Trauma und das Medizinrad

Vielen Menschen, denen ich das Medizinrad beibringe und lehre, ist es eine Hilfestellung auf ihrem Seelenweg und ein Heilweg (ein Kraftfeld) zugleich. Im Medizinrad finden wir viele Impulse, die Medizin, in unsere physische und seelische Heilung zu gehen. Und trotzdem scheint es für einige schwierig zu sein, Heilung anzunehmen bzw. dass sie einen persönlichen Durchbruch machen. Die Heilimpulse können nicht angenommen oder sogar umgesetzt werden. Wir stehen an einem Punkt, wo es anscheinend nicht mehr weitergeht und wir mit der Heilung nicht vorankommen. Durch die jahrelange Heilarbeit mit Klienten, bin auch ich immer wieder an diesem Punkt gestoßen, wo es scheinbar bei einigen nicht weitergeht. Was ist der Grund dafür, dass keine Heilung geschieht, warum können einige Menschen keine Heilung annehmen bzw. schaffen keinen Durchbruch? Dieser Frage wollte ich auf dem Grund gehen. Und der Grund dafür mag in den Traumata in der Kindheit liegen.
Einiges habe ich schon in meinem Buch „Schamanenkind“ geschrieben, gehen wir aber noch ein Stück weiter.
Denn jetzt kommen wir zu den Traumata und der Selbstregulation. Vorher will ich aber darauf eingehen, was überhaupt ein Trauma ist. Wenn man vom Trauma hört, denkt man unweigerlich an ein schlimmes katastrophales Ereignis, was eingetreten ist und bringen es damit in Verbindung. Aber traumatische Erfahrungen können viel subtiler sein, die wir gar nicht als Trauma bezeichnen würden. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich und verarbeitet traumatische Erfahrungen unterschiedlich. Die einen können dies schnell wieder abschütteln und bei einigen mag es dauerhaft festhängen. Traumatische Erfahrungen können sein: Kriege, Naturkatastrophen, Unfälle, Operationen und Narkosen, Stürze, Trennungen (auch Trennungen der Eltern), selbst gewollte Schwangerschaftsabbrüche, Vergewaltigung, Gewalt, Mobbing, Demütigungen und vieles mehr, was uns im alltäglichen Leben begegnet.
Im Allgemeinen entsteht ein Trauma dann, wenn ein Ereignis zu plötzlich und zu schnell und zu massiv sich für einen Menschen ereignet. Unser Nervensystem ist in diesem Moment der Entstehung überlastet, wir können es nicht mehr bewältigen. Und dadurch schaltet sich unser System in eine Flucht oder Erstarrungsmodus. Es gibt aber noch weitere Traumata, die wir auch als Entwicklungstrauma bezeichnen können.
Viele Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben, können sich als Trauma in unserem Nervensystem abgelegt haben. Sei es ein Aufenthalt im Krankenhaus, wo wir ganz alleine waren, oder auch die Erfahrungen, die wir mit unseren Eltern gemacht haben. Dann kann eine „schleichende traumatische Erfahrung“ sich in unserem System einschleichen, die wiederum zu einer Entwicklungsstörung führt und die hat wiederum mit unserer Selbstregulation zu tun. Diese Entwicklungsstörung formt unsere Persönlichkeit, unsere Überzeugungen und Wahrnehmungen, wie wir die Welt wahrnehmen und sehen. Es gibt viele Menschen, die verzweifelt sind und leiden, seelisch oder körperlich, wissen aber nicht warum. Dies kann in den (traumatischen) Erfahrungen in der Kindheit liegen. Unser Nervensystem ist schleichend überlastet worden.
Das müssen noch nicht einmal gravierende Erlebnisse sein. Die Erlebnisse, die du mit deinen Eltern hattest, und vor allem mit der Mutter, können dein Nervensystem belastet bzw. nicht vollständig entwickelt haben. Wenn die Mutter Angst um dich hatte, als du noch klein warst und wenn es nur passiert ist, dass du hingefallen bist, sie aber voller Angst zu dir gestürzt ist, so wurde die Angst von der Mutter auf dein System übertragen. Vielleicht waren auch Ängste bei der Geburt vorhanden, die dann auch in dein System geflossen sind.
So können wir heute „Besetzt“ sein vom Nervensystem der Mutter, aber natürlich auch vom Vater. Durch diese Besetzung kann sich unser Nervensystem nicht vollständig entwickeln, wir sind dann nicht wir selbst, und unser Toleranzfenster ist sehr eingeschränkt und dadurch nicht Stressresilienz und mitunter auch sehr schmerzempfindlich. Es langt ja schon, dass du als Baby in deinem Bettchen gelegen hast und ein Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit hattest, dieses aber nicht erfüllt oder sogar wahrgenommen wurde. Selbst das kann schon ein traumatisches Erlebnis für dein Nervensystem sein.
