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Faktencheck: Angriffe auf Einsatzkräfte: irreführende Zitate und die Wahrheit

Kontextverzerrung bei Äußerungen von Boris Pistorius

Die Behauptung: Eine Aussage von Verteidigungsminister Boris Pistorius, wonach die Silvesterkrawalle 2023 dem „rechtsextremen Milieu“ zuzuordnen seien, wird in sozialen Medien verbreitet.

Unser Fazit: Die kursierende Aussage von Boris Pistorius ist aus dem Zusammenhang gerissen und irreführend. Sie stammt aus einem Interview von Anfang 2023, in dem er neben dem rechtsextremen auch ein „migrantisches Milieu“ erwähnte und sich nicht speziell auf Silvester bezog.

In Zeiten der digitalen Informationsflut ist es leicht, Aussagen aus dem Kontext zu reißen und irreführende Narrative zu schaffen.

Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Verbreitung einer Aussage des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius zu Angriffen auf Einsatzkräfte. In sozialen Netzwerken wird behauptet, er habe die Krawalle an Silvester 2023 dem „rechtsextremen Milieu“ zugeschrieben. Dies wirft wichtige Fragen auf, die einer näheren Betrachtung bedürfen.

Gerüchte/Behauptungen zu Angriffen auf Einsatzkräfte

Eine verbreitete Behauptung besagt, dass Boris Pistorius am ersten Tag des Jahres 2024 die Silvesterkrawalle der rechtsextremen Szene zugeschrieben habe. Diese Behauptung wird in den sozialen Medien heftig diskutiert.

Bewertung

Diese Darstellung der Aussage von Pistorius ist irreführend. Die zitierte Äußerung stammt aus einem früheren Interview, in dem Pistorius allgemein über Angriffe auf Einsatzkräfte sprach und dabei sowohl rechtsextreme als auch migrantische Milieus erwähnte. Die Verbreitung des Zitats ohne diesen Kontext führt zu einer verzerrten Wahrnehmung seiner Aussage.

Sachverhalt

Der Ursprung der Aussage geht auf ein Interview mit Pistorius zurück, das kurz nach Silvester 2023 geführt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Pistorius noch niedersächsischer Innenminister, bevor er Mitte Januar 2023 zum Bundesminister der Verteidigung ernannt wurde. Die Wiedergabe seiner Äußerung in einem Artikel der Zeitung „Junge Freiheit“ vom 4. Januar 2023 zeigt, dass die bisherige Interpretation seiner Aussage unvollständig ist.

Konkrete Fälle

Pistorius äußerte sich in dem Interview zur generellen Situation von Angriffen auf Einsatzkräfte und Repräsentanten des Staates und nicht ausschließlich zu den Vorfällen in der Silvesternacht. Dabei bezog er sich sowohl auf junge Männer aus dem rechtsextremen Milieu als auch auf solche mit Migrationshintergrund. Diese umfassendere Betrachtung der Problematik ergibt sich aus dem Kontext des Interviews und wird in der aktuellen Diskussion weitgehend ignoriert.

Topic Faktencheck

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