Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
wieder mal müssen Newsletter und Wochenrückblick etwas kürzer ausfallen. Heute Vormittag war ich mit meinen Genoss*innen damit beschäftigt ein 17,5 Meter langes Banner an der Fassade der Volksbühne aufzuhängen, wo jetzt gleich unsere Kundgebung unter dem Motto „Patriarchat Enteignen“ stattfinden wird.

Das kapitalistische Patriarchat hat Frauen und marginalisierte Geschlechter seit seiner Entstehung enteignet: von der Privatisierung von Gemeingütern und der Hexenverfolgungen im Mittelalter, der Institutionalisierung staatlicher Kontrolle von Körpern und Sexualität, durch die Kriminalisierung von Abtreibungen, der Ausbeutung der unsichtbaren und meist unbezahlten Care- und Hausarbeit, bis hin zur gewaltvollen Unterdrückung von queeren Menschen, trans* und inter* Körpern. Eigentum, Kapital und Macht sind heute größtenteils in Männerhand. Diese wirtschaftliche Abhängigkeit und Ausbeutung ist kein Zufall – sie hält den patriarchalen Kapitalismus am Laufen. Patriarchale Gewalt ist tägliche Lebensrealität für Frauen, trans*, inter*, nicht-binäre und queere Menschen. Trotzdem ist der Gewaltschutz noch immer ein absolut prekärer Sektor: Bundesweit fehlen 14.000 Frauenhausplätze. Viele der ohnehin wenigen Zufluchtswohnungen sind bedroht, da sie keine unbefristeten und auf Dauer verlässlichen Mietverträge haben. Beratungsstellen sind chronisch unterfinanziert und von den Sparplänen des Senats in ihrer Existenz bedroht. Jeder Euro muss dreimal umgedreht werden, während die Bundesregierung für Militärausgaben mal eben mehrere hundert Milliarden locker machen will.
Darum geht es auch im (diesmal ziemlich kurzen) Wochenrückblick. Außerdem um das Attentat von Mannheim, das schnell aus der Berichterstattung verschwunden ist, nachdem bekannt wurde, dass der Täter ein Deutscher ist, und um die Rückkehr der Baseballschlägerjahre in Brandenburg.
Die monatliche Buchverlosung unter allen Steady-Supporter*innen hole ich nächste Woche nach, versprochen.
Ich muss jetzt schnell los. Danke – wie immer – fürs Lesen,
habt es gut und passt auf euch und einander auf
Ulla