Zu unserem Nervensystem gehören der Sympathikus und der Parasympathikus. Sie sollen eigentlich dafür sorgen, dass wir ausgeglichen und in unserer Mitte sind. Zudem beeinflussen diese Nervenstränge auch unsere inneren Organe, hier mögen auch vielerlei Ursachen liegen für körperliche Beschwerden, für die es keinen erklärlichen Grund gibt. Jegliche traumatische Erfahrung fängt in unserem Nervensystem an, es entsteht Stress. Dadurch werden eine Menge Stresshormone durch unser Gehirn (Thalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde) freigesetzt und ausgeschüttet, die wiederum unseren gesamten Organismus beeinflussen. Auf die detaillierte Wirkungsweise dieser Mechanismen verzichte ich hier, dazu gibt es unzählige Beschreibungen im Internet.
Einige körperliche Symptome möchte hier dennoch aufzählen:
Allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, chronische Kopfschmerzen, Zittern der Hände, Muskelkrämpfe, Spannungsmuster, Nervosität, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Unruhe, Beklemmungsgefühle, Blutdruckschwankungen, Herzrasen, unregelmäßiger Herzschlag, flache kurze Atmung, Verlust der Libido, Sex. Leistungsfähigkeit, Magen-Darm-Erkrankungen, Störungen der Leber und Galle, Schwitzen
Grippe und Erkältung (Der Körper muss sich regulieren), Ängste und Panikattacken (Misstrauen, auf der Hut sein), Fibromyalgie
Diese Symptome können auftreten, wenn unser Sympathikus und Parasympathikus sich nicht mehr selbst regulieren können, es ist nicht mehr im Gleichgewicht. Innerhalb des Ausgleiches zwischen diesen beiden Nervensträngen befindet sich ein Toleranzfenster, was sich idealerweise selbst regulieren sollte. Es schwingt dann von Wach und Müde, von Aufgeregt und Entspannung, von ängstlich und neugierig, von Arbeit und Privatleben.
Entweder befinden wir uns im unteren Bereich dieses Toleranzfensters oder oberhalb. Dabei kann es geschehen, dass wir von einem Bereich zum anderen wechseln können, aber niemals befinden wir uns dann in der Mitte.
Wenn wir zu sehr im oberen Bereich sind, können sich weitere Symptome bemerkbar machen:
•Man muss ständig in Bewegung sein, etwas machen •Nervosität •Konzentrationsschwäche, Schlafprobleme
•Wutausbrüche (Der Partner triggert schnell einen, man entlässt die Wut auf den Partner, Mitmenschen)
•Angespanntheit
•Man bezieht alles auf sich (Schuldgefühle, kein Selbstwert, kein Selbstvertrauen)
•Man ist allem und jedem misstrauisch gegenüber (Man vergleicht sich schnell mit anderen Menschen, unfähig sich anzunehmen und zu lieben, so wie man ist)
•Schwierigkeiten zu vertrauen
•Workaholicer (Mann muss ständig arbeiten, hat aber keine Kraft mehr für das Privatleben)
•Selbstmedikation (durch Rauchen, Alkohol, Fernsehen, Computer, alles, was beruhigt oder anregt)
Im unteren Toleranzbereich können wir folgende Symptome finden:
•Depression •Sinnlosigkeit (Warum bin ich überhaupt hier? Wer bin ich?)
•Sich abgeschnitten fühlen (Dissoziation, Abspaltung von Seelenanteilen, sich nicht mehr fühlen können)
•Sich anders fühlen (Ich bin anders als die anderen)
•Kraftlosigkeit und Energielos, keine Lust etwas zu machen
•Sich allein fühlen
•Schuldgefühle (Weil ich denke, ich bin nicht richtig so wie ich bin)
•Sich nicht abgrenzen können
•Nicht Handlungsfähig zu sein
•Nicht zu sich stehen zu können
•Sich aufopfern zu müssen
•Weiß nicht, was gut oder schlecht für einen ist
•Schmerzempfindlichkeit
Findest du dich in einigen dieser Beispiele (Symptome) wieder? Hast du Schwierigkeiten, Durchbrüche zu schaffen, in deiner Heilung? Wenn du das Medizinrad kennenlernst, dann entdeckst du, dass viele dieser Eigenschaften im Medizinrad wiederzufinden sind.
Wie finden wir jetzt die Heilung im Medizinrad?
