr Lieben, 

"ich musste mir heute einen Mental Health Day nehmen, wie man so schön sagt. Schon seit vielen Monaten bin ich überarbeitet – wie einige von euch vielleicht schon wissen – und anstatt eine Pause zu nehmen, mache ich immer weiter. Teilweise, weil es die Umstände erfordern. Teilweise aber auch, weil diese preußische Arbeitskultur, die ich mir angewöhnt habe, wahrscheinlich etwas Tieferes verdeckt. Vielleicht das Gefühl, nur ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft zu sein, wenn ich etwas leiste, oder das Gefühl, mehr gemocht zu werden, wenn ich mehr erbringe."

Das sind nicht meine Worte, sondern die von Daniel Schreiber. Ich las sie in seinem letzten Newsletter (Opens in a new window) vom 29. Oktober und als ich heute morgen aufgewacht bin, fielen sie mir wieder ein. Ich habe mir heute auch einen "Mental Health Day" genommen. Nur habe ich nicht wie Daniel "einen langen Spaziergang durch den Hainpark in Bamberg gemacht (...) stundenlang Tee getrunken und gelesen und so viel Sonne zu tanken versucht wie möglich", sondern nur im Bett gelegen und "Gilmore Girls" auf dem Handy geguckt. Mehr war nicht drin heute, der Wochenrückblick schon gar nicht. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben; insbesondere meinen Steady-Supporter*innen gegenüber, die mich und meine Arbeit unterstützen, fühle ich mich verpflichtet. Aber eben auch mir selbst und meiner Gesundheit. Ich übe das noch: Pausen nehmen, wenn ich sie brauche. Ich versuche gerade herauszufinden, wie ich den sonntäglichen Wochenrückblick mit meinem Bedürfnis nach Pause vereinbaren kann. Sobald ich mit meinen Überlegungen weiterkomme, seid ihr die Ersten, die es erfahren.  

"Und wenn ihr auch überlegt, euch einen Mental Health Day zu nehmen, traut euch! Es ist eine überraschend gute Erfahrung", schreibt Daniel Schreiber am Ende seines Newsletters und ich möchte das gerne so weiter geben und ergänzen, dass Erholung sehr viele Gesichter haben kann. Spaziergänge in der Herbstsonne mit Tee und Büchern sind genauso gültig, wie ungeduscht im Bett zu bleiben mit Comfort Watching und Nachochips. Denn wie meine liebe und kluge Freundin Tine neulich schrieb (Opens in a new window): "You are not a constant self improvement project."

Passt auf euch und einander auf, bis nächsten Sonntag

Eure Ulla

0 comments

Would you like to be the first to write a comment?
Become a member of Der Hase im Pfeffer and start the conversation.
Become a member