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Dirk Ippen und BILD: Warum wir unabhängige Medien brauchen

Steady-Publisher Übermedien hat es gemeldet: Verleger Dirk Ippen stoppte die Veröffentlichung einer großen Recherche gegen BILD-Chef Reichelt. Das zeigt, wie sehr wir unabhängige Medien brauchen.

Dank New York Times (Opens in a new window) und Steady-Publisher Übermedien (Opens in a new window) bekommen wir einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig unabhängige Berichterstattung ist – und was es bedeutet, wenn Medien nicht unabhängig arbeiten können:

Eigentlich wollten am Sonntag Journalist:innen des “Ippen Investigativ”-Teams mit brisanten Informationen an die Öffentlichkeit gehen. Die Journalist:innen hatten monatelang zum mutmaßlichen Machtmissbrauch des BILD-Chefredakteurs Julian Reichelt recherchiert und wollten bislang unbekannte Details veröffentlichen.

Das Problem: “Ippen Investigativ” (vorher “Buzzfeed News Deutschland”) ist Teil der Ippen-Gruppe, eines Verlagskonglomerats, zu dem der Münchner Merkur, die Frankfurter Rundschau und einige andere Medien gehören – und Verleger Dirk Ippen verhinderte die Veröffentlichung in diesen Medien in letzter Minute.

Die New York Times und Übermedien-Gründer Stefan Niggemeier (Opens in a new window) hatten noch am Sonntagabend über den Vorfall berichtet. Übermedien veröffentlichte auch den Brief, den das Investigativ-Team an Ippen und die Geschäftsleitung geschrieben hatte, um ihr Entsetzen über die Entscheidung zum Ausdruck zu bringen.

Laut diesem Brief habe es keine journalistischen oder juristischen Einwände gegen die Veröffentlichung gegeben. Vielmehr wurde die Entscheidung offenbar mit persönlichen Geschmacksfragen begründet. In dem Protestbrief heißt es auch, dass es Anrufe von Springer-Verantwortlichen bei der Ippen-Mediengruppe gegeben habe.

https://twitter.com/janboehm/status/1449860072037879812 (Opens in a new window)

Auch Jan Böhmermann hat den Protestbrief auf Twitter veröffentlicht.

Die Journalist:innen von “Ippen Investigativ” schreiben: Die Entscheidung widerspreche “allen Regeln der unabhängigen Berichterstattung”, sie sei eine “absolute Verletzung des Grundsatzes der Trennung von Redaktion und Verlag”. Und: “Wir fühlen uns dadurch in unserer Arbeit als Investigativ-Team beschnitten”.

Wer mehr über die Anschuldigungen gegen Axel Springer, BILD und Julian Reichelt lesen möchte: In der New York Times (Opens in a new window) hat Ben Smith ausführlich darüber berichtet.

Unabhängig von großen Verlagen

Dass die Öffentlichkeit jetzt überhaupt von dem Vorfall erfährt, haben wir auch dem Online-Magazin Übermedien zu verdanken. Das zeigt, wie wichtig unabhängige Medien für unsere Demokratie sind.

Projekte wie Übermedien haben keinen Verlag im Rücken, der sich in ihre Berichterstattung einmischen könnte. Sie arbeiten völlig unabhängig und finanzieren ihre Arbeit über regelmäßige Zahlungen aus ihrer Community. Sie sind also niemandem etwas schuldig – außer ihrem Publikum selbst.

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