Jeder Mensch erlebt seine Kindheit anders, weil wir ja alle etwas Besonderes sind. Je nachdem wie viele „traumatische Entwicklungserfahrungen“ wir gemacht haben, kann unsere „Stressresilienz“ entweder sehr hoch oder sehr niedrig sein. Es ist die Fähigkeit, mit Herausforderungen des Lebens umgehen zu können, auf Stresssituationen (auch in Beziehungen) angemessen zu reagieren. Aber vor allem doch noch endlich ein glücklicheres Leben zu führen. Im Folgenden werde ich dir ein paar Heilimpulse an die Hand geben.
1. Der erste allerwichtigste Schritt ist, dich so anzunehmen, so wie du bist. Oftmals denkt man, dass man nicht richtig sei, dass man verkehrt ist, so wie man ist. Das bedeutet auch, alle traumatische Erlebnisse anzunehmen, die man bewusst oder unbewusst erfahren hat. Dabei ist es egal, ob du sie weißt oder nicht. Aber wenn du diese Symptome in dir wiederentdeckst, kannst du davon ausgehen, dass auch du sie erlebt hast. Das nicht Annehmen deiner Erfahrungen blockiert zudem dein Selbstwertgefühl und vor allem die Annahme der Selbstliebe.
Also, du bist nicht verkehrt, so wie du bist. Du bist genau richtig so, wie du bist.
Ich nehme jetzt alle bewussten und unbewussten traumatischen Erfahrungen an. Sie gehören zu mir. ICH BIN, wie ich bin. Ich muss mich nicht ändern!
Schon durch diesen Satz wird sich vermutlich dein Nervensystem beruhigen und du schwingst dich mehr auf die Selbstliebe ein. Was fühlst du bei diesem Satz?
2. Der zweite Schritt besteht jetzt darin, die Schuldgefühle zu lösen. Denn oftmals fühlt man sich schuldig, dass einem überhaupt etwas geschehen ist. Wie konnte mir das passieren? Was habe ich verkehrt gemacht?
Wenn man sich unbewusst schuldig fühlt, mindert es ebenso den Selbstwert und macht es schwierig die Selbstliebe zu spüren.
„Hiermit übergebe ich alle bewussten und unbewussten Schuldgefühle an den Ur-Schöpfer im Medizinrad zurück. Zudem alle Schamgefühle und sämtlichen Unwert, der sich in mir eingenistet hat. Sie verlassen augenblicklich mein gesamtes Nervensystem. Ich habe nichts verkehrt gemacht. So ist es.
3. Ein dritter Schritt wäre, sich absolut „gefühlt“ zu fühlen. Durch schmerzhafte Erfahrungen haben wir uns oftmals von uns selbst abgeschnitten, das bedeutet, dass sich Seelenanteile abgespalten haben, weil die Erfahrungen nicht auszuhalten waren. Dadurch haben wir aber auch verlernt uns selbst zu fühlen, haben sogar Angst, Gefühle von anderen zuzulassen oder sogar Nähe zuzulassen.
Hier ist es wichtig, jemanden zu haben, der einen wirklich versteht und auch sieht. Erst wenn wir das gefühlt haben, können wir wieder mehr in unser „Selbstvertrauen“ kommen und das Gefühl zu uns selbst wieder herstellen. Auch wenn die Menschen in deiner Umgebung dich nicht verstehen oder sehen, so gibt es doch eine Möglichkeit der Heilung.
Alles was wir hier in der materiellen Welt haben, oder auch nicht haben, existiert aber in der geistigen Welt. So haben wir in der geistigen Welt unsere spirituellen Eltern, Freunde, Geistführer. Nur weil du sie (nicht mehr) sehen und fühlen kannst, bedeutet es nicht, dass sie nicht da sind.
Ich stelle dir jetzt deinen spirituellen Vater, eine spirituelle Mutter an deine Seite. Und sie sehen dich, sie verstehen dich. „Ich fühle jetzt, dass ich gesehen und verstanden werde. Ich bin nicht alleine. Hallo meine spirituelle Mutter, hallo mein spiritueller Vater, danke das ihr mich versteht und seht.“
Versuche dir dies, so gut wie es geht vorzustellen und zu fühlen. Wenn Traurigkeit hochkommt, lass sie hochkommen, sie darf jetzt gehen. Es geht darum, es wirklich zu fühlen. Wiederhole diese Übung immer mal wieder, so oft du sie brauchst. Verbunden zu sein, bedeutet, sich zu fühlen!
4. Entwickeln von Mitgefühl.
Eins der größten Aufgaben hier auf diesem Planeten ist es, Mitgefühl zu entwickeln. Wenn wir als Kind kein Mitgefühl bekommen haben, aus welcher Situation heraus auch immer, so konnten wir kein Mitgefühl für uns selbst oder auch für andere entwickeln.
