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Gehackt und im Stich gelassen: Wenn Facebook nicht zuhört

Facebook-Konto-Hack: Ricardas Kampf gegen Cyberkriminalität und Untätigkeit

Ricarda Magduschewski ist Anfang 30. In den 2010er Jahren war sie Teil der Reality-TV-Serie "Berlin - Tag & Nacht" und machte sich auch als Sängerin mit der Veröffentlichung mehrerer Singles einen Namen. Diese Aktivitäten im Rampenlicht brachten ihr einen beachtlichen Bekanntheitsgrad ein, der sich auch in einer großen Anhängerschaft auf Facebook niederschlug. Dort hatte sie zeitweise fast eine Million Fans. Im Laufe der Zeit verlagerte sich ihr Fokus zunehmend auf Yoga, eine weitere Leidenschaft von ihr. Sie etablierte sich als selbstständige Yogalehrerin und gründete ihr eigenes Unternehmen in Berlin.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, musste Ricarda Magduschewski, eine ehemalige Darstellerin und Yogalehrerin, die Schwierigkeiten erleben, die ein Hack ihres Facebook-Kontos mit sich bringt. Ihre Seite, die eine beachtliche Anzahl von hunderttausenden Followern aufweist, fiel Unbekannten zum Opfer. Trotz erheblicher Bemühungen ihrerseits und der Investition in eine Meta-Verifizierung, blieb die effektive Unterstützung, die sie erwartet hatte, leider aus.

Auf Instagram (Opens in a new window)schreibt sie:

Die @berliner_zeitung berichtete, dass meine verifizierte FB-Seite mit über 600.000 Followern gehackt wurde. Seit Mitte September habe ich keine Kontrolle mehr. FB WEIST DARAUF HIN und anstatt mir meinen Account zurückzugeben, verdienen sie jetzt Geld damit, da die Hacker meine Seite monetarisiert haben und Werbung für Dinge wie Diätpillen schalten 😲.

Glauben Sie, dass es legal ist, dass diese riesige Firma meine Seite verifizieren lässt, so dass die Leute glauben, dass ich wirklich hinter diesen Anzeigen stecke, und dass sie weiterhin Geld damit verdienen, obwohl sie offiziell wissen, dass ich es nicht mehr bin?

Identitätsdiebstahl und fehlende Kontrolle

Ricarda Magduschewski, eine bekannte Persönlichkeit in den sozialen Medien, sah sich plötzlich außerstande, ihre Facebook-Seite zu verwalten. Nachdem sie festgestellt hatte, dass sie keine Beiträge mehr veröffentlichen konnte und nur eingeschränkten Zugriff auf ihre Seiteneinstellungen hatte, wurde ihr bewusst, dass unbekannte Personen die administrativen Rechte ihrer Seite innehatten. Diese Situation wurde besonders prekär, als sie bemerkte, dass unter ihrem Namen Werbung für Produkte gemacht wurde, die sie nie unterstützen würde. Die neue Werbung erreichte ihre mehr als 600.000 Follower und stellte damit ein ernsthaftes Risiko für ihr öffentliches Ansehen und ihre berufliche Integrität dar.

Vergebliche Hilfesuche bei Meta

Die Versuche, Unterstützung von Meta, dem Mutterunternehmen von Facebook, zu erhalten, erwiesen sich als frustrierend und erfolglos. Ricarda unternahm umgehende Schritte, um den Missbrauch ihres Accounts zu melden und durchlief die vorgesehenen Prozesse, um Hilfe zu erlangen. Sie legte sogar ihren Ausweis vor, um ihre Identität zu bestätigen, und nannte die E-Mail-Adressen sowie Namen der Personen, die nun als Administratoren ihrer Seite aufgeführt wurden. Trotz dieser Maßnahmen und mehrfacher Kontaktversuche reagierte Meta nicht mit den notwendigen Schritten, um ihr den Zugriff auf ihren Account wieder zu ermöglichen oder die Kontrolle über ihre Seite zurückzuerlangen.

Die Illusion des direkten Kundensupports

In einem weiteren Versuch, ihr Problem zu lösen, abonnierte Ricarda für 14 Euro im Monat eine Meta-Verifizierung, in der Hoffnung, dadurch besseren Support zu erhalten. Dieser Schritt schien zunächst erfolgversprechend, da Ricarda dadurch Zugang zu ausführlicheren Antworten vom Kundensupport bekam. Trotz ausgiebiger Kommunikation und der Einreichung aller geforderten Dokumente endete der Austausch mit dem Support ohne konkrete Lösungsvorschläge oder hilfreiche Maßnahmen. Die Situation blieb unverändert; Ricarda hatte weiterhin keinen Zugriff auf ihre Seite und die kommunikative Unterstützung durch Meta blieb unzureichend.

