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Tatort Klassenzimmer

In den letzten Wochen war ich auf zwei Elternabenden meiner Kinder. Beide Male musste ich einige Stockwerke hoch klettern und beide Male blickte ich in unzählige unbekannte Gesichter.

Es ist spannend, zu sehen, was in einem solchen Klassenzimmer dann plötzlich passiert. Als erstes fühlen wir uns unweigerlich in die eigene Schulzeit zurück versetzt (mit allen dazugehörigen Erinnerungen), denn wir dürfen auf den Stühlen der Kinder ein paar Stunden die Schulbank drücken. Es überträgt sich also etwas auf uns und wir übertragen unsere Schulerinnerungen zurück (waren Sie schon mal der Klassenclown beim Elternabend?). Es entsteht unweigerlich eine Dynamik zwischen Menschen, die sich gar nicht kennen. Bei der Wahl zum Elternsprecher wird es dann nochmal interessant. Meldet sich jemand? Ducken sich alle weg? Keiner will plötzlich sichtbar in der ersten Reihe sitzen. Und dann springen zwei, nein sogar drei auf und stellen sich zur Wahl. Und es sind diejenigen, die schon lange Erfahrung haben und drei Ämter bereits bekleiden und noch ein viertes wünschen (Ich merke, wie sich bei mir Erstaunen breit macht. Und ich merke, wie ich unweigerlich beginne, die Anwesenden zu scannen: nach Sympathie, nach vermeintlicher Kompetenz, nach ... ja nach was eigentlich?

Ich befinde mich aktuell in der Ausbildung als Supervisorin DGSv und mein Blick auf diese dynamischen Prozesse verändert sich. Ein Elternabend kann dahingehend sehr aufschlußreich sein, denn er zeigt, wie schnell sich Dynamiken entwickeln, ohne dass irgendjemand das für sich oder allgemein hinterfragt. Zugegeben, das ist ja auch gar nicht immer sinnvoll und manchmal ist es doch sehr hilfreich:

  • Ich kann überlegen, was mich leitet, Menschen für mich positiv oder negativ einzuschätzen.

  • Ich kann meine Haltung anderen gegenüber überprüfen

  • Ich kann überlegen, welches Verhalten jetzt hilfreich ist, um mein Ziel zu erreichen

  • Ich kann mich fragen, was ich von dieser Person lernen könnte

Vieles lassen wir einfach geschehen, statt bewußt damit umzugehen.
Ich kann mich an viele Situationen in meinem Leben erinnern, in denen ich so überzeugt war von meinem Standpunkt, dass ich das eigentliche Ziel aus den Augen verloren habe.

Sich für seine Überzeugung einzusetzen ist wichtig und auch richtig. Die wichtigste Frage bei allem ist, was Sie wirklich an Ihr Ziel bringt.

Bevor Sie also Ihren Überzeugungsfeldzug starten, fragen Sie sich folgendes:

  • Was will ich erreichen?

  • Was treibt mich an, dieses Ziel zu verfolgen?

  • Wie wichtig ist dieser "Kampf" für das Erreichen des Ziels?

  • Welche Wege gibt es noch zum Ziel?

  • Wie kann ich andere für mein Ziel begeistern, auch ohne Kampf mitzugehen? 

Wählen Sie wie weise, welchen Weg Sie einschlagen und  welche Kämpfe (und wie viele) Sie ausfechten. Manchmal ist es weiser, einen anderen Weg einzuschlagen.

Leichter gesagt als getan. Wenn es hitzig wird, überrumpeln wir uns selbst. Mit diesen Tipps gelingt es Ihnen, den richtigen Weg zu finden:

  • einen Moment innehalten, bevor Sie Ihrer Impuls-Reaktion folgen

  • Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Vogel und beobachten Ihre Situation hoch oben aus der Luft. Was nehmen Sie wahr? Was können Sie von dort sehen, was Ihnen sonst verborgen bliebe?

  • Stellen Sie Fragen, bevor Sie etwas sagen

  • Überlegen Sie dann "Was wäre jetzt wichtig und richtig zu tun?"

Das schwierigste dabei ist in unserem Kopf die Zeit anzuhalten, das Tempo rauszunehmen. Das gelingt nicht von jetzt auf gleich, sondern mit Übung. Auf den versuch kommt es an. 

Übrigens: Wenn Sie das aktiv üben und reflektieren wollen, dann probieren Sie doch mal

Und wenn sich gerade ein Battlefield nach dem anderen auftut und Sie als Führungskraft mehr darüber erfahren wollen, wie Sie damit umgehen können, dann schreiben Sie mir, denn in den nächsten Monaten kommt ein neues Angebot raus: "Mediation für Führungskräfte" - ein Trainingsprogramm für Führungskräfte für den effektiven Umgang mit Konflikten im Team. Ist das etwas, wonach Sie schon die ganze Zeit gesucht haben? Helfen Sie mir, indem Sie mir schreiben (Opens in a new window), was der Kurs beinhalten müsste, damit Sie Ihre Herausforderungen im Team besser, leichter und erfolgreich meistern können.  

Nun wünsche ich Ihnen positive Gedanken und die sonne im Herzen bei allem, was Sie tun.
 
Ihre
Antonia Jennewein

Topic Reflexion

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