„So entwickle ich jetzt die Fähigkeit in mir, Mitgefühl für mich selbst und alle schmerzlichen Anteile in mir zu haben. Ich fühle das Mitgefühl für mich.“
5. Rückholung von Seelenanteilen
Je nach Schwere eines traumatischen Erlebnisses ist es erforderlich, verlorene Seelenanteile zurückzuholen. Die Abspaltung in uns zu heilen und wieder ganz zu werden, in unserer Mitte anzukommen. Hier sind wir meist auf die Hilfe von anderen (Heilern) angewiesen, die unsere Seelenanteile wieder zurückholen und integrieren.
6. Fähigkeiten entwickeln.
Und hier greift das Medizinrad sehr tief ein. Denn durch die Arbeit im oder mit dem Medizinrad, können wir sehr viel lernen und Fähigkeiten entwickeln, die wir bisher nicht entwickelt haben. Darunter gilt auch die Fähigkeit, glücklich zu sein.
Glücklichsein ist anstrengender für unser Gehirn als Unglücklichsein.
Wir brauchen mehr Energie für das Glücklichsein, also mehr Erregung (Abhängigkeiten, Süchte) und Anstrengung. Wir brauchen vielleicht andere Menschen (andere Nervensysteme, die uns beruhigen oder auch anregen). Denn letztendlich ist in unserem Nervensystem die Angst abgelegt, die Angst etwas oder jemanden zu verlieren, die Angst nicht genug zu bekommen usw.
Die Fähigkeit der Selbstregulation entwickeln: Das bedeutet sich selbst zu beruhigen oder auch motivieren zu können. Die Fähigkeit, handlungsfähig zu sein. Die Fähigkeit, seinen Platz in der Welt einzunehmen. Die Fähigkeit in seinem Selbstwert, Selbstvertrauen und in die Selbstliebe zu gehen.
Im Medizinrad geschieht Heilung. Durch das Medizinrad können wir wieder lernen, in das Wahrhaftige fühlen und in unserer Mitte, in die Verbindung mit allem anzukommen. Und in der Mitte zu sein, bedeutet glücklich zu sein. In der Mitte zu sein bedeutet, dass du in einem größeren Toleranzfenster bist, du schwingst nicht mehr so sehr zwischen deinem Sympathikus und Parasympathikus. Dein Nervensystem wird belastbarer, du wirst stärker und ausgeglichener. Situationen im Leben reißen dich nicht so schnell aus der Bahn, du kannst mehr bei dir bleiben, in deinem Glücklichsein, in deiner Freude. Du kannst hier lernen, Grenzen zu setzen, was auch bedeutet, dass Dinge dich nicht mehr so schnell triggern, du wirst ruhiger und entspannter, was sich wiederum auf dein Nervensystem auswirkt.
So lerne ich jetzt, mich selbst zu regulieren und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Ich bin bereit, zu wachsen.
Die Anforderungen, die derzeit an unser Nervensystem gestellt werden, sind enorm. Es sind nicht nur all die technischen Geräte, die unser Nervensystem belasten, das ständige bereit und erreichbar sein, sondern vielmehr auch die energetischen Einflüsse, die jetzt auf uns einwirken. Die kosmischen Energien, triggern unser Nervensystem an und können alte Kindheitserinnerungen in uns wachrütteln, wir träumen vielleicht mehr. Wir können uns zum einen sehr erschöpft und müde fühlen, es können nicht ersichtliche Schmerzen auftreten. Oder wir fühlen uns energetisch sehr hoch, sind voller Tatendrang usw. Aber dies zeigt mal wieder, wie unser Nervensystem am Arbeiten ist. Es ist jetzt die Zeit, dass unsere Seele am Aufräumen ist. Denn wir gehen ja mit dem Planeten in eine Neugeburt, in ein neues Nervensystem. Und das Universum, der große Geist, vermittelt uns, wir müssen unser altes Nervensystem reinigen und ablegen. Dazu gehört, dass wir unser inneres Kind in die Heilung bringen, uns von allen traumatischen Erfahrungen und Erinnerungen, die noch in unserem Zellsystem abgespeichert sind, lösen können und dadurch Durchbrüche schaffen und neue Fähigkeiten entwickeln können.
Die Bereinigung unserer Seele und unseres Zellsystems bewirkt, dass unsere gesamte Struktur (Physischer Körper, spiritueller Körper) Kristalliner wird und sich mehr in die kristalline Struktur von Mutter Erde anpassen kann.
Das Universum fordert dich auf, wenn noch alte Schmerzen in dir angetriggert werden, komm mit auf die Reise, komm mit in das neue System, in die neue Schwingung des Planeten.
Aus “ Transformation Im Medizinrad”
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