Die finanzielle und emotionale Belastung

Ricarda Magduschewski steht vor einer enormen Herausforderung. Sie muss mit der Realität umgehen, dass ihr Facebook-Konto von Kriminellen für Werbezwecke missbraucht wird, während sie gleichzeitig mit der Entscheidung ringt, rechtliche Schritte gegen einen multinationalen Konzern wie Meta zu erwägen. Der finanzielle Schaden wird noch dadurch verschärft, dass der Konzern von den unerlaubten Aktivitäten auf ihrer Seite profitiert, da Werbeeinnahmen generiert werden. Diese Situation belastet Ricarda nicht nur finanziell, da sie ohne ihre Zustimmung in Rechnung gestellt wird, sondern auch emotional, da sie mit ansehen muss, wie ihre Reputation durch Werbung für Produkte, die sie nie befürworten würde, untergraben wird.

Reaktionen und Konsequenzen

Die unautorisierte Werbung, die auf Ricardas gehackter Seite erscheint, sorgt nicht nur bei ihr, sondern auch bei ihrer Follower-Gemeinschaft für Verwirrung und Besorgnis. Die Follower, die ihrer Authentizität aufgrund des blauen Hakens vertrauen, der normalerweise eine verifizierte und authentische Seite kennzeichnet, sind durch die untypischen Werbeinhalte beunruhigt. Dies untergräbt das Vertrauen in die Kommunikation auf der Plattform und führt zu einer breiten Verunsicherung innerhalb ihrer Community. Ricarda erhält sogar Nachrichten von Personen, die sie auf die unerwartete Werbung ansprechen und nachfragen, ob sie wirklich Produkte wie Diätpillen unterstützt.

Mimikama-Tipp!

Um sich vor einem Facebook-Hack zu schützen, sollten Sie mehrere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:

  1. Starkes, einzigartiges Passwort: Verwenden Sie ein Passwort, das lang ist und eine Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthält. Vermeiden Sie gemeinsame Nutzung von Passwörtern über verschiedene Plattformen.

  2. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, um eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzuzufügen. Selbst wenn Ihr Passwort kompromittiert wird, wäre ein Zugriff ohne den zweiten Authentifizierungsschritt deutlich erschwert.

  3. Überprüfen von E-Mail-Adressen und Telefonnummern: Stellen Sie sicher, dass alle mit Ihrem Facebook-Konto verknüpften E-Mail-Adressen und Telefonnummern aktuell und sicher sind.

  4. Bewusstsein für Phishing: Seien Sie vorsichtig beim Klicken auf Links oder beim Öffnen von Anhängen, besonders wenn diese von unbekannten Absendern stammen. Phishing-Versuche können dazu dienen, Ihre Anmeldeinformationen zu stehlen.

  5. Sicherheitswarnungen: Aktivieren Sie Benachrichtigungen für nicht erkannte Anmeldeversuche. Facebook kann Sie informieren, wenn Ihr Konto von einem unbekannten Gerät oder Standort aus genutzt wird.

  6. Verbindungen überprüfen: Überprüfen Sie regelmäßig die Liste der Geräte, die mit Ihrem Konto verbunden sind, und entfernen Sie unbekannte Einträge.

  7. Apps und Websites überprüfen: Überprüfen Sie die mit Ihrem Facebook-Konto verbundenen Apps und Websites und entziehen Sie unnötigen oder nicht vertrauenswürdigen Anwendungen die Berechtigung.

  8. Öffentliche WLAN-Netze mit Vorsicht nutzen: Vermeiden Sie die Anmeldung bei Ihrem Konto über öffentliche, ungesicherte WLAN-Netze, da diese anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe sind.

  9. Regelmäßige Updates: Halten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Anwendungen auf dem neuesten Stand, um sicherzustellen, dass Sicherheitslücken geschlossen werden.

  10. Datenschutzeinstellungen: Passen Sie Ihre Datenschutzeinstellungen an, um zu kontrollieren, wer Ihre Informationen sehen und mit Ihnen interagieren kann.

  11. Informieren über aktuelle Bedrohungen: Bleiben Sie informiert über neue Methoden, die Hacker verwenden könnten, um Facebook-Konten zu kompromittieren.

  12. Backup-Kontaktinformationen: Hinterlegen Sie zusätzliche Kontaktinformationen, die im Falle eines Hacks zur Kontowiederherstellung verwendet werden können.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Sicherheit Ihres Facebook-Kontos deutlich erhöhen und die Risiken eines Hacks minimieren.

Fazit

Die Problematik, mit der Ricarda konfrontiert ist, beleuchtet ein größeres Problem im Bereich der Cybersicherheit und des Kundensupports in sozialen Netzwerken. Trotz einer großen Anhängerschaft und dem Status als öffentliche Figur steht Ricarda vor beträchtlichen Hürden bei dem Versuch, ihre digitale Identität zurückzugewinnen und den Missbrauch ihres Kontos zu stoppen. Ihr Fall wirft ernsthafte Fragen zur Verantwortung und zu den Sicherheitsprotokollen von Unternehmen wie Meta auf und zeigt, dass selbst die verfügbaren Verifizierungs- und Supportstrukturen nicht ausreichend sind, um Nutzer vor derartigen Angriffen zu schützen und ihnen in der Not beizustehen.

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Quelle: Berliner Zeitung (Opens in a new window)

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